Notizen 9 (1.7.17 – 31.8.17)

raucherzone

(Meine frühen Notizbüchlein/Tagebücher habe ich aus Angst vor der Psychiatrie kurzwegs verbrannt. Die Gedanken sind jedoch bei mir, auf meiner Festplatte.)

Tiere (201)

31.8.17

mât pour drapeau

Wer will sagen, wie weit die Perfektibilität des Menschen geht? Vom Kind, das an der Hand seiner Führerin taumelt, bis zum Terzi in London. Wer will behaupten, daß die Menschen nie werden fliegen lernen? Am allerwenigsten kann man sagen, wie weit der Mensch in einer Kunst gekommen ist und kommen kann, deren Hauptabsicht es mit ist, sich immer weniger merklich zu machen, je größer sie wird. (Lichtenberg)

 

Houston: Explosionen in Chemiefabrik.

 

Arbeitsmarktreform in Frankreich, Arbeitslosigkeit von 9,4%.

Ellis Fröder: erste und wichtigste Reform Macrons.

 

In Deutschland: Arbeitslose wegen Sommerpause, August 2017: 2.545.00 = Quote von 5,7%.

 

Flüchtlingspolitik: Familiennachzug soll ausgesetzt bleiben.

 

Vorwürfe gegen AfD-Politiker Hoppe, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, Sympathie für einen Terrorverdächtigen.

 

Erste Gentherapie gegen Krebs (Leukämie) in den USA, von Norvatis, mit erheblichen Nebenwirkungen, T-Zellen werden gefiltert, FDA: für Patienten bis 25 Jahre.

 

20. Todestag Diana.

 

Elektronikmesse startet in Berlin, wichtiges Thema „Vernetzung“.

Dialoggarer (elektromagnetische Wellen).

 

Das manipulierte Bild (3sat)

Jens Kriese, Bildforensiker

Reuters: wer ein Bild verändert, von dem müssen wir uns trennen, „wir zeigen die Wirklichkeit“.

 

Man muss immer die Erinnerung von allem, was schön war, in einem guten und feinen Herzen behalten. Das tue ich mein ganzes Leben lang. darum ist es nie ganz dunkel. Wir haben alle in der Erinnerung zu leben. (Albert Schweitzer)

 

Wir beklagen uns unaufhörlich, dass unsere Tage so wenige seien. Und wir betragen uns trotzdem so, als ob sie nie enden würden. (Seneca)

 

freuen.

30.8.17

s’il vous plaît

Die Enthusiasten, die ich gekannt habe, haben alle den entsetzlichen Fehler gehabt, daß sie bei dem geringsten Funken, der auf sie fällt, allemal wie ein lange vorbereitettes Feuerwerk abbrennen. Immer in derselben Form und immer mit demselben Getöse, da bei dem vernünftigen Mann die Empfindung immer dem Eindruck proportioniert ist. Der Leichtsinnige räsoniert nach dem ersten Eindruck kaltsining fort, da der vernünftige Mann immer einmal umkehrt und sieht, was der Instinkt dazu sagt. (Lichtenberg)

 

etwa die Hälfte der Bewohner im Gaza-Streifen leben in Armut und sind auf UN-Hilfen angewiesen.

 

UN verurteilt aufs strengste den Raketentest Nordkoreas.

 

BKA hält Anschläge von Islamisten für möglich, konkrete Anschlagsziele liegen den Behörden jedoch nicht vor.

 

Billigflieger Ryanair will kein Angebot abgeben.

 

Abrechnungsbetrug in den Pflegekassen, Auftakt im Prozess der Pflegedienste, rund 8,5 Mio. € erschlichen, Pflegemafia, Schaden für die Kassen: 1 Mrd. €.

 

Filmfestspiele in Venedig eröffnet, deutsche Regisseure haben es nicht in die Auswahl geschafft.

 

21.45: Verliebt, verführt, verkauft, Doku, D 2017 (ARD)

 

Nichts in der Welt kann den Menschen sonst unglücklich machen als bloß allein die Furcht. Das Übel, was uns betrifft, ist selten oder nie so schlimm als das, welches wir befürchten. (Friedrich von Schiller)

 

Meistens belehrt uns erst der Verlust über den Wert der Dinge. (Arthur Schopenhauer)

 

Schuld.

Straße (28)

29.8.17

culpabilité

Die würklichen Philosophen und die titulären. (Lichtenberg)

 

Judith Rakers

Pressekonferenz der Kanzlerin Angela Merkel, Diesel-Affäre: Wut.

Attacken aus Leipzig: Martin Schulz

D. Bartsch: glaubt, dass es ausreichend ist, dass sie (Merkel) aus Ostdeutschland kommt, Manko Rentenpolitik…

 

Juncker zum Verhältnis der EU zur Türkei.

 

UN-Angaben zu Afghanistan-Flüchtlingen, mehr als 200.000 Afghanen haben ihr Land verlassen.

 

Nordkorea feuert erneut Rakete ab, trotz Warnungen, Mittelstreckenrakete.

S. Abe: eine gefährliche Mission, Trump steht zu 100% hinter Japan.

Mit Zustimmung von Russland und China Aufforderung Nordkoreas Aufrüstung zu stoppen.

 

Sturm „Harvey“: Notunterkünfte eingerichtet, mit dem Wasserpegel steigt die Verzweiflung der Menschen.

Claudia Buckenmaier: trauriger Rekord, alles ist überflutet, viertgrößte Stadt der USA zum Erliegen gebracht, Vorrang Leben retten, Platz bis zu 10.000 Menschen, keine Entwarnung.

 

Prozess „Reichsbürger“, Zuverlässigkeit durch das Landratsamt in Frage gestellt.

 

Wolfgang Welsch:

„1. Baumgarten, Meier

Die Ästhetiker des 18.Jahrhunderts mußten, um ihrem
neuartigen Projekt einer Asthetik Chancen kultureller Ak-
zeptanz zu eröffnen, zunächst darlegen, daß ihr Vorhaben den ethischen Standardforderungen der etablierten Kultur
nicht etwa widerstreitet, sondern entspricht, ja daß es in
besonderer Weise geeignet ist, diesen Forderungen auch in
der widerspenstigen Sphäre des Sinnlichen Geltung zu ver-
schaffen.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 114)

 

Um Himmels Willen – um Gottes Willen

 

Diana Spencer; und es begann mit einer Traumhochzeit und endete mit einer Tragödie; ihr Herz hörte erst im Krankenhaus auf zu schlagen.

 

den oberen 10% gehören schätzungsweise Zweidrittel des Gesamtvermögens.

 

Verein AufRecht

 

Deutschland survt im Schneckentempo, Durchschnittsgeschwindigkeit 15,3 Mb/s

Frontal 21: „Die Telekom praktiziert in Deutschland aktves Rosinenpicken“ (zu Glasfaser), funktioniert nicht über Vectory, nur mit Glasfaser bis ins Haus.

Oliver Grün: „wir können unseren Wohlstand nicht aufrecht erhalten, wenn wir nicht in Glasfaser investieren.“

 

Martin Schulz fordert ein Ende der Autobahnprivatisierung.

 

Extrablatt: Verein zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung… (AfD)

 

Houston: er (Trump) hat getweetet, überall gesperrte Straßen, und es regnet weiter.

Alexander Gebhard, Houston/Texas: man befürchtet, dass diese Dämme brechen.

 

Kim Jon Un hat es wieder getan.

S. Abe: reale Bedrohung noch nie dagewesen. China warnt vor einer dramatischen Eskalation, die Lage könnte leicht außer Kontrolle geraten.

 

Erdbewohner

 

(2017:) Vermögen bildet sich durch Kapital, und nicht durch Arbeit.

 

Ronald D. Laing:

„Die folgende Aufstellung zeigt einige der Verbindungen, die sie in ‚
«blitzartigen» Realisierungen herstellte. Sie stellte sie ganz allein
waren für mich nicht weniger überraschend als für sie. Es hatte
von niemandem irgendwelche Interpretationen gegeben, die
auch nur entfernt geähnelt hätten.
…“

(Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 114)

 

Wo nur eine Träne der Freude liegt, liegen tausend Tränen der Verzweiflung begraben. (Friedrich von Schiller)

 

Das Leben ist nur ein Moment, der Tod ist auch nur einer. (Friedrich von Schiller)

 

 

Gegenstunde

Mirgewachsen
vom Anfang her -: wann
leuchtet der Stunde
die Gegenstunde?

Tiefer als das Rätsel des Bösen
scheint das Geheimnis der Güte:
Muttcrgöttliches,
Sinngrund der Mythe,
Hände, die Steine
zu Broten erlösen.

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

streben.

28.8.17

s’efforcer

Über Menschen-Kenntnis und Stil ließe sich etwas sehr Nützliches schreiben, es müßten die großem Regeln Vorrat ohne Aufwand oder wo möglich Aufwand bei großem Vorrat ins Licht gesetzt werden. Des Tacitus Ausdruck müßte analysiert und rekommentiert werden. Ein guter Schriftsteller müßte sich schlechterdings nichts daraus machen, wenn man ihn auch in 10 Jahren nicht versteht. Was dieses Jahrhndert nicht versteht, versteht das nächste. (Lichtenberg)

 

Jan Hofer

IS reklamiert Angriff in Brüssel für sich. Weitere Festnahme nach Anschlag in London.

 

Irakische Armee meldet Erfolg in Tal Afar, Rakkar als IS-Hochburg.

 

Zusammenarbeit im Anti-Terror-Kampf mit der Türkei.

 

Überschwemmungen in Texas, auch für Houston Notstand ausgerufen.

 

Folgen der Digitalisieirung: Arbeitgeber fordern flexiblere Arbeitszeiten.

 

Bergsteiger haben eine Seilschaft gebildet.

 

Wolfgang Welsch:

„II. Die traditionelle Ästhetik und ihre Tendenz zur

Verabsolutierung des ästhetisch-elevatorischen
Imperativs

In diesem Abschnitt will ich zeigen, wie die traditionelle
Asthetik zu einer kulturellen Durchsetzungsinstanz des ele-
vatorischen Imperativs wurde. Zusätzlich möchte ich auf
einen hpchproblematischen und geradezu paradoxen Zug
dieser Asthetik hinweisemauf ihre Tendenz zur Sinnen-
feindlichkeit.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 114)

 

Die wirklich freien Künste siedeln sich im Bereich der Hbbykünstler an.

 

Ab 1. September 1939 ab 20 Uhr Ausgehverbot.

 

Süßkind von Trimberg.

 

Quittungen

 

9 Lorbeersträuche zu verschenken (eBay-Kleinanzeige)

 

Stahl – Stall

 

erigierte Brustwarzen.

 

selbstlos

 

Julia hat eine Lese- und Rechtschreibschwäche.

 

Ronald D. Laing:

„Frau A.’s übliche Art, ihren Mann, ihre Kinder und Freunde zu
erfahren, verblaßte schnell und wurde durch eine neue Art des Erfahrens ersetzt. Sie verließ diese Welt und ging in eine andere Welt, wo sie von einem Teppich aus Symbolen umhüllt wurde. Was wir als «real» ansehen, hörte auf, irgend etwas für sie zu bedeuten. Sie empfand jedoch während der Zeit ihre Erfahrungen nicht als nicht-real. Solange sie in der Kälte des Todes war, beklagte sie sich nicht darüber, daß sie etwa ihren Körper oder andere Menschen auf eine nicht-reale Art erfuhr. Erst als sie im Begriff war, diesen Zustand zu verlassen, «realisierte» sie im Rückblick, daß sie in einem Zustand der «Nicht-Realität» gelebt hatte, wie sie sich ausdrückt.

Unser übliches Gefühl, mit anderen in einer Beziehung zu stehen,
«verbunden» zu sein, real und lebendig zu sein, wird oft von einer
Phantasie-Modalität unterstützt, die uns nicht bewußt ist, Phantasie
wird gewöhnlich nicht als nicht-real erfahren. «Real» und lebendig
sind, im Gegensatz zu «nicht-real» und tot, eher Qualitäten der Phanta-
sie als der Imagination. Wenn einer verliebt ist, dann kann das eine
Erfahrung sein, die sich weitgehend «in» der Phantasie abspielt, und
doch ist sie vielleicht so real und lebendig wie nichts anderes.

Als sie anfing, in «die Kälte des Todes» zu geraten, empfand Frau A».
keine persönliche Bindung mehr zwischen ihrem gegenwärtigen Selbst
und ihrer alten Welt. Sie wurde von der alten Welt getrennt, in der, wie
sie sehen konnte, ihr Mann, ihre Kinder und Freunde zurückblieben.
Diese Trennung erfolgte, soweit ich das feststellen konnte, nicht auf
Grund irgendeiner Absicht von Frau A. Selbst wenn sie sich ganz
bewußt aus der Welt hätte zurückziehen wollen, wie hätte das in ihrem
Fall erfolgen können, wenn doch die meisten Leute, die sich mit aller
Macht wünschen, von sich und der Welt loszukommen, das nicht
schaffen?“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 58)

 

Der Tod ist das Ende der Mühsal und wen er heute trifft, der brauchtt ihn nicht morgen zu scheuen. (Friedrich Rückert)

 

Wie groß die Finsternis auch sei, wir sind immer dem Licht nahe. (Franz von Sales)

 

 

Letzte Landschaft

Nochmals öffnet der Winter
die toten Augen. Er drückt
den kleinen Blumen die Kehle zu.
Zweiggelenke versteifen sich wieder.

Zur frostigen Sonne
stakt die Zündholzfigur.
Aus Gruben werden
schädelgroße Steine geschürft.

Ins verhärmte Gras
weint sich das Licht aus.
Mit ausgehungertcm Schatten
greift ein Baum übers Feld.

Seit meiner Kreidezeit hängengeblieben
Wolken und Sterne,
eingeschlossen
in ein vergessenes Lied.

Die Unmöglichkeit zu leben
beweisen Sekunden des Lichteinfalls:
plötzlich sieht man die Netze.
Ihre Beute ist Staub.

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

Siechtum.

Tiere (202)

27.8.17

infirmité

Unsere Philosophen hören zu wenig die Stimme der Empfindung, oder vielmehr, sie haben so wenig feines Gefühl genug, daß sie bei jedem Vorfall in der Welt immer mehr das angeben, was sie wissen, als sie, was sie dabei empfinden, und das ist nichts wert, dadurch kommen wir der eigntlichen Philosophie keinen Schritt näher. Das, was der Mensch wissen kann, ist grade auch das, was er wissen soll? (Lichtenberg)

 

Susanne Daubner

Verlängerung der innereuropiäschen Grenzkontrollen, Verlängerung ist nur mit Sondergenehmigung möglich.

D. Bartsch: EU will etwas anderes…

 

Nach Anschlägen in Spanien: Kundgebung gegen Terror in Barcelone, „Ich habe keine Angst“, wollen ein Zeichen setzen gegen Gewalt.

 

Oppositionskongress in der Türkei – CHP.

 

Diskussion über Diesel-Motoren, Brückentechnologie.

 

Grüne fordern Erklärung von Dobrindt, A1, Klage gegen Autobahnbetreiber, 800 Mio. € Streitwert.

 

Hurrikan „Harvey“ erreicht Texas, der stärkste Hurrikan seit 12 Jahren, Trump hat Katastrophenalerm ausgerufen.

 

Wolfgang Welsch:

„Im folgenden konzentriere ich mich auf diesen zweiten, den
elevatorischen Imperativ. Er stellt nicht bloß ein elementa-
res Axiom unserer Kultur dar, demzufolge gelingendes Le-
ben nur auf dem Weg eines solchen Aufstiegs zu gewinnen
sein soll, sondern dieser elevatorische Imperativ ist es auch,
der in der philosophischen Disziplin namens Ästhetik zur
Geltung gebracht wird.

Eines will ich zuvor noch festhalten: Der elevatorische Im-
perativ ist ein genuin auf dem Terrain des Ästhetischen er-
wachsender ethischer Imperativ, also im präzisen Sinn ein
ästbet/hiscber Imperativ. Nicht dringt hier ein ethisches Ge-
bot von außen in den Bereich des Ästhetischen ein, sondern
dieser Imperativ erwächst innerhalb der ästhetischen Sphäre
selbst. Wir haben es mit dem Ansatzpunkt einer Ethik in-
mitten der Asthetik zu tun.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 114)

 

1. April 1933, Punkt 10 Uhr.

 

ein Fahrradfahrer führte während seiner Fahrt ein weiteres Fahrrad mit sich.

 

wagen – Wagen

 

Ronald D. Laing:

„Doch als sie zurückkam, wurde sie aus mehr entlassen als nur aus der
tödlichen Gefangenschaft der vergangenen fünf Monate. In der Folge
hrer Realisierungen spürte sie, daß ihr Körper von den Körpern der
Toten besetzt gewesen war. (Die einzige Ausnahme war ihr Herz; sie
hatte tatsächlich gespürt, daß es aussetzte, als sie einen Augenblick lang
geglaubt hatte, ihr Baby sei tot.) Und sie spürte, daß dieser Zustand
schon einige Zeit geherrscht hatte, bevor sie die Kälte des Todes zu
spüren anfing; und daß sie durch die Wiederentdeckung ihres eigenen Körpers, der zu einer Art Friedhof geworden war, in dem Teile ihres
Vaters, ihres Bruders und ihrer Mutter begraben waren, in gewissem __
Sinne von den Toten auferstanden war. Sie war aus dem Reich der Toten ins Leben zurückgekehrt. –
Ich habe an anderer Stelle auf die Möglichkeiten angespielt, daß das,
was wir Psychose nennen, manchmal ein natürlicher Heilungsprozeß
sein kann (eine Ansicht, für die ich nicht das Urheberrecht in Anspruch
nehme).

Angesichts der Erfahrung dieser Frau ist die klinische psychiatrische
Terminologie sowohl in ihren deskriptiven als auch in ihren theoretischen Aspekten fast vollkommen unzulänglich. Was man nicht beschreiben kann, kann man auch nicht erklären.

Man bekommt hier einen kurzen Einblick in die nackte, komplizierte
Wirklichkeit der Komplexität von Erfahrungen, die diejenigen von uns
zu verstehen versuchen, die nicht rundweg leugnen, was sie nicht
erklären oder nicht mal beschreiben können. Eine Theorie läßt sich
folgerichtig nur mit Rücksicht auf Erfahrung aufstellen; sie darf nicht
dazu dienen, Erfahrung zu leugnen, die von der Theorie aus reiner
Verlegenheit ignoriert wird. Die folgende Beschreibung ist nur der
erste Schritt in einer phänomenologischen Analyse.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst nd  die Anderen, S. 57)

 

heute: eine doch noch glückliche Fügung.

 

Es kommt immer anders! Das ist das wahrste Wort und zugleich auch der beste Trost, der dem Menschen in seinem Erdenleben mit auf den Weg gegeben worden ist. (Wilhelm Raabe)

 

Wenn du recht schwer betrübt bist, dass du meinst, kein Mensch auf der Welt könne dich trösten, so tue jemand etwas Gutes, gleich wird´s besser sein. (Peter Rosegger)

 

 

Orientierung

Verkehrstote, Kriegstote,
Unfall Zufall Verbrechen
(es könnte ebensogut
dich oder mich getroffen haben):
wenn ich die Zeitung lese, sind mir
Rosenliebhaber verdächtig,
in bin ein Gärtner mit schlechtem Gewissen.

Schwer scheint mir dann der Umgang mit Leuten,
die Gedichte mögen
Berge besteigen
Konzerte besuchen
Radieschen begießen,
von Recht reden, Schuld und Gericht.

Mich
verwirrt die Orientierung.
Anstelle von Worten sehe ich Fäuste,
Gesten, Gesichter, isolierte Gesichter,
ich sehe jeden mit sich allein:
einen fast ungefährlichen Menschen,
weil er traurig ist oder sich freut.

Ich fürchte den Mann, den niemand vermißt.
Mit einem Schlag zwingt er uns,
ihn ins Auge zu fassen.
Über diesen Mann
steht noch nichts in der Zeitung.

Man kennt ihn vom Sehen.
Es ist jetzt zu spät, ihn zu lieben.

Jeden Tag
der Einsturz der Brücke von San Luis Rey.
Wir sind schlecht informiert,
denn es ermüdet uns rasch,
im Sturm den Flug einer einzelnen Flocke
genau zu verfolgen.

«Ihre Mähnen fluteten wie ein Schneesturm»,
erzählt Black Elk von den heiligen Pferden.

Wer hat die heiligen Pferde getötet?
Wer die roten. die schwarzen, die weißen Männer?
Gras wuchs darüber, sagt man.
— Wir
töten sie jetzt.

Aufruf Widerruf Nachruf.
Menschen verschrumpfen zu Namen.
Namen sind Wörter. Wörter zerflocken.
Schwarzes Gestöber. Buchstabenschnee.

An die leeren Ränder geklammert,
höre ich
das Wachsen des Grases.

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

fahnden.

26.8.17

recherche

Mit der Feder in der Hand habe ich mit gutem Erfolg Schanzen erstiegen, von denen andere, mit Schwert und Bannstrahl bewaffnet, zurückgeschlagen worden sind. (Lichtenberg)

 

Elasten – trink dich schön. (Werbung ARD)

 

Thorsten Schröder

Öffentliche Kassen: Rekordüberschuss, 18,3 Mrd. € Mehreinnahmen. Bund: Steuereinnahmen wuchsen um 5,5%. Einladung, Wahlgeschenke zu verteilen.

 

Vielerorts fehlt es weiterhin an Lehrern. Bayern: Beamtenquote bei 93%.

 

Schulz hält voresrt am Diesel fest, fordert keine Hardwarelösung von den Konzernen; Übergangstechnologie.

 

VW-Manager (Ingenieur) in den USA verurteilt, 40 Monate Gefängnis und Geldstrafe, massiver Betrug an Verbraucher.

 

Linksunten.Indymedia.org vom Innenminister verboten worden: ab sofort eine Straftat. (Bombenanleitungen und Bekennerschreiben), können ins weit entfernte Ausland flüchten.

 

Gabriel äußert Bedenken gegen Türkei-Reisen.

 

Weiterer Murenabgang in Graubünden.

 

Wolfgang Welsch:

„4. Die anthropologische Differenz

Aufschlußreich ist nun jedoch folgendes: Üblicherweise be-
trachten wir die zuletzt geschilderte Primärverfassung der
aisthesis als kennzeichnend für tierisches, nicht__für mensch-
liches Leben. Dieses soll sich gerade durch die Ubersteigung
der vital-bestimmten Seinsweise auszeichnen.

So hat es beispielsweise Aristoteles beschrieben: Die Tiere
kennen nur das Nützliche und Schädliche, und dafür sind
Lust und Schmerz ausreichende und verläßliche Indikato-
ren. Die Menschen aber kennen auch höhere Prädikate wie
gut und schlecht, recht und unrecht, und diese erfordern
mehr als sinnliche Gewißheit, sie verlangen die Fähigkeit
der Reflexion und Kommunikation.‘ –
Der elevatorische Imperativ – die Aufforderung zur Uber-
steigung der unmittelbar-sinnlichen Bestimmtheit zugun-
sten eines reinen Wahrnehmens auf der einen und eines
höheren Wohlgefallens auf der anderen Seite — hängt also
direkt mit der anthropologischen Differenz, mit der Seins-
Weise des Menschen als Menschen zusammen. Sofern wir
Lebewesen sind, ist der vitale Imperativ auch unser erster
ästhet/hischer Imperativ und der elevatorische Imperativ
erst der zweite. Aber sofern wir Menschen sind, ist der ele-
vatorische Imperativ unser konstitutiver und ausschlagge-
bender Imperativ. Er ist menschlich der kategorische Impe-
rativ par excellence.“ (Wolfgang Welsch, in Grentgänge der Ästehtik, S. 113)

 

die Macht der Straße zu zeigen.

 

§ 236

 

die Würde eines Kanonikus.

 

Trügerische Ruhe – Dieser Wahlkampf unterfordert die Menschen. (Alexander Jungkunz, NN)

 

Auf einem Auge blind – Linke wie Rechte ignorieren zu oft Gewalt der eigenen Seite. (Manuel Kugler, NN)

 

Spekulation um Trumps Geisteszustand – Die mentale Fitness des US-Präsidenten wird in Amerika zum öffentlichen Thema. (Friedemann Diederichs, NN)

 

nicht gesellschaftsfähig.

 

Neuer Halt für Bücherbus. (NN, Stadtanzeiger)

 

WER WAR ZUERST DA? (Gymmik, NN)

 

Pangermanismus

 

Goschen

 

Organisation Consul oder O.C.

 

Ronald D. Laing:

„Als sie aus diesem metaphorisehen Zustand, in dem sie in ihrem eigen Teppich aus Symbolen in einem Zustand der Todesnähe gelebt hatte
heraus war, war ihr Interesse am Leben sehr viel stärker als je zuvor
soweit sie sich erinnern konnte. Fünf Jahre danach fühlte sie sich immer
noch gut und hatte ohne irgendwelche Komplikationen ein weiteres
Kind geboren.
Warum Leute in solche Zustände geraten, wissen wir nicht. Bei ihr
war der Grundton «die Kälte des Todes». Sie überschritt in Wirklich-
keit nie die Schwelle zu dem Gefühl, sie sei tatsächlich tot. Sie war
anders, entrückt, in einer anderen Welt. Diese Welt wurde zu jener
Welt. Ihre Haut, ihre Zunge, ihre Hände, ihre Lunge, ihr Herz, ihre Blase‚ ihre Eingeweide, ihr Blut, ihre Knochen wurden in den Bereich
des Todes gezogen. Durch verschiedene Akte der Realisierung kam sie
aus jener Welt der Toten und der Nicht-Realität in diese Welt der
Lebenden zurück. Sie kam in den Frühling zurück, nach dem seltsamsten Winter ihres Lebens.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 57)

 

Jeder muss entsagen können, bis er dem Leben selbst entsagt. (August von Platen)

 

Wie viele treue besorgte Blicke aus lieben Augen gehen einem verloren, während man auf das Zwinkern, das Schielen und Blinzeln der Welt rundum nur zu genau achtet und sich sein Teil Ärger, Kummer, Sorgen, Verdruss und Verzweiflung daraus holt. (Wilhelm Raabe)

 

 

In einer Hand im Herbst

In den Handlinien,
silbern,
blieb Wasser stehn,
Deltaland einer Seele.

Von toten Bäumen ein Wald
über schwarzem Sumpf, wo der Magier
in bleichen Blumen zur Mündung watet.

Ihr großen Vögel! wie klar
euer Auge mich trifft,
wenn ihr verschmäht,
mich zu zerstören.

Ein Spinnennetz im Gesicht,
fährt tiefer die Sonne.
Bitteres glitzert herüber. Die Bäume
stehn innen, die letzten Menschen,
in Bläue die Stirnen gesenkt.

Fröstelnd steh ich
im Schatten des Berges,
über den du weggingst
dem Licht nach.

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

im Quadrat.

Handwerk & Industrie (71)

25.8.17

Wenn ich die Genealogie der Dame Wissenschaft recht kenne, so ist die Unwissenheit ihre älteste Schwester, und ist denn das etwas so Himmelschreiendes, die ältere Schwester zu nehmen, wenn einem die jüngere auch zu Befehl steht? Von allen denen, die sie gekannt haben, habe ich gehört, daß die älteste ihre eignen Reize habe, daß sie ein fettes, gutes Mädchen sei, die eben deswegen, weil sie mehr schläft als wacht, eine vortreffliche Gattin abgibt. (Lichtenberg)

 

Judith Rakers

Bergsturz in den Schweizer Alpen, 8 Wanderer vermißt, mit so einem Ausmaß hat aber niemand gerechnet.

 

21 Mio. Menschen leben in Italien in erdbebengefährdeten Gebieten.

 

Unabhängigkeitstag in der Ukraine. Erstmals seit 10 Jahren: ein US-Verteidigungsminster in der Ukraine.

 

Automatische Gesichtserkennung: sechsmonatiges Pilotprojekt in Berlin.

 

Integration von Muslimen macht Fortschritte, 60% der Muslime in Vollzeit beschäftigt, 21% in Teilzeit.

 

Foodwatch bemängelt Informationspolitik.

 

Taifun „Hato“ in Südchina.

 

Wofgang Welsch:

„3. Der vitale Imperativ

Allerdings ist dieser elevatorische Imperativ nicht der
schlechthin erste Imperativ in der ästhetischen Sphäre. Ihm
geht vielmehr ein anderer, ein vitaler Imperativ voraus.
Denn anfänglich, als Empfindung, diente die aistbesis insge-
samt vitalen Interessen. Sie diente dem Leben, dem Sich-
am-Leben-erhalten und Uberleben (zen, sozeria) — nur noch
nicht dem guten Leben (eu zen). Sie zielte auf die Identifi-
kation des Nützlichen oder Schädlichen, Zuträglichen oder
Abträglichen und bewirkte die entsprechenden, lebensdien-
lichen Akte des Sich-Zuwendens oder -Abwendens. In-
sofern lag bereits auf dieser „vitalen Ebene eine erste und elementare Verbindung von Asthetik und Ethik vor. Denn bereits diese anfänglichen ästhetischen Akte dienten einem zumindest rudimentär ethischen Ziel: der Führung eines zuträglichen Lebens. Der mit der aisthesis ursprünglich verbundene Imperativ zur Befolgung ihrer Feststellungen ist höchst lebensdienlich. Dieser Vitalimperativ ist der erste ästhet/hische Imperativ.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 112)

 

drie verschiedene Typen von Reichtum, Selbständigkeit die Basis für Vermögen; über Wohltätigkeit zu entscheiden, bedeutet Macht.

 

demos-kratos

 

Magnaten – Magneten

 

Beraterin – Batterien

 

Ronald D. Laing:

„In einem Traum wurde sie von einem Mann in die Enge getrieben,
der sie vergewaltigen wollte. Es schien keine Fluchtmöglichkeit zu
geben. Sie Wußte sich nicht mehr zu helfen, als sie, immer noch im
Traum, versuchte, in ein waches Bewußtsein zu entkommen, doch sie
wurde weiter bedrängt, ja, es War jetzt noch schlimmer, weil es real war,
und so zog sie sich wieder in den Traum zurück und träumte, «es sei ja
ohnehin nur ein Traum». In einem anderen Traum war sie in einem
dunklen Haus und schaute durch eine Türöffnung, die von einem
schwarzen Schirm blockiert war, nach draußen. In ihrem Traum glaub-
te sie, im Haus sei Nicht-Realität und draußen sei Realität, doch wegen
des Schirmes sei ihr der Weg nach draußen versperrt. Ein dritter Traum,
kurz nachdem sie endgültig aus «der Kälte des Todes» aufgetaucht war,
hatte die folgenden Elemente: Sie stand draußen und betrachtete ein
großes Flugzeug; in der Türöffnung des Flugzeugs stand ein Arzt, der
Elemente verschiedener Leute, einschließlich meiner selbst, in sich
vereinigte. Diesmal war sie überzeugt, draußen sei Realität und innen
Nicht-Realität. Sie wollte hinein, in die Nicht-Realität, doch der Arzt
versperrte ihr den Weg. Sie faßte die fünf Monate ihres Todeszustands
so zusammen: «Ich scheine in einem metaphorischen Zustand gelebt zu  haben. Ich webte einen Teppich aus Symbolen und lebte dann darin.»“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 56)

 

Weinen spült das Leid fort. (Karl Peltzer)

 

Wer sich nicht selbst helfen will, dem kann niemand helfen. (Johann Heinrich Pestalozzi)

 

 

Der Sonnenuntergang

Dach aus Glas, Feuer dahinter,
Schwalbensicheln
mähen im Licht.

Im kristallncn Visier
geht um der Azteke,
lädt ein zum himmlischen Schlachtfest.

Barbarisches Rot.
Bei der ausgeweideten Sonne
zechen Götter in blauen Oasen.

Voller Herzen hängt
der neubegrünte Baum überm Hügel,
ein Blutschleier liegt
auf dem steinernen Land.

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

mal zwei.

24.8.17

Deuxième temps

Erkünstelte und natürliche Laune. (Lichtenberg)

 

Thorsten Schröder

Nach dem Dieselgipfel: neue Studie zu Beschlüssen.

Grenzwert München: 40 Mikro g

Dobrindt: pauschale Aussagen helfen da nicht weiter.

Hendricks an Hersteller: Modellangebote umstellen.

 

A1 Hamburg – Bremen: Autobahnbetreiber klagt gegen Bund. 73 km schnell gebaut, Einnahmen aus LKW-Maut deckten nicht die Kosten wegen Finanzkrise.

Sven-Christian Kindler: gesetzlich verbieten…

 

Air Berlin: erste Beratungen über Insolvenzverfahren, Flugbetrieb geht erstmal weiter, viel Zeit hat Air Berlin nicht. 8.600 Mitarbeiter, 144 Flugzeuge, 1,2 Mrd. € Schulden. Am Ende müssen die Kartellbehörden die Übernahme absegnen.

 

Ermittlungen nach Anschlägen in Spanien: Verbindungen ins Ausland, …hier gewesen um Arbeit als Imam zu finden.

 

Russischer Theaterregisseur unter Hausarrest, Vorwurf: Unterschlagung von Fördergeldern, Anklagepunkte gelten als nicht überzeugend, Künstler sprachen von einer Rückkehr der Zensur.

 

Mesule Tolu bleibt in türkischer U-Haft.

 

Türkei: Vorwürfe gegen Außenminister Gabriel.

 

1.110 t Gold wieder in Deutschland, aus Paris und New York wieder zurückgeholt, Wert 120 Mrd. €.

 

beschränktes Wahlrecht in Deutschland: betroffen sind 85.000 Menschen.

 

UN-Ausschuss warnt vor Rassismus in den USA.

 

Angolaner bestimmen neuen Präsidenten, 40% unter der Armutsgrenze, Korruption steht auf der Tagesordnung.

 

Wofgang Welsch:

„2. Der ästhetische oder elevatorische Imperativ

Inwiefern liegt in dieser Architektur der aisthesis — wie ich
behaupten will — der Ansatz einer aisthesis-immanenten
Ethik?

Offenbar ist die Zweistöckigkeit mit einem ästhetischen
Imperativ verbunden, der zugleich die Bedeutung eines
ästhet/hischen Imperativs hat, sofern er angibt, welcher
Umgang mit. der Sinnlichkeit geboten ist. Zum einen be-
trifft dieser Imperativ die Wahrnehmungsleistungen der
aistbesis. Hier besagt er: Halte dich wahrnehmend von der
sinnlichen Empfindung frei, sieh von ihr ab, erhebe dich
über sie! Zum andern macht sich dieser Imperativ aber auch
bezüglich der Empfindung geltend, und da besagt er: Folge
nicht nur der primär-vitalen Lust, sondern praktiziere auch
die höhere, die eigentümlich ästhetische Lust eines reflexi-
ven Wohlgefallens! In beiden Versionen verlangt dieser
ästhet/hische Imperativ von uns, daß wir die primär-sinnli-
che Bestimmtheit übersteigen. Ich will ihn daher als eleva-
torischen Imperativ bezeichnen.“ (Wolfgang Welsch, Grenzgänge der Ästhetik, S. 112)

 

Populismus: harmloser, verniedlichender Begriff für eine gefährliche Entwicklung. (H. Prantl)

 

W wie Wissen (ARD alpha)

 

manipulierend

 

Suche aus der Luft.

 

3sat.de/scobel

Helmut K. Anheier, Soziologe

Wolfgang Merkel, Politologe

Yvonne Hofstetter, Geschäftsführerin TERAMARK Technologies

 

Ronald D. Laing:

„Die «psychologische» Erklärung der blauschwarzen Färbung ihrer
Hände kam ihr als «blitzartige» «Erkenntnis», als «Realisierung». Ihre
Hände waren ihr zweites Baby, auf dessen blauschwarzes Gesicht sie
einmal, als es mitten in einem Erstickungsanfall war, kaltes Wasser
gespritzt hatte.

Sie hatte jetzt zahlreiche «blitzartige Erkenntnisse», wenn sie vor-
übergehend aus dem, was sie einen ihren ganzen Körper umhüllenden
«Teppich aus Symbolen» nannte, auftauchte. So «realisierte» sie plötz-
lich, als sie einmal nachts wach dalag und ängstlich auf ihren nächsten
Herzschlag horchte, daß ihr Herz ein Fötus war, dessen Herz schwach
und in schneller Folge schlug, und in den folgenden Wochen «realisier-
te» sie, daß ihre verdrehte Zunge die Zunge ihres Vaters war, nachdem
er einen Schlag erlitten hatte; daß ihre Haut und Brust die ihres Bruders
Waren, den sie an Tuberkulose hatte sterben sehen. Sie tauchte in diesen
«Realisierungen» aus ihrem «Zustand der Nicht-Realität» auf, sank
jedoch gelegentlich trotz ihrer selbst in ihren nicht-realen Zustand ab.
Manchmal, wie sie oben schreibt, klammerte sie sich verzweifelt an ihre
«Nicht-Realität», und der Hauch von Realität zog an ihr vorbei. Sie
hatte eine ganze Anzahl von Träumen, die sich unter anderem um diese
Dinge drehten.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst nd  die Anderen, S. 56)

 

Das Alter ist nicht trübe, weil darin unsere Freuden, sondern weil unsere Hoffnungen aufhören. (Jean Paul)

 

Die Leiden sind wie Gewitterwolken: In der Ferne sehen sie schwarz aus, über uns grau. (Jean Paul)

 

 

Farben des Abends

Sonnendotter, umflort,
im steingrünen Altlaub der Eichen.

Abendrotes
Feld unter Erddunst,
über die Furchen gekrümmt
Männer in waschblauen Hemden,
kalte Feuer van Goghs.

Wegrandfalter, wie Borke fahl.
da schon das Dunkel vibriert.
Ins Dämmcrn zerstäubt, gehn Schatte
aus dem Maiswald tritt der Fasan.

Jonischer Schwung von Hügel zu Hügel.
in der Mulde, steigend,
der Nebelspiegel.

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

günstig.

Essen Trinken (456)

23.8.17

Habe keine zu künstliche Idee vom Menschen, sondern urteile natürlich von ihm, halte ihn weder für zu gut noch zu böse. (Lichtenberg)

 

es gibt unterschiedliche Formen des Todes, es gibt…in aller Vorsicht, eine Hierarchie des Todes. (ARD alpha)

 

die Deutschen sind Europameister im Grillen, massenweise Tropenholz wird verheizt. (Frontal 21)

 

Flüchtlingstode – eine Schande für Europa.

 

Gerald Knaus, Soziologe: Die Verbrecher (Schleuser) sind das Syptom einer gescheiterten Politik.

 

nicht auffällig werden.

 

wieder zurück in die Hölle. (Libyen)

 

Neid, Mißgunst – das ist dabei herausgekommen mit der Gebietsreform. (Frontal 21)

 

Milliardengeschäft Computerspiel.

 

Wolfgang Welsch:

„Allerdings: Im Gefolge dieses Schrittes zum reinen Wahr-
nehmen bleibt auch die Empfindung nicht ganz, Wie sie war.
Es kommt, der anfänglichen Zusammengehörigkeit von
Wahrnehmung und Empfindung entsprechend, nun analog
auch bei der Empfindung zur Konstitution eines höheren,
reineren Akttypus. Dieser folgt zwar noch immer Gesichts-
punkten der Lust — aber nicht mehr solchen der primären,
vitalen Lust. Sondern das Gebäude der Lust wird jetzt
gleichsam aufgestockt: über dem Erdgeschoß der vital-sinn-
lichen Lust entsteht das piano nobile einer neuartigen Lust:
der Lust eines rein reflexiven Wohlgefallens oder Mißfal-
lens.‘ Dies ist die Geburtsstätte des spezifisch ästhetischen
Sinns: des Geschmacks. Dieser bewertet seine Gegenstände
nicht mehr, wie die primäre Empfindung es tat, nach Vital-
kriterien, also etwa als aufreizend oder wohlschmeckend
oder ekelerregend, sondern nach Reflexionskriterien, also
beispielsweise als schön, wohlgefällig und harmonisch oder
als abstoßend, häßlich und gestört. Die Architektur der
Empfindung und der Lust umfaßt von nun an zwei
Niveaus: das Erdgeschoß des »Sinnen-Geschmacks« und
das Obergeschoß des >>Reflexions-Geschmacks« — so hat
Kant diesen Unterschied benannt.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 111)

 

toller Massivholztisch (eBay Kleinanzeigen)

 

schöne Dinge haben.

 

därff mer ned.

 

„schwerbehindert“ = abnorme + außergewöhnliche Fähigkeiten.

 

Klarsicht

 

Während der Weise sich besinnt, besinnt sich auch der Narr. (Sprichwort)

 

Ronald D. Laing:
„Kurz danach fand ich die psychologische Erklärung für die blaue‘
Übung meiner Hände und eine Woche später die Erklärung dafür,
ich Wasser auf meine Hände spritzte, um die Blaufärbung herbei-
ren‚ und für den Zwang, Seife zu verwenden, um Seifenschaum zu
bekommen. Ich fühlte mich sehr gut in der Nacht, ich konnte tief
atmen, fühlte mich am ganzen Körper warm und spürte einen starken Pulsschlag. Am nächsten Morgen war ich glücklich, einen neuen Tag vor mir zu haben., und erwog erst gar nicht die Möglichkeit, in seinem Verlauf zu sterben, hatte aber stechende Schmerzen am ganzen Körper, vor allem in den Handgelenken und im Kopf. Tags darauf war alles
„ieder wie vorher, ich spürte wieder alle meine Symptome ganz deutlich, und ich war vollkommen überzeugt, daß meine eigene Diagnose?
korrekt war. Dieser Geisteszustand hielt etwa eine Woche lang an,:
während der ich mich unvermindert heftig bemühte, den Ärzten zu
eisen, daß ich recht hatte. Am Ende dieser Woche verbrachte ich
„in erstes Wochenende draußen, nicht weil ich mich besserfühlte;
n ern weil ich meine Freundin nicht mehr länger vertrösten konnte und weil ich meine Situation in der Klinik gründlich satt hatte und glaubte, viel schlimmer könne es mir nicht gehen. Während ich draußen war, stellte ich fest, daß ich mich in Gegenwart von anderen Menschen ganz normal fühlte, dal3 ich zwischen mir und ihnen keine Barriere
mehr spürte, und wieder konnte ich diese Tatsache mit meiner Vorstel-
lung, in einem Sterbezustand zu sein, nicht in Einklang bringen. Trotz-
dem hatte ich weiterhin das Gefühl, der Tod stehe mir die ganze Zeit
unmittelbar bevor, und ich gab mir für den Rest der Woche alle Mühe,
diesen Punkt zu beweisen. Ich beschloß bei mir selbst, das nächste
Wochenende draußen zu verbringen, da ich von meiner Umwelt und meinem Psychiater gründlich die Nase voll hatte und weil mich die Vorgänge auf der Station erregten und ängstigten und ich das alles
hinter mir lassen wollte. Im Laufe dieses Wochenendes gelang es mir,
mich jedesmal zu beruhigen, wenn in mir die Panik ausbrach; alle Argumente gegen meine eigene Hypothese fielen mir gleichzeitig ein, und ich war der Meinung, die Erklärung für die Blaufärbung meiner
Hände sei wirklich wahr und korrekt. Als deshalb nach meiner Rück-
kehr in die Klinik der Psychiater vorschlug, mich in Zukunft ambulant zu behandeln, freute ich mich sehr, auch wenn ich alle Symptome, außer der Kälte in den Beinen, immer noch spürte, und die Feststellung,
daß ich noch Freude empfinden konnte, überraschte mich. Ich hatte das
intensive Verlangen, dem eintönigen Klinikleben zu entkommen: da ich wußte, wie unberechenbar sich die Patienten verhalten konnten,
fühlte ich mich auf der Station sehr unbehaglich [sie]. Auch wenn ich ‚
mich sehr krank fühlte, so schien es mir doch angenehmer, in der freundlicheren Umgebung eines Wohnhauses unter normalen Menschen krank zu sein. Ich stellte fest, daß ich auf Musik reagierte und an gezeichnetem und anderem Humor Gefallen fand, daß es mir Spaß machte zu lesen, und zwar nicht nur medizinische Artikel — mein Denken war eindeutig positiv geworden. Trotzdem bekam ich häufig
Panikzustände, und dann konnte ich über meine augenblicklichen Ge-
fühle, und das waren Gefühle des Zusammenbrechens und Sterbens,
nicht hinaussehen, doch wenn es dann Zeit für mich wurde, die Fahrt in die Klinik allein anzutreten, war ich fähig, ganz auf Gott zu vertrauen, und aus dem Glauben des Psychiaters an diese Fähigkeit in mir zog ich
absolute Zuversicht und war entschlossen, ihn oder mich selbst nicht zu
enttäuschen. Ich wurde immer optimistischer, und eines Morgens kam
mir dann blitzartig die Erkenntnis, daß der Doktor fähig war, einen
Sterbezustand ungeachtet seiner Ursache zu diagnostizieren, und damit sah ich ganz klar, dal3 ich mich hatte täuschen lassen, und wußte, daß es damit ein Ende hatte. Danach ging es mir von Tag zu Tag besser, und
meine Gefühllosigkeit ließ immer mehr nach, und ich verspürte allmäh-
lich das Verlangen, nach Hause zu gehen und meinen Mann und meine
Kinder zu sehen. Ich hatte an meinen Symptomen nicht mehr das geringste Interesse und konnte ganz klar sehen, was mit mir geschehen
und wie es dazu gekommen war.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 54)

 

Ohne Zerstreueung gibt´s für den Menschen keine Freude, mit Zerstreuung keine Trauer. (Blaise Pascal)

 

Eine Kleinigkeit tröstet uns, weil eine Kleinigkeit uns betrübt. (Blaise Pascal)

 

 

Die Dohlen

Im Frühling
kehren sie wieder auf kurze Zeit
und trüben das Licht
in den flaumigen Bäumen.

Ihre Flüge verfinstern den Garten.
Von Schreien flackert die Luft.
Im Zimmer ist eine schwarze,
tonlose Vibration.

Mit ungenauen Größen vervielfacht,
stürzen sie in die Träume
der Menschen vom alten Haus.
Herausgefetzt ausjahrtausendschwärze,
gelapptes Dunkel im Angstwind.

Eines Morgens sind sie verschwunden.
Zarter scheint in den Blättern
das junge Licht.

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

Heimspiel.

22.8.17

match à domicile

Man muß nicht zu viel trennen, nicht zu viel abstrahieren, die großen Raffineurs haben, glaube ich, die wenigsten Entdeckungen gemacht. Das ist eben der Nutzen der menschlichen Maschine, daß sie Summen angibt. (Lichtenberg)

 

am Abend wurde er von spanischen Behörden erschossen., gefunden hat man ihn ganz in der Nähe.

unter den Trümmern dürfte der Kopf der Bande sein, tot.

 

Rastatt: Das Krisenmanagement der Bahn scheint auch neben der Spur zu sein., keine Auskunft über die genauen Ursachen, Tunnelverfüllung mit Beton. Pro Bahn: ein Drama; nun heißt es wieder Güter zurück auf die Straße.

 

Kater – Krater

 

keinen Anlaß die zu beobachten; haben sich relativ schnell radikalisiert.

 

Gabriel berichtet von Drohungen der Türkei…

 

Niedrsachsen: Landtag beschließt Selbstauflösung.

 

Grund- und Gewerbesteuer der Gemeinden verbuchen Rekordeinnahmen, knapp 64 Mrd. €.

 

STADA

 

Caren Miosga

Die Kreuzfahrt ist eine moderne Erfindung.

Feinstaub kann Gesundheit gefährden.

US-Zerstörer kollidiert mit Öltanker.

USA und Südkorea beginnen Manöver.

Miosga: Big Ben ist ein wenig alt geworden, Glocke ist Herzschlag der Nation, fast 14 t schwere Glocke, hat die Nazis überlebt, muss jetzt 4 Jahre schweigen.

 

gestern: Sonnenfinsternis in den USA.

 

Wolfgang Welsch:

„Damit ist ein neuer Typ von aisthesis, der Typ des eigentlichen Wahrnehmens etabliert. Es zielt generell auf die  genauen Sinnesqualitäten der Gegenstände, also auf Farben, Töne, Geschmäcke, Gerüche und Tastqualitäten, und zwar in ihrer objektiven Charakteristik – unabhängig von ihren subjektiv-vitalen Empfindungs-Aspekten. Dieses „reine“ Wahrnehmen stellt die von der Tradition immer wieder thematisierte und gewürdigte Art des Wahrnehmens dar. Sie steht nicht mehr im Dienst vitaler Interessen, sondern ist dem Ideal der Erkenntis  verschrieben. Sie hat sich von der ersten Stufe, der empfindungsgebunden aisthesis, und vom Horizont der Empfindung insgesamt gelöst. Das Wahrnehmen ist autonom geworden. Mit dem Schritt zum Erkennen hat es die empfindungsbestimmte Schicht der aisthesis hinter und unter sich gelassen.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 110)

 

22.15: Rentnerglück am Goldstrand. (ZDF)

 

würden Hostien schänden, Kinder schlachten und Brunnen vergiften.

 

Verprofiantierung

 

Windspiele

 

Fridericus Rex

 

Um sich weiterzubilden, Wissen anzueignen, braucht man viel Zeit. Wer hat viel Zeit?

 

Feigenbaum – Felgenbaum

 

Franken – Frauen

 

Schäferhemd

 

keine Lust auf Mobbing.

 

Akzisen

 

dem Spuk ein Ende machen.

 

Ronald D. Laing:

„Für sie hatte ihre Haut eine Sterbensblässe. Ihre Hände waren unnatürlich blau, fast schwarz. Ihr Herz konnte jeden Augenblick stehenbleiben. Ihre Knochen fühlten sich verdreht an, sie waren wie Pulver. Ihr Fleisch verfaulte. Nach ihrere Rückkehr aus jener Welt des Todes in diese Welt des Lebens beschrieb sie den Anfang vom Ende:

„Eines Tages Mitte März wurde ich mir der schreckliche Kälte in meinen Beinen bewußt, bemerkte aber gleichzeitig, daß meine Füße warm waren. Im Lichte meiner eigenen Hypothese ergab das keinen Sinn, es machte mich nachdenklich. Ich hatte jedoch keine Eingebung; aber einige Tage später, als ich an nichts Besonderes dachte, kam mir der Gedanke, daß jede ernste Krankheit als „Start“ zum Streben den Mneschen zunächst entkräften mußte – unabhängig von seiner Willenskraft. ich fühlte mich zwar durch diesen Gedanken sehr ermutigt, brauchte aber trotzdem die Versicherung eines Arztes, daß es eine korrekte Folgerung war, und es war dann doch nicht die große Erleichertung für mich, denn meiner Meinung nach stand dem immer noch viel zuviel entgegen, und ich war immer noch unfähig, längere Zeit an meinem Gedanken festzuhalten. Kurz darauf sah ich ein, daß es lächerlich war, wenn ich mir meinen Zusatnd als „Start zum Sterben“ vorstellte, und mir wurde klar, daß ich von enem Sterbezustand redete, der gleichbedeutend war mit einem Nicht-mehr-Reagieren auf ein Fieber, das innerhalb von wenigen Stunden zum Tode führen würde (das vermutete ich jedenfalls). Ich fühlte mich immer noch sehr krank, so als werde von mir verlangt, mit einer Lungenentzündung auf den Beinen zu bleiben, vor allem wenn ich aus dem Haus geschickt wurde, und ich spürte meinen Herzschlag und meine Atmung nur ganz schwach, und meine Hände verfärbten sich auch dann blau, wenn sie nicht unter Wasser gehalten wurden. Ich bekam leichter Erregungszustände und hatte das Gefühl, daß mir die Dinge aus der Hand glitten, und eines Nachts im Bett kam mir plötzich der Gedanke, daß ich mich tatsächlich in einem Zustand der Nicht-Realtät befand und im Begriff war, diesen Zusatnd zu verlassen, und diese Vorstellung versetzte mich in Panik – ich fühlte mich zerschlagen und schwach. Ich rollte mich zusammen, beschloß daran festzuhalten, und  das Gefühl ging vorüber.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 53)

 

Es gibt gar kein eigentliches Unglück auf der Welt. Glück und Unglück stehen in beständiger Waage. Jedes Unglück ist gleichsam das Hindernis eines Stroms, der nach überwundenem Hindernis nur desto mächtiger durchbricht. (Novalis)

 

Aufgelöst und gestillt wird durch die Tränen der Schmerz. (Ovid)

 

 

Landschaft im Licht

 

Vom grünundsilbernen Wind

zu Glas geblasen

Hügel und Hecke,

die Häuser entkernt,

 

unter die Sonne gehalten

von einer Hand,

die sich drehen konnte -.

 

Dimension der Verzweiflung,

offenes Feld,

panisch verfremdet,

wer lebt uns?

 

Goldstaub im Vlies,

liegt die Wiese beim Himmel,

Erfüllungstrauer, die grüne

Melancholie.

 

Jeder Falter hat einen Flug,

jede Liebe hat einen Zug,

alle letzten Worte sind falsch.

 

Ein Wald ließ sich nieder,

Sonntagskindwald.

Der Wald sammelt Wege

aus anderer Zeit.

Niemand kommt mir entgegen.

 

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

ein Wahnsinn.

Zug (20)

21.8.17

Une folie

Wo hoher Odenschwung in subtileres Babel zu zerschmelzen anfängt. (Lichtenberg)

 

Jan Hofer

Gedenkgottesdienst in Barcelona.

 

Der Fall Akhanli, ein Politikum.

 

Offensive auf IS im Norden Iraks. IS im Irak schwer angeschlagen.

 

Seehofer zur Flüchtlingspolitik: Obergrenze (aber, jetzt andere Situation), Seehofer weicht aus, in Twitter: kein Abrücken von der Obergrenze.

D. Bartsch: nur Machterhalt.

 

16 Atombunker in Nürnberg. (Atomschutzbunker: Kloschüsseln werden geteilt, Waschbecken werden geteilt.)

 

Luftbildfotograf

 

Karl Otto Götz t (103)

 

Wünschen ist ein Zeichen von Genesung oder Besserung. (Friedrich Nietzsche)

 

Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens. (Friedrich Nietzsche)

 

 

Das Kind, das du warst

 

Unter kahlem Geäst

Winterfalter: ein Knabe

setzt gelbe Papierboote aus.

 

Er hat das Gesicht

einer wunden Blume.

Er blüht. Er hat blühende Augen.

Doch still durchtränkt sich

der Blütenboden im Blut.

 

Der Wind zerfetzt

das Lied aus dem Brunnen,

tief vorüber die Raben.

 

Im Wasser zerblättern

die Hände des Knaben,

splittert ein Antlitz,

wird Goldflaum grau.

 

Hinter den Bergen im Glassarg

blutet weiß die entwendete Sonne.

 

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

zweimal.

20.8.17

deux fois

Zum Anschwärzen seien die Schwarzen am besten. (Lichtenberg)

 

Susanne Daubner

Barcelona: Polizei fahndet nach weiteren Verdächtigen, Muslime demonstrieren, Gabriel zeigt seine Anteilnahme, 12 Mitglieder hatte die Terrorzelle, eine unmittelbare Anschlagsgefahr bestehe nicht.

 

Messerattacke in Finnland: Polizei geht von Terrorattacke aus.

 

Messerattacke in sibirischer Stadt Surgut.

 

türkischstämmiger Autor Dogan Akhanli in Spanien festgenommen.

M. Schulz: neue Stufe der Eskalation.

C. Özdemir: Polizei, Geheimdienste…müssen Türkei auf die Probe stellen…

 

Details zu abgezogenen G20-Akkreditierungen. (…- unleserlich)

 

Bannon kehrt zu „Breitbart News“ zurück.

 

Krise in Venezuela.

 

Wolfgang Welsch:

„Der Schritt zur Absetzung der Wahrnehmung von der Empfindung wird getan, sobald sich die aisthesis auf das Erscheinungsbild eines Gegenstandes als solchen – unabhängig von seiner Empfindungscharakteristik – richtet. Damit nimmt sie an Stelle  der bisherigen subjektiven Ausrichtung eine objektive Ausrichtung an. Dies geschieht bei den Fernsinnen leichter, weil, wie gesagt, deren funktionaler Unterschied von der Empfindung (ihr Operieren auf räumliche Distanz) zugleich eine intentionale Distanzbildung begünstigt. Insofern wirken die Fernsinne als Protagonisten der höheren, wahrnehmungsartigen Form der aisthesis. Diese richtet sich nun auf objektive Qulitäten, nicht mehr auf empfindungsgebundene Aspekte der Gegenstände. Konsekutiv kann diese erkenntnisartige Ausrichtung der aisthesis dann aber auch auf die Nahsinne übertragen werden.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästehtik, S. 110)

 

Nutznießer des Judenregals.

 

Aschkenasen

 

street food

 

Im Namen des Volkes …

 

gutes Design ist nichts Spektakuläres; es liegt etwas außerhalb der Mitte.

 

Ronald D. Laing:

„Sie war der „Kälte des Todes“ ausgesetzt. Ihre Extremitäten waren kalt, Arme und Beine schwer. Die geringste Bewegung erforderte eine gewaltige Anstrengung. Ihre Brust war leer. In diesem todesnahen Zustand sorgte sie sich ebensosehr um die Ärzte wie um sich selbst; denn die würden wegen der Fehldiagnose ihres Zustandes nach ihrem Tode in schreckliche Schwierigkeiten kommen. Die Ärzte wurden ducrh das Fehlen physischer Todesanzeichen in tragischer Weise getäuscht. Das Fehlen solcher Anzeichen war Anzeichen ihres absolut einzigartigen Zustands. Weil ihr Körper im Stadium ihres „Nicht-Reagierens“ war, war es vollkommen logisch, daß die Ärzte nicht die geringste Anomalität feststellen konnten. Sie konnte ihnen die tragischen Fehlschlüsse kaum übelnehmen; am liebsten wäre es ihr gewesen, beide hätten recht, sie und  die Ärzte, doch das schien ihr unmöglich. Nach ihrem Tode würde das Gift in ihr vermuten lassen, sie habe Selbstmord begannen; doch wenn die Tatsachen ans Licht kommen würden, könnte sie möglicherweise der einzigartige Fall sein, der leicht die ganze Medizin revolutionieren würde. Dann würden die Ärzte, die sie behandelt hatten, äußerste Schande erleiden. Obgleich sie über völliger Erschöpfung klagte, war sie bereit, über ihren Sterbezustand endlos zu reden, und ihre Bewegungen wurden nicht langsamer.“ (Ronald D. Laing, das Selbst und  die Anderen, S. 53)

 

Der ist erst ganz unglücklich, der die kahlen Wände seines Herzens nicht einmal mit Bildern der Erinnerung schmücken kann. (Johann Nestroy)

 

Jedes Ding hat zwei Gesichter, eins des Vergehns, eins des Werdens. (Friedrich Nietzsche)

 

 

Glück

 

Die Not, aus Fülle

wortarm zu sein

im Wissen, es könnte ein Wort

die Sprache Edens verwirren.

 

Das Glück ist der Schlaf

einer alten Furcht,

Wittrung von Wasser,

der erste Schluck.

 

Alles Gold

holt der Strom sich zurück,

vom Stern, der dir zufiel,

erhält sich innen die Flugspur.

 

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

Addition.

Button (14)

19.8.17

Additition

Wie geht´s, sagte ein Blinder zu einem Lahmen. Wie sie sehen, antwortete der Lahme. (Lichtenberg)

 

Jan Hofer

Spanien trauert um Terror-Opfer, Festnahmen nach Anschlägen, „wir haben keine Angst“. Reaktionen auf Terroranschlag in Spanien: Zurückhaltung im Wahlkampf, Halbmast in Berlin.

M. Schulz: dem Terror keinen Platz lassen.

 

2 Tote bei Messerangriff in Finnland.

 

Steve Bannon verläßt das Weiße Haus, für „Old right“-Bewegung verantwortlich.

 

Erdogan äußert sich zur Bundestagswahl, stieß nicht nur bei Parteien auf  Kritik, SPD, Union und Grüne sind Feinde der Türkei.

M. Schulz: ein Schritt zuviel.

 

Verhandlungen über Zukunft von Air Berlin, Unternehmensgruppe Wöhrl meldet Interesse an.

 

Neuer Drogen- und Suchtbericht. Nacoa speziell für Minderjährige, Kinder werden Eltern. Mortler warnt vor Verharmlosung von Cannabis.

 

Netzwerk des Terrors. (NN)

 

Kaltblütig gegen den Hass – Die Terroristen wollten spalten, aber sie erreichen ihre Ziele nicht. (Alexander Jungkunz, NN)

 

Wöhrl bleibt an Air Berlin dran – Komplettübernahme ist das Ziel. (NN)

 

Terroristen – Touristen

 

Wolfgang Welsch:

„Generell erkennen wir heute, daß die verschiedenen Bereiche und Disziplinen – anders als das moderne Ausdifferenzierungstheorem und Trennungsgebot sich dies vorstellte – durch Verflechtungen bestimmt sind. Das gebietet den Übergang vonm Trennungs- zu einem Verflechtungsdenken. Disziplinenpurismus und -separatismus sind obsolete Strafen ihre Feststellungen auf Distanz. Das wird zum Ausgangspunkt einer Absetzung der Wahrnehmung von der Empfindung werden. Denn Vitalrelevanz, wie die Empfindung sie registriert, stellt sich letztlich immer in direktem Kontakt heraus (aus der Ferne kann uns auch ein Tiger nicht zerfleischen); daher sind die kontaktgebundenen Nahsinne prinzipiell stärker empfindungsfixiert als die Fernsinne; den letzteren ist von ihrer Konstitution her die Chance eröffnet, sich vom Nahhorizont der Empfindung auch zu lösen. Zunächst jedoch bewegt sich die aisthesis insgesamt im intentionalen Horizont des Empfindens. Nur unterscheiden sich die Fernsinne eben schon funktional – wenn auch noch nicht intentional – vom Unmittelbarkeitsmodus des Empfindens, wie er für die Nahsinne verbindlich ist.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 109)

 

Alte Hasen und neue Ermittler. (NN)

 

Zöllner fanden geschützte Tiere. (NN)

 

20.15 Die Hüttenwirtin, TV-Heimatfilm (D/A 2010), BR

20.15 Feivel, der Mauswanderer, Zeichentrickfilm (USA 1986), Super RTL

 

Sie seien mit Blindheit geplagt, voller Lügen und Narrheit.

 

„Bedenke, nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.“ (Paulusworte im Römerbrief)

 

die Predigten des Reformators Capito.

 

Ronald D. Laing:

„Die Vorstellung „Gift im Blut“ blieb die nächsten fünf Monate und drückte sich in verschiedenen Träumen der Übergangszeit aus, als Frau A. nur teilweise im Zustand des „Nicht-Reagierens“ war. Zunächst glaubte sie, das Gift komme von einem Bazillus in ihrer Blase; Wochen später bekam sie eine Erkältung und glaubte dann, der zweite (Erkältungs-)Bazillus habe den ersten getötet und ersetzt. Noch später glaubte sie, das Gift komme vom Gedärm, vielleicht von Würmern in ihrem Eingeweide. Kein Wort konnte befriedigend wiedergeben, was sie in sich fühlte. Ein Bazillus, ein Wurm, eine „kleines Tier“ vergiftete sie und ließ ihren Körper verfallen.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 53)

 

Aus keiner Gefahr rettet man sich ohne Gefahr. (Niccolò Macchiavelli)

 

Besser ist´s, der Körper leidet, als die Seele. (Menander)

 

 

Die Wahrheit

 

Tritt ihr nicht nahe,

sie könnte dich blenden

mit einem Strahl, der im Nu

durchbrennt all

deine Sicherungen.

 

Erwarte kein Urteil von ihr.

Beiden Lagern steift sie die Fahne.

Bis zum Jüngsten Tag wird vertagt

der Prozeß, den sie dir anhängt.

 

Sie setzt sich aus Teilchen zusammen,

die zugedekct werden von faßbaren Sachen,

Tatsachen, leicht zu beweisen.

 

Spurlos kommt sie, wie Luft –

erscheint und legt, einmal bewegt,

die Häuser nieder, in denen

wir ihre auswechselbaren

Abbilder horten.

 

Vorläufig auch

die tödliche Wahrheit.

Laut einer überlieferten Hoffnung

erweist sich, im Bunde mit ihr,

das Übel als Heilsplan.

 

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

ab.

18.8.17

de

Man suche keinen Enthusiasten Behutsamkeit lehren zu wollen. Solche Leute sagen, sie wollen behutsam sein, glauben auch, sie wären behutsam, und sind die unbehutsamsten Seelen auf der Welt. (Lichtenberg)

 

Thorsten Schröder

Barcelona, zunächst 1 Passant getötet, 32 verletzt, Zahl der Toten wird wahrscheinlich noch steigen, harte Fakten fehlen derzeit noch.

 

Diskussion über Rosneft-Engagemant.

 

Ermittlungen bei Bundewehr-Elitetruppe, Hitlergruß, rechtsextremistische Musik, Bereich der Strafbarkeit. Traditionserlass der Bundeswehr.

 

AfD-Chefin Petry unter Druck, Aufhebung von Immunität empfohlen, des Meineids schuldig gemacht.

 

US-Präsident Trump löst Beratergremien auf. Trump krisiert die Entfernung von Denkmälern, 55% verurteilen die Haltung Trumps gegen Rechtsextremismus, 34% stimmten ihm zu.

 

Breaking News (n.tv): 13 Tote und 50 Verletzte in Barcelona.

 

eine alte, unattraktive Frau.

 

may be.

 

Wolfgang Welsch:

Sowohl jenes traditionelle Modell einer ethschen Majorisierung des Ästhetischen wie dieses moderne Modell einer autonomistischen Neutralität zwischen den beiden Sphären sind in den letzten Jahren durch eine neue Aufmerksamkeit auf Verflechtungen des Ethischen mit dem Ästehtischen abgelöst worden. Neoaristotelische und poststrukturalistische Ethiken (Nussbaum, Foucault) weisen der Ästhetik eine Schlüsselrolle für die Ethik zu, und soziologische und ökologische Ästhetiken (Bourdieu, Böhme) machen ethische Aspekte als Grundgesichtspunkte des Ästhetischen geltend.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 107)

 

Brennpunkt aus Frankfurt: 14 Todesopfer sind bestätigt, mehr als 100 Verletzte, es war der fünfte Terroranschlag in diesem Jahr, Barcelona rückt zusammen, eine Stimmung aus Trotz und Trauer, „aber es hätte nch schlimmer kommen können“, wollten Bomben bauen, Prof. Peter Neumann: Glück im Unglück.

 

Top 10 aus Beton und Stahl (n.tv)

 

Ronald D. Laing:

„Als sie so dalag, entstanden seltsame Empfindungen in ihrer Zunge. Sie kam ihr paralysiert und verdreht vor. Sie betrachtete ihre Zunge im Spiegel; sie sah normal aus, doch der Unterschied zwischen Gefühl und Aussehen erschreckte sie. Am späteren Vormittag begann sie zu glauben, sie sei vergiftet worden und das Gift kreise in ihrerer Blutbahn. Sie maß ihre Temperatur. Die war nur deshalb normal, weil ihr Körper nicht auf das Gift reagierte.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 52)

 

Wir kommen nie aus den Trauirgkeiten heraus, wenn wir uns ständig den Puls fühlen. (Martin Luther)

 

Nichts ist so hoffnungslos, dass wir nicht Grund zu neuer Hoffnung fänden. (Niccolò  Macchiavelli)

 

 

Familienbande

 

Ich wurde geboren im Jahr

neunzehnhundertundzweiundzwanzig.

Die Bise blies, und es schneite

in kargen, trockenen Flocken.

 

Vor meinem Vater hatte ich Angst.

Seine Augen waren moosgrüne Steine.

Im Rausch hat er die Katze erschossen

und Türen vernagelt nach Mitternacht.

 

Rechnungen hat er ungern bezahlt.

Er spießte sie an den Fleischerhaken

unter dem Rahmen, der leer war,

weil er das Bild (ein Totenschädel und handgemalt)

eingetauscht hatte für Schnaps.

 

Als er im Sterben lag, hat die Mutter

an seinem Bett Kastanien geschält.

Von den Jagdgründen sprach er,

den hiesigen und  den andern,

und daß ihn der Indio selten gekränkt.

Vornehme Menschen, sagte er heiter,

sie ehrten den Gast und verehrten das Licht.

 

Der Rücken des Toten

zeigte die faustgroße Wunde,

über die er sich nie

geäußert hatte.

Auf seinen Wunsch blieben die Hände

mit den Krallen bewaffnet, von welchem man sagt,

daß sie auch nachher noch wachsen.

Der Kopf des Verstorbnen war klein,

ähnlich dem peruanischen Schrumpfkopf,

der er, an Sonntagmorgen,

uns hatte sehn und berühren lassen.

*

Die Mutter, die mir den Mut

zur Liebe vererbt hat, nannte das Leben

einen Strom, der auch Nichtschwimmer trägt.

Ihr Blick, mit einem Schatten von Sorge

am Lidrand und zwischen den Brauen,

ist hell geblieben von Nachsicht.

Wenn wir schlafen, bügelt und bäckt sie.

das rot erleuchtete Küchenfenster

(ein Quadratmeter Land vom Land, das wir suchen)

seh ich von überallher.

 

Unerschöpflich ist ihre Kunst,

Gold zu spinnen aus Stroh.

Eines Abends, sie hatte

fünfzig Hemden geflickt für die Irren,

las sie Bobrowskis „Antwort“ -: „du lebtest

von Fremdem.“

*

Von meiner Schwester glaub´ ich zu wissen,

daß sie mich besser versteht als sie zugibt.

Meine Schwester leidet wie ich

am Heimweh nach der älteren Heimat.

Sie kennt die Instanzen, die uns für eine

hungernde Katze verantwortlich machen,

doch setzt sie sich auch für die Mäuse ein.

 

Unter dem Knoten ihr Herz

ist ein Nest vibrierender Vögel.

*

Ich habe, wie jedermann, Träume,

die sich von Zeit zu Zeit wiederholen.

Gewisse Strahlungen treffen mich nur,

wenn ich allein bin – und wenn ich noch wachse,

geschieht es in Zellen, die wund sind.

Ich lernte, beim Messer zu schlafen,

das schneidend heilt, bevor es zu spät ist.

 

Schwierig im Umgang mit Sätzen,

am Silbenbrunnen

zu keinem Gebrauch mehr

bestimmter Wörter,

dennoch redend,

hier, Echolaute der Frage von dort.

Nicht zu worten die Antwort.

 

Auch sie

weitergegeben,

nach keinerlei Übereinkunft,

an einen, in dem sich das Schweigen

ein neues Gehör schafft.

 

Noch immer begegnen mir Menschen.

Auf meiner Schulter die Hand

rührt die Stelle an, wo der Flügel keimt.

 

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

Verschwiegenheit.

Seil (7)

17.8.17

secret

Den Nachtwächter nach der Stimme zeichnen wollen. Man irrt sich oft, so daß man sich des Lachens nicht enthalten kann, wenn man seinen Irrtum sieht. Ist Physiognomik etwas anders? Die Leute, mit denen man des Nachts in einem Postwagen fährt. (Lichtenberg)

 

Susanne Daubner

Ryan Air: Kritik an Insolvenzantrag.

 

You Tuber interviewen Kanzlerin Merkel, Themen: Diesel, Flüchtlinge, Trump, Nordkorea, dritter Weltkrieg. Im Netz Lob und Kritik.

 

Regierung zieht Bilanz bei Frauenquote.

Barley: die Quote funktioniere.

 

Trump verteidigt este Reaktion auf Gewalt, verteidigt einige der Demostranten.

 

Neuverhandlungen über NAFTA-Abkommen, Handel zwischen Mexiko, Kanada und  den USA.

 

Sterueraffäre: Spionage-Anklage gegen Schweizer, bereits am 8. August angeklagt.

 

Diskussion über Ultra-Fangruppen.

Herrmann: Pyrotechnik zulassen – völlig abwägig.

 

Wolfgang Welsch:

„Die Moderne hat den Gegensatz der beiden Disziplinen dann anders, nämlich als den von gleichgewichigen Sphären konstruiert, die es durch Trennung auf Distanz zu halten gelte. Autonomie, das moderne Leitwort der Ästhetik, bedeute im Ursprung die Freihaltung des Ästhetischen von moralischen Vorgaben. Umgekehrt sollten ästhetische Gesichtspunkte für die moderne Ethik seit Kant keine Rolle mehr spielen.“ Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 107)

 

Art läßt nicht von Art.

 

zeitgenössische Flugschrift.

 

Antennenwels (eBay-Kleinanzeige)

 

Ronald D. Laing:

„Doch am Abend stand sie auf und benahm sich normal, als Freunde vorbeikamen. Sie hatte aber das bestimmte, wenngleich nicht zu beschreibende Gefühl, „anders“ zu sein, was sie ihrem toxischen Zustand zuschrieb. Sie verbrachte wieder eine schreckliche Nacht mit einem heftigen Sturm in ihrem Innern; wieder flatterten die Segel in ihrem Kopf, und zusätzlich hatte sie nun das merkwürdige Gefühl, ihre Gedanken würden auslaufen und stillstehen. Als sie aus dem unruhigen Schlaf erachte, meinte sie nicht mehr wie zuvor, Fieber zu haben. Sie „realisierte“ auf einmal, daß nichts mit ihr etwas zu tun habe – sie war nicht mehr in „dieser“ Welt. Das Zimmer und  das Baby in der Wiege schienen plötzlich klein und weit weg, „wie durch das falsche Ende eines Fernrohrs betrachtet“. Sie fühlte sich völlig unbeteiligt. Sie war „absolut und völlig gefühllos“.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 52)

 

Belehrung findet man öfter in der Welt als Frost. (Georg Christoph Lichtenberg)

 

Des nächsten Leid zu lindern hilft einem, das eigene zu vergessen. (Abraham Lincoln)

 

 

Mutterland Irland

 

Ins Feuer blicken, ins Wasser.

Was siehst du im Feuer, im Wasser?

Mein Leben, Mutter, mein Leben,

und deine ältere Heimat.

 

Unter Regenpeitschen ein Esel.

Luftbleiche See,

hier kommt niemand vorbei.

Möwe und Dohle,

die helle Bö und die dunkle,

Wolke, die einnimmt im Tiefflug.

Niemandshügel und Niemandshaus.

 

Den letzten Penny für Vaters Whiskey -,

Schafe strecken am Kahlweg.

 

Brandschwarz deckt Heide

die Sumpfbergkuppe,

Wollgrasmama. Der Sturm

messert mir ein neues Gesicht:

ich sehe die Kleinen. Sie füttern

die Höhle und hetzen den Mond.

 

Draußen,

wo Meerpferde die Klippen besprinegn,

wo Urgau die weiße

Hütte der Windsbraut. Brandungsmähne -,

verankert

dein gerettetes Schiff, meine Mutter.

 

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

stehen.

16.8.17

se tenir debout

Als ich nun so studierte und schlief. (Lichtenberg)

 

Air Berlin hat Insolvenz angemeldet, etwa 80.000 Menschen fliegen täglich mit Air Berlin, seit 2008 fast durchweg rote Zahlen.

 

Bundesverfassungsgericht hat Bedenken gegen EZB-Anleihekäufe.

 

Atempause: Nordkoreas Staatschef stellt Vorhaben Aktion Guam zurück.

 

gegenseitige Drohungen: Handelsstreit zwischen China und den USA, neue Zahlen der US-Konjunktur, Reallöhne steigen nur langsam, nur 34% der Amerikaner sind mit ihrer Arbeit zufrieden.

 

Sierra Leone, Gesundheitsamt geht von mehr als 300 Toten aus, 3.000 Menschen wurden obdachlos.

 

Rastatt: die Gleise waren über einer Tunnelbaustelle weggesackt, Technik mit enormen Risiken, „unverzeihlich“.

 

Wolfgang Welsch:
„Auch im Verhältnis der Disziplinen Ethik und Ästhetik ist in den letzten Jahren eine Veränderung eingetreten. Waren Sie traditionell und modern einander entgegengesetzt, so treten aktuell Verbindungen in den Vordergrund.

Traditionell galt das Ästhetische als gefährlich; man glaubte, ihm ethische Schranken auferlegen zu müssen. So wurde in der Antike dem Ästhetischen sein Platz im Rahmen philosophisch-ethischer Normierungen zugewiesen, und noch im christlichen Abendland stand die Ästhetik bis in die Neuzeit hinein unter der Knute der Ethik.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 106)

 

die goldene Faser (Jute)

 

wer den Luftraum beherrscht, wird allmächtig. Sie fangen an über Lufthoheit und schnellen Siegen zu träumen. (3sat)

Wunderwaffen versprechen. Endsieg oder Untergang. Konnten die Leute gleichzeitig Opfer und Täter sein?

 

nehme Kampffisch auf (eBay-Kleinanzeige)

 

Ronald D. Laing:

„Eines Nachts tobte „ein schrecklicher Sturm“ in ihrem Kopf. Segel schienen zu knattern und im Wind zu zerreißen. Obgleich es das gewesen sein konnte, was wir einen Traum nennen, war sie überzeugt, keinen Augenblick geschlafen zu haben. Als ihr Mann einen Tag später von einer Geschäftsreise zurückkehrte, beschuldigte sie ihn, er habe sie durch die wiederholten Schwangerschaften ruiniert, und nannte ihn gefühllos und grausam. Empfindungen solcher Art hatte sie nie zuvor geäußert. Sie war völlig erschöpft und nicht in der Lage, weiter für das Baby zu sorgen oder sich irgendwie um die beiden anderen Kinder zu kümmern. Der Arzt wurde gerufen, und er diagnostizierte, ohne irgendwelche physischen Anzeichen gefunden zu haben, eine Cystitis und verschrieb ihr Pillen. Bis zur folgenden Nacht nahm sie diese Pillen nicht, weil sie Angst hatte, sie würden ihr nicht helfen oder ihr in ihrem jetzigen Zustand sogar schaden. Dieses Verhalten brachte ihre Umgebung zum erstenmal auf die Gedanken, daß bei ihr „geistig“ etwas nicht stimmte.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 52)

 

Wie dein Leben sich mehrt, so mehrt sich die Kraft, es zu tragen. (Lavater)

 

Trösten ist eine Kunst des Herzens. Sie besteht oft nur darin, liebevoll zu schweigen und schweigend mitzuleiden. (Otto von Leixner)

 

 

Fremder Strand

 

Das Boot und sein Schatten im Wasser:

Rücken an Rücken die Sicheln,

zur Tiefe gekehrt, jene die abnimmt,

eine Wiege die andere. Hohlwind.

 

Mitternachts

treibt mit langer Rute

die Hirtin Gänse zur Sonne,

Robbenkinder halten ins Halblicht

uralte Menschengesichter.

 

Flacher die Ufer. Wo bin ich?

Augenhöhlen

laufen voll Sand.

 

Rücken an Rücken die Sicheln. Ein Fisch

hebt mir die Arme entgegen.

 

Zeiten

Gezeiten

die Zeit

 

Wellen

rollen uns fort.

 

(Erika Burkart, „Die Tranzparenz der Scherben“)

 

Halbwissen.

Kinder (94)

15.8.17

connaissance superficielle

Nicht alle, die wohlgeboren, sind wohlgestorben oder im Reich der Toten Hochedelgestorbene. (Lichtenberg)

 

Thorsten Schröder

Trump distanziert sich von Rechtsextremen, ganz Amerika blickt auf den Präsidenten. Trump habe die Extremisten salonfähig gemacht, sagen die Experten.

 

China stoppt die Importe aus Nordkorea; damit setzt China UN-Sanktionen um.

 

Parteien gehen in heisse Phase des Wahlkampfs, Angela Merkel in Hessen, verteilt Komplimente an Gegenkandidat, Anhebung der Verteidigungsausgaben um 2% des Bruttoinlandsproduktes.

10 Gründe für eine starke SPD.

Gregor Gysi: die Ostdeutschen arbeiten 2 Wochen länger.

 

Fipronil-Skandal: Foodwatch fordert schärfere Gesetze.

 

Flucht über das Mittelmeer: Diskussion über Rettungseinsätze, Helfer machen Libyen verantwortlich, allein die Androhung zeigt Wirkung.

 

Pakistan feiert 70 Jahre Unabhängigkeit. (Staatsreligion Islam, mindestens 175 Mio. Einwohner.)

 

Überschwemmungen in Sierra Leone, illegale Bebauungen.

 

in Griechenland kämpft die Feuerwehr gegen mehrere Brände.

 

Gleise bei Rastatt extrem verbogen, Schuld sind Bauarbeiten im Untergrund, neues Verfahren, 4 Wohnhäuser mussten vorsichtshalber geräumt werden.

 

Wolfgang Welsch:

Ästhet/hik – Ethische Implikationen und Konsequenzen der Ästhetik

Aesthetics is the mother of ethics.

Joseph Brodsky

 

Vorbemerkung: Zum Verhältnis von Ästhetik und Ethik und zum Konzept einer Ästhet/hik

Zwei Teildisziplinen der Philosophie haben in den letzten Jahren einen beträchtlichen Aufschwung genommen: die Ethik und die Ästehtik. Bei der Ethik ist der Grund naheliegend. Neue und täglich größere Probleme der Industriegesellschaften – Nord-Süd-Gefälle, Ökologie, Arbeitslosigkeit, Gentechnologie – erhöhen laufend den Bedarf an Ethik. Die Gründe für die Konjunktur der Ästhetik hingegen sind anders gelagert. Sie verdankt ihren Aufschwung nicht externen Folgen, sondern einem internen Faktor des Rationalisierungsprozesses, dem Umstand nämlich, daß sich Wahrheit, die Leitkategorie wissenschaftlicher Rationalität, zunehmend als ästhetisch signiert erwiesen hat; daher rückt die Ästhetik zu einer Fundamentaldisziplin auf.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 106)

 

Wo die Zitronen blüh´n (3sat)

 

Schulen – Schwulen

 

Claus Kleber

ein Interview nach dem anderen, ihre Gesten sind fast identisch.

Dr. Gero Neugebauer: es gibt viele Sachen, die angestoßen werden müssen.

Es ist Wahlkampf und das Programm heißt Angela Merkel.

 

USA: Extremisten immer wieder Hoffnung gemacht, zweiter Anlauf: Urlaub unterbrochen.

Trump: Rassismus ist böse … sind Verbrecher … stehen gegen alles, was uns Amerikanern wichtig ist.

CNN-Kommentatorin: Hat den Test „Führung“ nicht bestanden..

Donald Trump an einer Zäsur seiner Präsidentschaft.

Gundula Gause

Asylverfahren überlasten Gerichte.

UN-Sanktionen gegen Nordkorea, bedeutet Einnahmeverluste für China.

Freetown/Sierra Leone: mehr als 150 Tote bei Überschwemmungen.

Claus Kleber

Flüchtlingszahl hat sich im Vergleich zu 2016 halbiert, das zerrüttete Libyen will jetzt selbst retten, Italien fürchtet die Zusammenarbeit von Hilfsorganisationen mit Schleppern.

vom Afrika der Probleme zum Afrika der Chancen. Selbst wenn Afrikas Wirtschaft um 2% wachsen würde, würden sich die Einkommen kaum ändern – schlechte Aussichten für Afrika und Europa.

Sozialarbeiterin der „Golden-Girls“-Stftung, Silikon-Tassen.

Viet Thang Nguyen, Schriftsteller ,Vietnam/USA, „Der Sympathisant“, Pulitzerpreis. April 1975: 1 Mio. Vietnamesen auf der Flucht; normalerweise erzählen Sieger solche Geschichten. (Bericht Christhard Läpple)

Paris: Auto rast in Pizzeria.

 

planetwissen.de

Julia Friedrichs, Journalistin, Autorin von „wir erben“.

Ulrike Setzer-Holm, Anwältin und Mediatorin bei Erbstreitigkeiten.

Arne Klawitter, Schauspieler, „Herr Bohlen“, André Schäfer, Regisseur.

 

Klatsch-Blätter

 

PM 10, PM 2,5

 

Ronald D. Laing:

„5  Die Kälte des Todes

Der folgende Bericht einer vierunddreißigjährigen Frau kurz nach der Geburt ihres dritten Kindes umfaßt eine Zeit von fünf Monaten. Während  dieser Zeit verursachte eiene Mischung von Phantasie, Traum und Imagination eine Kindbett-Psychose, die klinisch gesehen nicht ungewöhnlich war.

Obgleich ihr Arzt keine organische Krankheit feststellte, konnte Frau A. drei Wochen nach der Geburt ihres dritten Babies immer noch nicht aufstehen. Nach ihren beiden ersten Schwangerschaften hatte sie sich ähnlich erschöpft gefühlt, vollkommen abgeneigt, irgend etwas zu tun, und ohne Interesse an den Mneschen und Dingen, die ihr Leben ausmachten.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 52)

 

Bewältige eine Schwierigkeit und du hältst hundert von dir fern. (Konfuzius)

 

Unsere Tage sind zu dunkel, um nicht eine neue Sonne zu verheißen. (Paul de Legarde)

 

 

Weiterspielen

 

Zeit verdunstet,

immer geringer der Rückstand,

vollzählig die Farben. Gereinigt,

da sie aus Nebel hervorgehn.

 

Blau in Stufen, Rot rezessiv.

 

Du! steh still.

Du siehst dich kommen,

gehen und kommen,

Hand anlegen, wegtreten, spähn.

 

Daran erkennst du dich wieder,

daß du das Fallaub nicht ernst nahmst

und leere Bäume

dir Fenster waren.

 

Hier, sagtest du, oder: dort.

Niemand sah, was du sahst,

die Dinge wiesen

auf dich zurück.

 

Dich freut,

wenn Kinder und Tiere

ohne zu zögern von dir

Nahrung annehmen und weiterspielen.

 

Auf deiner Hand  diese eine

wiegt leicht wie ein Blatt,

das vom Himmel fiel.

 

(Erika Burkart, „Die Tranparenz der Scherben“)

 

zweimal.

14.8.17

deux fois

Alles wohlklingend und alles erlogen. (Lichtenberg)

 

Jan Hofer

USA: Virginia, Gewalt bei Neonazi-Marsch, Trump erntete scharfe Kritik, „wir verurteilen aufs schärfste…den Hass…“.

Jan Philipp Burgard: je länger Trump wartet…desto mehr dürfte er zur Spaltung des Landes beitragen.

 

Trump lässt chinesische Handelspraktiken prüfen.

 

SPD-Kanzlerkandidat kritisiert Automanager.

Martin Schulz, SPD: millinenschwere Manager haben die Zukunft verpennt.

Michael Fuchs, CDU: erst nachdenken, was der richtige Weg ist.

 

Flucht nach Europa: Hilfsorganisation stoppt Einsätze im Mittelmeer.

 

EU-Kommisar kritisiert Flüchtlingspläne.

 

Bau der Berliner Mauer vor 56 Jahren, wahrscheinlich mehr als 140 Mauertote.

 

Polen lässt Bäume fällen trotz EU-Verbot, EU hat sofortigen Stopp der Abholzung befohlen, mehrere hundert Jahre alte Eichen, die den Urwald zu etwas Besonderem machen, internationaler Protest hält an.

 

Johannes Vetter

 

Osnabrück

 

Wolfgang Welsch:

„Daß nicht die ästhetische Verfassung des Denkens als solche, sondern nur die Aufmerksamkeit auf sie neu ist, mag uns den Schritt zur Anerkennung des ästhetisch-poetischen Charakters des Denkens erleichtern. Schwierig und ungewohnt ist dieser Schritt gleichwohl. Wittgenstein notierte einmal: „Meine Art des Philosophierens ist mir selbst immer noch, und immer wieder, neu, und daher muß ich mich so oft wiederholen.“ Aber er fuhr fort: „Einer anderen Generation wird sie in Fleisch und Blut übergegangen sein […].“ Vielleicht darf man diese Erwartung auch auf die Einsicht in die ästhetischen Grundzüge des Denkens beziehen.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 105)

 

Kaugummis, die auf dem Gehweg kleben.

 

Inder – Kinder

 

Ronald D. Laing:

„Raskolnikoff ermordet die alte Frau, „um Napoleon zu sein“, „wegen des Geldes“ oder nur  so „aus Groll“, wie er später grübelt. Doch Dostowjewski enthüllt auch seine Phantasie – Modalität von Aktion und Erfahrung – als physischen Traum, in den er versunken und eingeschlossen ist. In seiner Abhängigkeit ist er so, bei nur flüchtigen Momenten des Auftauchens, als junger Mann in seiner „eigenen“ Person der Teilnahme an der „realen“ Welt entfremdet. In diesem Zusatand bleibt es ihm versagt, zu erkennen, wer der Andere ist.

In diesem Roman wird das Thema „Prostitution“ gründlich erforscht. Die alte Frau ist nichts anderes als eine Pro-stituierte, wie auch Raskolnikoff selbst, im Sinne einer Person, die für eine andere steht. Dostojewski macht deutlich, daß Raskolnikoff „auf einmal, obwohl er nichts über sie wußte“, eine heftige Abneigung gegen sie faßte. Die „alte Frau“ und ihre Schwester wurden so sehr in der Modalität „Phantasie“ erfahren, daß bei Raskonikoff sonst kaum etwas hängenblieb. Das Bewußtsein, daß er sie herbeiphantasierte anstatt sie „in ihrem eigenen Licht“ zu perzipieren, war nur flüchtig. Er war „in“ seiner eigenen Phantasie gefangen. Kein Wunder, daß er keine Luft mehr bekam.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 51)

 

Man muss jedes Hindernis mit Beharrlichkeit und einer sanften Stimme angehen. (Thomas Jefferson)

 

Auch was wir aufgeben, müssen wir mit freier Wahl aufgeben, nicht wie der Fuchs die Trauben. (Gottfried Keller)

 

 

Flocke um Flocke

 

EINE

Flocke,

hexagonal,

der sechste Sinn freut sich

am Signum eines Gesetzes,

das über unser Auge Bescheid weiß:

wir lieben es, einen Stern zu shen.

 

Fünf Sterne. Elf.

Siebzehn mit ihrer Zahl

identische Flocken.

 

Mit geschlossenen Augen

zählen wir weiter.

Flimmerpunkte, pulsierendes Dunkel,

bis uns die Un-Zahl hinabschlingt.

 

Flocke zu Flocke auf Flocke.

Unterm Schnee dieser Nacht

der Schnee der Kindheit.

Im Schlaf gräbst du dich durch.

 

Wirklichkeit Schnee,

wenn du erwachst.

Abstrakte Fülle. Du tauchst.

 

Durch weiße Wimpern siehst du

die Wasserzeichen

in deinen Jahren.

 

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

bombensicher.

Gebäude Bauten Stadt (373)

13.8.17

bombproof

Wer wird abwimmern, was er abtragen kann? (Lichtenberg)

 

Wahlkampfauftakt von Merkel in Dortmund; kaum ein Thema soll ausgelassen werden.

Merkel: bis 2025 Vollbeschäftigung, unter 3%; Autoindustrie hat unglaubliches Vertrauen verspielt.

50 Wahlkampftermine bis zur Wahl.

 

Diesel-Abgasskandal: Überprüfung von Steuervorteiilen.

 

Präsidenten Chinas und der USA: Telefonat wegen Konflikt in Nordkorea.

Trump: vielleicht spricht sie (Merkel) von Deutschland… „Niemand liebt eine friedliche Lösung wie Trump.“

Man werde mit China an einer friedlichen Lösung arbeiten.

 

Krise in Venezuela: Trump spricht von militärischer Option.

 

Tote bei Protesten nach Wahl in Kenia, Präsident Kenyatta für weitere 5 Jahre gewählt, Opposition spricht von einer Farce. Demonstrationen, mehrere Kinder wurden getötet.

 

Belastete Eier auch in Spanien entdeckt. Der Usprung des Skandals liegt in Belgien und den Nierderlanden.

 

Filmfestival in Locarno.

 

Zum Jahrestag des Mauerbaus:

Stefan Roloff, Künstler.

Installation erinnert an Leben in der Teilung Berlins; eine Open-Air-Ausstellung, die zur Erinnerung anregen soll.

 

Brände auf Korsika.

 

Wolfgang Welsch:

„Es fehlt mithin bei Platon nicht an Winken, daß die philosophische Tätigkeit weitaus mehr Affinitäten mit ästhetischen und poetischen Affinitäten aufweist, als sie vordergründig zu erkennen geben mag. Erst später, mit der rationalistischen Wendung des Philisophierens, hat man von dergleichen Affinitäten nichts mehr wissen mögen. Heute aber sind wir für die ästhetischen Momente unseres Denkens und Wirklichkeitsverständnisses hellhörig geworden und entdecken auch in älteren Texten ästhetische Signaturen.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 105)

 

sich im Hebräischen auskennen.

 

VW und Brasilien.

 

das geübte Auge.

 

Ronald D. Laing:

„Als er schließlich „weiß“, daß die alte Frau morgen ermordet werden wird, fühlt er sich wie einer zum Tode Verurteilter. In der Modalität seiner Phantasie ist er das Opfer, während er „in der Imagination“ und in der „Realität“ der Henker ist.

Unmittelbar bevor er in die Wohnung der alten Frau eindringt, um sie zu töten, bemerkt er: „Ich mache es wie die Verbrecher, die zur Hinrichtung geführt werden; sie heften auch ihre Gedanken an Gegenstände, die ihnen auf dem Wege begegnen …“ In der Phantasie ist er mehr der Delinquent als der Henker.

Unmittelbar bevor die alte Frau ihm die Tür öffnet, verliert er plötzlich sein Körpergefühl. Für die Ermordung der alten Frau re-projiziert offenbar seine Phantasie-Aktion „den alten Klepper“ auf die Geldverleiherin, die ihm in der Realität nichts bedeutet.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 50)

 

Trauert nicht, wenn eines Herzens Melodie verstummt! Bald findet eine Hand sich, wieder es zu stimmen. (Friedrich Hölderlin)

 

Dr Tod ist kein Abschnitt des Daseins, sondern nur ein Zwischergebnis, ein Übergang aus einer Form des endlichen Wesens in eine andere. (Wilhelm von Humboldt)

 

 

Partizipation

 

Tage gibt es, an denen

ein Taschentuch, das einer verlor auf der Straße,

mir Schreck einjagt, und ich fürchte mich

vor Kartoffelsäcken und Rillen im Sand.

 

Jäger sind versteckt in der Luft.

Aus der hinterhältigen Bläue

zielen sie, wenn ich gehe im Feld.

 

Die weißen Bäuche der Schwalben

schützen nicht mehr. Die goldene Schrift

auf dem Wegkreuz trübe Legende,

denn unter der sprudelnden Sonne

rollen die Wagen der grauen Knechte,

füllt Blut die Stapfen der Kinder.

 

Wohin sind  die Kinder

mit ihren Laternen gegangen,

wohin die Männer, die pflanzten den Wald?

Auf seinem Schatten steht aufrecht der Baum,

über alles verständigt. Vom Lachen der Kinder

glitzert das abgetragene Laub.

 

Gleichmütig tränkt Tau,

fährt Wasser, weißt Mond,

findet die Raupe von Blatt zu Blatt

und kennt nicht Falter und Baum.

 

Wem soll ich sagen, daß in der Nacht

das Funkeln der alten Sterne mich ängstigt,

und ich verwirrt bin, weil heute ein Tag ist,

der vor tausend Jahren verging.

 

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

3 mal 4.

12.8.17

trois et quatre

Eine Nase mit Flügeln. (Lichtenberg)

 

Linda Zervakis

Schulz fordert Quote für E-Autos in Europa: 100.000 Ladesäulen bis 2020.

Die Grünen: wir brauchen ein klares Ende für die Verbrennungsmotoren.

 

Berlin: Merkel berät über Flüchtlingspolitik.

Merkel: wir kommen der Lösung Stück für Stück näher.

 

lebensgefährliche Einreise von Flüchtlingen, unterkühlt und orientierungslos unter dem Zug hervor…, in Oberbayern im Juli und August schon 220 Flüchtlinge unter Zügen hervorgeholt.

 

Konflikt in Nordkorea, Merkel kritisiert scharfe Rhetorik, deutliche Maßnahmen zur Mäßigung. Und prompt legt er (heute – gestern – bei Twitter) nach.

Merkel: beständige Arbeit im Sicherheitsrat, keine militärische Lösung.

nur wenige Länder halten diplomatische Beziehungen zu Nordkorea.

 

Skandal um belastete Eier: 17 Länder betroffen, über 20 Mio. Eier in ganz Europa, in den Niederlanden, in Belgien, Deutschland und Frankreich mussten Höfe geschlossen werden.

 

Discovery, Vereinbarung über Live-Bilder, Start 9. Februar 2018.

 

Nagold: Müllwagen kippt um.

 

Alexandria, menschliches Versagen der Weichenstellung.

 

Wolfgang Welsch:

„Schließlich: Agiert nicht Platon selbst in der Art eines Dichters? Immerhin hat Montaigne es so geshen. „Habe ich nicht bei Platon dieses göttliche Wort gelesen, daß die Natur nichts als eine rätselhafte Dichtung sei? […] Und gewiß ist die Philosophie nichts als eine ausgeklügelte Dichtung […] Die ersten Philosophen waren selbst Dichter und behandelten die Philosophie nach ihrer Kunst. Plato ist nichts als ein ausschweifender Poet.“ Tatsächlich hat Platon selbst – und zwar gerade in der Politeia – sein philosophisches Tun mehrfach in der Art einer künstlerischen Tätigkeit charakterisiert. Was, so fragt er beispielsweise, tue er hier denn anders, als in der Art eines guten Malers „ein Musterbild eines guten Staates aufzustellen? Der Philsoph sei doch wohl ein „Zeichner des Staates“, der dessen „schönste Zeichnung“ verfertigt. Damit ist sogar eine wörtliche Brücke zu Wittgenstein geschlagen, der feststellte: „DerDenker gleicht sehr dem Zeichner, der alle Zusammenhänge nachzeichnen will.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 104)

 

Kolonie der Würde (Chile) – heute: Villa Bavaria.

 

Chancen und Risiken des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. (makro)

 

„das ist das Wesen des Rechtsstaates, dass es verschiedene Instanzen gibt.“

 

Verseuchte Eier in halb Europa – Insgesamt 17 Staaten sind mittlerweile vom Fipronil-Skandal betroffen. (afp/dpa/nn)

 

Nicht das Gelbe vom Ei – „Weiter so“-Mentalität der Politik hat fatale Folgen. (Michael Husarek, NN)

 

Reden statt Bomben – Die Europäer müssen im Nordkrea-Konflikt vermitteln. (Detlef Drewes, NN)

 

Usain Bolt

 

Trump, das Welträtsel: Was bezweckt der US-Präsident? – Nach einer bemerkenswerten Darbietung zur Nordkorea-Krise an seinem Urlaubsort in Bedminster ist klar: Man weiß es nicht genau. (Martin Bialecki, dpa, NN)

 

Noch herrscht in Europas Hauptstädten keine Kriegsangst – EU und Nato haben sich bisher um den Konflikt um Nordkorea herausgehalten, doch die Rufe werden lauter, Trumps Kurs entgegenzutreten. (Detlef Drewes, NN)

 

„Abholscheine, mit denen man sich bei Bedarf im Supermarkt oder bei der Post bedienen kann, genügen völlig.“ (Telefonbuch, NN)

 

Ruhm – Rum

 

das Böse, die Börse.

 

Ronald D. Laing:

„Raskolikoff ist sich seiner Träume und seiner Absicht bewußt, die alte Geldverleiherin zu ermorden. Er ist sich jedoch des Bindeglieds zwischen Mikolka and den anderen erbarmunslos rabiaten, betrunkenen Bauern einerseits und sich selbst andererseits so wenig bewußt wie des Bindeglieds zwischen der alten Stute und der alten Frau. Er verbindet das alles nicht mit seinen „eigenen“ Gefühlen gegenüber seiner Mutter. Er ist sich  nicht bewußt, daß er seine Mutter (oder Großmutter) mit einer knickerigen Geldverleiherin und mit einem alten Klepper identifiziert, der für nichts mehr gut ist. Auch ist er sich nicht bewußt, daß er sich selbst mit dem alten Klepper, seiner Mutter oder der Geldverleiherin identifiziert.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 50)

 

Nur der verwandte Schmerz entlockt uns die Träne und jeder weint eigentlich für sich selbst. (Heinrich Heine)

 

Was wäre das Leben ohne Hoffnung? Ein Funke, der aus der Kohle springt und verlischt. (Friedrich Hölderlin)

 

 

Fernkristall

 

Ich bin noch hier,

Worte prüfend für Spiele

mit immer fremderen Gegnern.

 

Staubzart und schwer,

ein vergessenes Pfand,

das sich entbirgt vor der Stimme,

die es auslöst und heimholt.

 

Was soll ich antworten,

Lichtstimme, Licht,

wenn du

durch ausgeglühtes Schweigen hindurch

den neuen Namen mir reichst?

 

(Erika Burkart, „Die Transparenz der Scherben“)

 

Mannschaftssport.

Essen Trinken (47)

11.8.17

équipe sportive

Viel Federkauens wollen wir gewiß nicht machen. (Lichtenberg)

 

Trump legt nach: Nordkorea solle die Kurve kriegen. Nordkorea plant Schlag auf Guam, USA wollen, dass Nordkorea das Raketenprogramm aufgibt. Un-Regime ist sich bewußt, dass es, wenn es das Raketenprogramm aufgibt, am Ende ist.

 

Niedersachsen: zum Regieren reicht´s bei Schwarz-Gelb auch nicht.

 

Schlepper lassen Bootsflüchtlinge ertrinken.

 

Kenia: Stimmung heizt sich auf.

 

Türkei: Haftbefehle gegen Journalisten.

 

Niederlande, Fipronil-Skandal: Zwei Manager festgenommen.

 

Leiharbeiter melden sich öfter krank als andere Beschäftigte, höhere Belastung.

 

Ruth Pfau t (87)

 

Wolfgang Welsch:

„Nicht nur ist biographisch überliefert, daß Platon die Verbindung von Philosophie und Dichtung gleichsam in sich trug und erst im letzten Moment, nämlich am Abend, bevor er als Tragödiendichter zum Wettstreit antreten wollte, von Sokrates zur Philosophie bekehrt wurde, sondern am Ende meiner Referenzpassage, der Dichterpolemik im 10. Buch der Politeia, sagt Platon selbst, daß seine ganze Rede ein Zauberspruch gewesen sei, mit dem er sich selbst besprechen müsse, um nicht in jene alte Liebe zur Dichtung zurückzufallen, die ihn noch immer anziehe. Platon läßt dann sogar eine Tür für die Dichtung offen: Wenn denn einer käme, der eine überzeugende Verteidigungsrede zugunsten der Dichtung zu halten vermöchte, so wolle er einem solchen nicht nur zuhören, sondern auch zustimmen – es wäre ja zum eigenen Vorteil.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 104)

 

Der Auslöser einer Psychose: Es ist so, wie wenn man auf einen Lichtschalter drückt, und das Licht erlischt.

 

Theologen – Theologisten

 

zwei Schiedsrichter benennen.

 

Augenspiegel (Reuchlin)

 

leichter, schwerer Baum.

 

das sogen. Küchenlatein.

 

Spitalaufseher und Salzvermesser.

 

Philipp Schwarzerd, genannt Melanchton.

Peter Eberbart, der sich den Namen Petrejus zulegte.

 

Ronald D. Laing:

„Raskolnikoffs Erfahrung seines „eigenen“ Körpers scheint daher in einer physischen Identifikation mit der alten Stute und der alten Frau zu bestehen. Der Ort der Handlung liegt in der Nähe des Friedhofs, auf dem sich die Gräber seiner Großmutter und seines jüngeren Bruders befinden. Er „imaginiert“ sich nicht als alte Stute/alte Frau. Im Gegenteil: „In seiner Imagination“ ist er von der Situation seines Traumes oder der seiner Phantasie so weit wie möglich entfernt. In seinem Traum ist er ein siebenjähriger Junge voller Mitgefühl mit einem alten Klepper, während in der Phatasie sein eigener Körper am Tode eines alten Kleppers und einer alten Frau teilnimmt. Doch später erfahren wir, daß „er“ sich vorstellt, er sei Napoleon! Er ist „verloren“ zwischen seiner Imagination, wo er sich als Napoleon sieht, seinem Traum, wo er ein kleiner Junge ist, und seiner Phantasie, wo er eine geschlagene alte Stute und eine alte Frau ist, die er töten will.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 50)

 

auch in den USA sind Trumps Worte umstritten.

 

mobile Sichtschutzwände bei Bergungsarbeiten.

 

Nagold

 

Die Freude verallgemeinert, der Schmerz individualisiert den Menschen. (Friedrich Hebbel)

 

Der Schmerz liegt in der Dauer, die Freude im Augenblick. (Friedrich Hebbel)

 

 

Sein

 

Selten mit Worten

und schon durch den Schleier,

 

unzuständig zu richten,

weil die Kreise im See

nicht wissen vom geworfenen Stein,

 

ohne Beharrungsvermögen im Hinblick

auf die Wege des Wassers unter der Erde.

 

Nicht Gegenteile nicht Teile –

das Ganze, gespiegelt vom fallenden Tropfen,

 

Traum von der Kugel, Licht im Kristall.

 

Ins Ohr der Stille geschwiegen

Gedanke, der wieder am Quell spielt.

 

Vertrauen in das, was ich nicht weiß,

Abenteuer, am Mund

einer ungeheurn Höhle zu wohnen.

 

Säen, wo morgen

andere ernten,

 

Narben, die langsam

tragfähig werden.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

zwei Füße.

10.8.17

deux pieds

Es wäre besser, solche Leute legten sich ins Bett, als daß sie solches Zeug schwätzten. (Lichtenberg)

 

USA: Atomkonflikt mit Nordkorea.

  1. Tillerson: Amerikaner sollen beruhigt sein; diplomatische Nachrichten soll er nicht verstehen.

große Mehrheit hält Trump für nicht besonnen.

Sorge über Eskalation im Atomkonflikt.

 

Gedenken in Nagasaki vor 72 Jahren.

 

Polizei in Frankreich fasst mutmaßlichen Täter, sechs Menschen wurden verletzt.

 

Fipronil-Skandal: Belgien erhebt Vorwürfe gegen Niederlande, …doch nicht nur der Zeitraum, sondern wie groß die Eier belastet wurden.

 

FBI durchsucht Wohnung von Paul Manafort (bereits Ende Juni).

 

Opposition in Kenia vermutet Wahlbetrug.

Oppositionsführer: glatter Betrug.

 

mindestens 19 Tote bei Erdbeben in China, die meisten sind mit dem Schrecken davon gekommen.

 

Deutsche Sprache: neue Auflage des Duden, so umfangreich wie nie zuvor; die Duden-Redaktion in Berlin entscheidet, welches Wort aufgenommen wird, wenn ein Wort eine bestimmte Schwelle der Aufmerksamkeit erreicht.

 

Wolfgang Welsch:

„Gleichwohl: Der Gegensatz zu Platon (und zur Tradition insgesamt) ist weniger groß, als es den Anschein hat. Ich habe eigangs schon gesagt, daß ich nicht der Auffassung bin, daß erst das heutige Denken ästhetische Grundzüge aufweise, sondern daß dies immer schon der Fall gewesen sei – daß man es sich nur traditionell nicht eingestehen mochte, daß man die Ahnung eines solch ästhetischen Charakters abwehrte und zu distanzieren suchte. Am Ende will ich dafür nun just Platon, den Apologeten einer Trennung von Philosophie und Dichtung, als Zeugen aufrufen.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 103)

 

Hausbefragungen

Aussteuer

 

Gummibänder – Gummibärchen

 

selbstverschuldete Verdauungstörungen.

 

Gayelord Hauser, „Bleibe jung, lebe länger!“, Scherz & Goverts Verlag, Stuttgart – Hamburg. (1951)

 

Eine Bitte um Hilfe darf nicht versagt werden.

 

Frühlingskräuter (Allgäuer Gerichte)

 

Ronald D. Laing:
„Die Modalität „Phantasie“ im Gegensatz zur „Imagination“ wird an Raskolnikoff ganz deutlich. Am Tag, bevor er die alte Frau ermordet, „lastete ein furchtbarer Traum auf Raskolnikoff“ – ein langer, verworrener, lebendiger Traum. Er wird hier stark gekürzt wiedergegeben (F. M. Dostojewski, Raskolnikoff – Schuld und Sühne. Deutsch von Hans Moser. Goldmann Nr. 435/36. Seite 53 – 59):

„Er träumte von seiner Kinderzeit in seiner Vaterstadt. Im Alter von sieben Jahren geht er, eines Feiertags, gegen Abend mit seinem Vater vor die Stadt spazieren.“

Er ging mit seinem Vater einen Weg, der zum Friedhof führte, wo die Gräber seiner Großmutter und eines Bruders lagen, der im Alter von sechs Monaten gestorben war und an den er sich nicht mehr erinnern konnte. Sie kamen an einer Schenke vorbei; er hatte den Vater an der Hand gefaßt und blickte angstvoll zur Schenke, mit deren Anblick er Trunkenheit und Gewalt assoziierte. Vor dem Wirtshaus stand einer der großen Wagen, vor die man normalerweise Lastpferde spannt:

„Aber hier war sonderbarerweise in den großmächtigen Wagen ein kleines, mageres, braunes Bauernpferd gespannt, eines jener Art, die – er hatte das schon oft bemerkt – manchmal mit hohen Holz- oder Heulasten sich festfahren, besonders wenn der Wagen im Morast oder in tiefen Wagenspuren eingesunken ist, und die dann so garusam von den Bauern gepeitscht werden, oft mitten auf die Schnauze oder über die Augen, was ihm so weh, so sehr weh getan hatte, wenn er es zu sehen bekam, so daß er fast weinen mußte und die Mutter ihn alsdann vom Fenster wegführte.

Auf dem Platz wurde es sehr lebhaft; mit dem Geschrei und unter dem Gebrüll von Liedern, dem Klang von Balalaiken kam eine trunkene Schar von Bauern in roten und blauen Hemden und übergeworfenen Jacken.

„Steigt auf! Alle einsteigen!“ schrie ein noch junger Bursche mit einem Stiernacken und feistem Gesicht, rot wie eine Rübe. „Ich will euch alle fahren, steigt ein!“

Die arme alte Stute ist dieser Aufgabe nicht gewachsen. Die Bauern finden das sehr lustig:

„Rings um die Schar ertönt … lustiges Johlen, und in der Tat, weshalb sollte man nicht lachen? Dieses armselige Pferd soll mit einem so schweren Wagen Trab fahren! Zwei der Burschen ergriffen sogleich ihre Peitschen, um Mikolka zu unterstützen.“

Sie fangen an, auf das Pferd einzuschlagen.

„Vater, lieber Vater!“ ruft der Knabe, „was tun die dort? Vater, sie schlagen das arme Pferd!“

„Komm, komm!“ antwortete der Vater. „Sie sind trunken und wissen nicht, was sie tun, die Narren, komm mit mir, schau nicht hinüber.“ Er will den Knaben wegführen, doch dieser reißt sich los von des Vaters Hand, und ohne sich zu besinnen, läuft er hin zu dem Pferd. Dies befindet sich schon in trauriger Verfassung; es ist atemlos stehengeblieben, zieht dann nochmals an, stürzt aber beinahe zusammen.

„Schlagt es tot!“ ruft Mikolka. „Dazu taugt es gerade noch! Ich schlage es tot!“

Mikolkas Scherze werden um so ausgelassener, je mehr seine Wut wächst. Er schreit, das Pferd sei schließlich sein Eigentum.

„…mit dem kann ich machen, was mir beliebt! Bleibt nur sitzen alle! Ich will einmal, daß die Mähre Trab laufen soll.“

Nur der siebenjährige Raskolikoff hat Mitleid mit dem armen alten Tier.

„Der Knabe eilt zu dem Pferd, er tritt vor dieses hin und sieht, wie es geschlagen wird, auf die Augen, mitten auf die Augen! Er beginnt heftig zu weinen, sein Herz wendet sich um, und die Tränen fließen stromweis. Einer der Peitschenden stößt ihn ins Gesicht; er empfindet es nicht, er ringt nur die Hände und schreit, wirft sich vor dem Alten im grauen Bart nieder, der nur mit dem Kopf schüttelt und all das mißbilligt. Eine Frau ergreift ihn an der Hand, um ihn wegzuführen, der Knabe aber reißt sich los und läuft wiederum zu dem Pferd hin. Diese macht kaum mehr eine Anstrengung; es beginnt von neuem auszuschlagen.

„Daß dich der Teufel!“ wütet Mikolka. Er wirft die Peitsche beiseite, bückt sich und nimmt die lange dicke Deichselstange vom Boden seines Wagens ab; ergreift diese mit beiden Händen am Ende und hebt sie im Schwung über seinen Braunen.

„Er zerschmettert ihn!“ ertönt es ringsum.

„Er schlägt ihn tot!“

„Es ist mein Eigentum!“  brüllt Mikolka und läßt die Deichselstange niedersausen.

Ein schwerer Schlag kracht nieder.

„Schlagt doch, schlagt! Wozu habt ihr angefangen!“ riefen mehrere aus der Menge.

Mikolka holt mit seiner Stange zum zweitenmal aus, und ein zweiter Schlag schmettert mit voller Kraft auf den Rücken des unglücklichen Tieres herunter. Es knickt mit der Hinterhand zusammen, aber nochmals springt es auf und zieht, zerrt mit aller seinen letzten Kraft nach allen Seiten hin, um den Wagen vom Fleck zu bringen. Aber auf allen Seiten empfangen es sechs Peitschen, und die Deichselstange hebt sich und fällt ein drittesmal, darauf zum viertenmal, langsam, aber mit furchtbarer Macht. Micholka schäumt in Raserei, daß er das Tier nicht mit einem Schlag zu töten vermag.

„Es lebt noch!“ erschallen einige Stimmen.

„Es wird sogleich fallen, Brüder, dann hat es den Rest!“ schreit erbittert ein Zuschauer.

„Eine Axt her! Weshalb erst lange quälen; macht ihm doch mit einem Schlag ein Ende!“ ruft ein anderer.

„Schnappe du deine Mücken und scher dich deiner Wege!“ tobte Mikolka, die Deichselstange wegwerfend, bückte sich wiederum in seinen Wagen und holte eine eiserne Brechstange.

„Jetzt hüte dich!“ rief er und schwang diese nun mit aller Karaft, die er aufbieten konnte, über der elenden Kreatur. Der Schlag fiel, das Pferd wankte, brach zusammen, wollte nochmals zerren, aber wiederum fiel die Brechstange auf seinen Rücken, und es stürzte zur Erde, als seien ihm alle vier Füße plötzlich abgeschnitten worden.

„Schlagt es tot!“ schrie Mikolka, vom Wagen springend, als sei er nicht mehr bei Besinnung.

Einige der Burschen, ebenso mit roten, trunkenen Gesichtern, ergriffen, was sich ihnen zunächst befand, Peitschen, Knüttel, die Deichselstange und stürzten sich auf das stöhnende Tier. Mikolka stand an der Seite und schlug mit der Brechstange auf dessen Rücken los, es erhob den Kopf, stöhnte auf und verendete.

„Er hat es umgebracht!“ schrien einige.

„Weshalb wollte es auch nicht laufen!“ antworteten andere.

„Es ist mein Eigentum!“ rief Mikolka, die Brechstange noch in den Händen, mit blutunterlaufenen Augen. Er schien zu bedauern daß es nichts mehr zu schlagen gab.

„Nun, das ist wahr, das heilige Kreuz schwebt nicht gerade über dir!“ riefen einige.

Der kleine Knabe aber ist außer sich; schreiend dringt er durch die Menge zu dem Pferd hin, umfängt seinen leblosen blutüberströmten Kopf und küßt ihm die Schnauze, die Augen und  die Lippen, dann springt er hastig auf und wirft sich mit seinen kleinen Fäusten wütend auf Mikolka, In diesem Augenblick aber ergreift ihn sein Vater, der ihm nachgeeilt war, und bringt ihn aus dem Haufen.

„Komm, komm“, spricht er zu ihm, „laß uns nach Hause gehen!“

„Lieber Vater, weshalb haben jene das getan – das arme Pferd, sie haben es getötet!“ schluchzt das Kind; der Atem versagt ihm, und die Worte brechen wie Schreie aus seiner eigenen Brust.

„Sie sind trunken, übermütig, das geht uns nichts an, komm!“ antwortete ihm der Vater. Der Knabe umarmt ihn, aber die Brust war ihm schwer, zentnerschwer. Er wollte Atem holen, er schrie auf und erwacht.

Raskonikoff fand sich ganz in Schweiß gebadet, sein Haar troff von Schweiß, er erhob sich keuchend und voller Entsetzen.

Gott sei gedankt, das war nur ein Traum, dachte er, unter einem Baum sitzend und tief atmend. Aber was ist mir? Habe ich nicht Fieber? Dies war ein grauenvoller Traum. Er fühlte sich wie zerschlagen, in seinem Innern sah es düster und öde aus. Er stützte die Ellbogen auf die Knie und den Kopf in die Hände.

„O Gott!“ rief er aus „Sollte ich in der Wirklichkeit die Axt nehmen müssen, sie auf den Kopf schlagen, den Schädel zerschmettern – in Wirklichkeit auf klebrigem, warmem Blute ausgleiten, ein Schloß erbrechen, stehlen und beben; mich verstecken, von Blut bedeckt, die Axt in der Hand …? Allmächtiger, ich soll das?“

Raskolnikoffs erste Erfahrung beim Erwachen zeigt, daß sein eigener Körper gründlich kompromittiert wird durch diesen Traum: Er erwachte mit Schrecken, als sei er zu Tode geprügelt worden, und gleich erinnert er sich mit Entsetzen seiner Absicht, die alte Frau durch Schläge auf den Kopf ganz ähnlich zu töten, wie das alte Pferd getötet worden war.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 47)

Fürchte du die Lebenden und nicht die Toten. (Christian Dietrich Grabbe)

Lassen wir die Toten ruhen, die uns nimmer ruhen lassen. (Friedrich Hebbel)

 

Die Einkehr

Abend-Land,

gedämpft von mystischem Schnee.

Wir lesen die weiße Seite im Buch,

Flocken läuten im Dornbusch.

Graues wimpert wider die Stirn,

Dämmerung flaumt das erdunkelnde Herz aus.

In deine Abendhände leg ich mein Herz,

in deine Abendaugen kehre ich ein,

schön ist dein Abendauge, mein Bruder,

es spiegelt Schiffe, die niemals landen.

Die Schneelegende

entfaltet sich um ein Herzblatt.

Winterwege

führen vor erleuchtete Fenster.

Aber die Liebe geht weiter.

Sie folgt ihrem Blutstern aufs Eis.

Ein Feuer im Eis,

sieht sie ihr Land, das ans Totenland grenzt,

und es weitet sich die Pupille

am Treibgut der Nacht.

Zwischen zwei Wogen zeigt es sich manchmal:

Schimmern, gestaltlos,

es steht nicht Antwort,

doch zieht es uns nach.

Zurückgegeben der Muschel,

erscheinen wir uns

von Antlitz zu Antlitz.

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

ein Unikat.

Technik Wissenschaft (54)

9.8.17

unique

Die Physiognomen, ein Lustspiel. (Lichtenberg)

 

Türkische Beziehungen: neue Wandlung – Abgeordnete dürfen doch zu NATO-Stützpunkt nach Konya, Erlaubnis bekommt nicht der Bundestag, sondern die NATO.

 

Niedersächsischer Landtag: CDU-Fraktion tagt erstmals mit Elke Twesten.

Weil, SPD: Kampagne, wohlkalkulierte Inszenierung.

 

Diesel-Skandal: Autobauer bieten Umstiegsprämien, Preisnachlässe bis zu 10.000 €, zuerst Ford und BMW, dann VW.

VW: „Umstieg fördern auf Euro 6.“

Dobrindt lobt Schritte der Industrie.

Oliver Krischer, B´90/Die Grünen: Absatzförderung.

 

Zahl der Leiharbeiter steigt, fast 1 Mio., 2003: 283.000, 2016: 993.000.

K. Ernst, die Linke: Leiharbeitsgesetz so rasch wie möglich ändern, gleicher Lohn.

 

Parlamentswahlen in Kenia, Präsidialdemokratie, teils rivalisierende Stämme, Wahlen sind nicht frei von Manipulationen.

 

Zentralafrikanische Republik: UN warnen vor drohendem Völkermord.

 

extreme Wetterlagen i n Italien, historische Höchstwerte jenseits von 40 Grad C, Notstand für die Region Latio und Umbrien.

 

Wolfgang Welsch:

„IV. Rückblick und Ausblick

Ich habe mit Platon begonnen und will am Ende noch einmal auf ihn zurückblicken. Platon hat die Dichter des Staates verwiesen und hat stattdessen die Philosophie inthronisiert. Wittegenstein hingegen meint, man dürfe Philosophie „eigentlich nur dichten„.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 103)

 

90% einer Matraze sind wiederverwertbar.

 

Das Geld bestimmt über die Karriere einer Stadt.

 

Golfsburg – Wolfsburg

 

„Die Freunde von Report Mainz treffen sich auf Facebook…“

 

Dumpingspirale

 

Pädophilie ist nicht heilbar.

 

Italien in diesen Tagen schreibt Wettergeschichte.

 

Enigma, polnische Kryptologen.

 

Neroberg, nur ein Berg, Noricum – Noris, Nordgau.

 

Normale Bildende Kunst endet (normalerweise) in Hartz-IV oder Privatinsolvenz.

 

ein geborener Hauserianer.

 

…gehört mit zur Exploration.

 

schwerhörig sein.

 

Mangos – Mankos

 

Vollkorn-Zerealien

 

Sonderbare Rechenkunst – man nimmt 16 weg, gibt nur 2 dazu und nennt das Ergebnis „Kraftbrot“.

 

Thiamin – Thymian

 

Cholesterol- Cholesterin

 

scheel ansehen.

 

Vitamin P (in grünem Paprika und in Zitrusfrüchten)

 

Mensch, willst du, dass die Tränen dir versiegen und es heiter werde in deinem Gemüt, so musst du deine Augen nicht an den Schoß der Erde drücken, du musst sie aufwärts kehren. (Jeremias Gotthelf)

 

Wer Freude hat am Klagen, der wird immer was zum Klagen finden. (Jeremias Gotthelf)

 

 

Kreuzhügel

 

Im Heckengeflüster hockte das Kind

bei frommen und giftigen Beeren.

Seltsam sang ihm der Wind.

Das Licht hing entbündelt in Speeren.

 

Spielzeugwinzig der Wagen, die Kuh.

Im Wald wuchs ein Bergfried aus Rauch.

Des Kindes Herz deckten auf und zu

Schatten von Flügeln, Vogelflughauch.

 

Es hatte das Kind kein einziges Wort,

zu sagen, wie seinen Sinnen

randlos die Zeit war und heimlich der Ort,

auch sah es die Sonne von innen.

 

Sah, daß das Kreuz sich neigte zum Gras.

Das lief mit dem Wind hügelab, hügelan.

Der Stein war noch warm, und ein Falter saß

im Spätlicht, das Moos und Wunden verspann.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

64 Regeln.

Medizin (91)

8.8.17

soixante-quatre règles

Hieraus sieht man, wie nützlich es ist, Regeln durch die Vernunft für den Geschmack aufzusuchen. (Lichtenberg)

 

Niedersachsen: Landtagsneuwahlen am 15. Oktober.

 

Zahl älterer Minijobber gestiegen.

B. Riexinger: Armut im Alter nimmt zu, Renten sinken…

2016: 1 Mio. geringfügig Beschäftigte.

 

Ermittlungen wegen belasteter Eier, gegen Lebensmittel- und Futtermittelgesetz.

 

Del Ponte verlässt Syrien-Kommission.

 

Flüchtlinge zurück nach Libyen gebracht.

 

Maduro will hart gegen Rebellion vorgehen.

 

Nordkorea lehnt Gesprächsangebot ab.

 

Asientreffen in Manila.

Nordkorea: wir werden keinen Zentimeter weichen.

China: Nordkorea als Sicherheitsproblem, mit Sanktionen Nordkorea zum Verhandlungstisch zwingen.

 

schwere Schäden durch Unwetter in Österreich.

 

Wolfgang Welsch:

„Im Vorausgegangenen suchte ich eine Erklärung dafür zu geben, warum Wittgenstein so sprechen kann. Indem er die Probleme der Philosophie problemlos bis zu den sogenannten „ersten Fragen“ hin analysierte – also bis dorthin, wo „die Begründungen erschöpft“ sind, wo man „auf dem harten Felsen“ anlangt und der „Spaten“ sich zurückbiegt – wurde er auf eine ästhetische Grundverfassung des Denkens aufmerksam. Dies war auch für ihn eine zunächst verwunderliche, dann aber zunehmend selbstverständliche Entdeckung.“ (Wolfgnag Welsch, in Grenzgänge der Ästehtik, S. 103)

 

planet-wissen.de

Düngeverordnung, private Kompostmaschine.

Der Boden hat Durchfall (Jens Petermann)

Permakultur, schwarze Erde (der Indios) als fruchtbarster Boden der Erde.

 

Die Zeit ist ene Uhr ohne Zeiger. (Ernst Bloch)

 

beobachten, wie die Bilder sich entwickeln.

 

Nuremberg

 

never change a running system.

 

Ronald D. Laing:

„Dostowjeskis Genialität zeigt sich deutlich in der Art, wie er den Kotrapunkt von Träumen, Phantasie, Imagination und Erinnerung begreift. Alle seine Romane offenbaren oder implizieren ein Zusammenspiel dieser Modalitäten. Das kurz zu demonstrieren, ist nicht einfach. Wir wollen es versuchen, indem wir Dostowjeskis Darstellung von Raskolnikoff am Anfang von Schuld und Sühne bis hin zum Mord im Hinblick auf Traum, Phantasie, Imagination und Realität untersuchen.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 46)

 

docere

 

„Es ist später als ihr denkt.“ (altes chinesisches Sprichwort)

 

zu Psychosen:

Verhaltensstörungen, Wahnbildungen, abnorme Gedanken … sind Symptome. Ursache ist eine Stoffwechselstörung des zentralen Nervensystems, resp. des Gehirns. Es sind aber multifaktionrelle Ursachen (früher: „exogen“ – „endogen“), wie Erfahrungen und Erlebnisse der Kindheit, Traumata, Schicksalsschläge, Lebensumstände usw., die als Auslöser dienen können.

 

Wenn wir immer ein offenes Herz hätten, das Gute zu genießen, das uns Gott für jeden Tag bereitet, wir würden alsdann auch Kraft genug haben, das Übel zu tragen, wenn es kommt. (Johann Wolfgang von Goethe)

 

Seelenleiden zu heilen vermag der Vesrtand nichts, die Vernunft wenig, die Zeit viel, entschlossene Tätigkeit alles. (Johann Wolfgang von Goethe)

 

 

Der Beerenstrauch

 

Er ist nicht hier. Doch gibt es ihn.

Er muß wohl in der Mitte stehn.

Er schwebt, wenn wir den Atem ziehn.

Man kann ihn nur von innen sehn.

 

Die Beerensonnen sind sehr groß,

wir aber sind noch klein.

Der rote Schoß, der grüne Schoß

wiegt uns glut-aus, glut-ein.

 

Wo Fülle goldner Leere gleicht

im Augenblick, der immer war,

wird Liebesspeise dargereicht

von Händen unsichtbar.

 

Der Beerenbaum hat eignes Licht,

das Land zum Wurzelgrund.

Gott atmet unser Laubgesicht

im Beerenleuchten Mund bei Mund.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

eine.

Handwerk & Industrie (70)

7.8.17

un

Das dunkle Gefühl seiner Perfektibiltät macht, daß der Mensch sich auch alsdann noch vom Ziel entfernt dünkt, wenn er es erreicht hat, und die Vernunft leuchtet ihm nicht genug. Was ihm leicht wird, dünkt ihn schlecht, und so spannt er sich vom Schlechten zum Guten und vom Guten zu einer Art von Schlechtem, das er für besser hält als gut. Ein guter Geschmack ist entweder der, der mit dem meinigen überein kommt oder sich unter die Herrschaft der Vernunft wirft. Hieraus sieht man, wie nützlich es ist, Regeln durch die Vernunft für den Geschmack aufzusuchen. (Lichtenberg)

 

Jan Hofer

Niedersachsen: Weil weist Vorwürfe in VW-Affäre zurück, Rücktritt lehnt Weil ab…

 

Sanktionen gegen Nordkorea verschärft. Nordkoreas Aktionen haben sich als teuer erwiesen, trotz aller Warnungen hat Nordkorea seine Raketentests durchgeführt.

 

ASEAN-Gipfel in Manila.

 

Hiroshima vor 72 Jahren.

 

Aufstandversuch in Venezuela, Handyvideo.

 

Prozess in der Türkei, Deutscher drohen bis zu 15 Jahren Haft.

 

verkehrte Welt in London.

 

Wolfgang Welsch:

„Wittgenstein war in vielen Zügen ein ästhetischer Denker – und er wußte darum. So hat er generell von der „seltsame[n] Ähnlichkeit einer philosophischen Untersuchung […] mit einer ästhetischen“ gesprochen. Seltsam nannte er diese Ähnlichkeit, weil sie unseren gewohnten Vorstellungen widerspricht; für ihn aber – als Meister analytischer Präzision – drängte diese Ähnlichkeit sich auf. So hat er denn auch für sein eigenes philosophisches Tun immer wieder ästhetische Parallelen herangezogen. Generell sagte er: „Wissenschaftliche Fragen können mich interessieren, aber nie wirklich fesseln. Das tun für mich nur begriffliche und ästhetische Fragen.“ Seine philosophische Tätigkeit hat Wittgenstein mit einer Geschmacksreform verglichen: „Wer heute Philosophie lehrt, gibt dem Andern Speisen, nicht, weil sie ihm schmecken, sondern um seinen Geschmack zu ändern.“ Im einzelnen hat Wittgenstein Parallelen zur Musik, zur Architektur, zur Malerei, zur Dichtung gezogen: „Mein Stil gleicht […] musikalischem Satz.“ „Die Arbeit an der Philosophie ist – wie vielfach die Arbeit in der Architektur – eigentlich mehr die Arbeit an Einem selbst.“ „[…] ich bin im Grunde doch ein Maler.“ „Was ich erfinde, sind neue Gleichnisse.“ „Philosophie dürfte man eigentlich nur dichten.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 101)

 

Vulkanologie

 

Schürflizenz

 

den Leuten das Töpfern beibringen (Myanmar)

 

als Affiliate von 1&1.

 

dies liegt ganz in ihrem Sinne.

 

Hochwertige Tonnentaschenfederkernmatraze (eBay- Kleinanzeige)

 

warten auf Godot.

 

es ist schön, auch einmal einfach nichts zu tun (außer lesen).

 

Ronald D. Laing:

„Genet beschreibt einen Mann, den er „Divine“ nennt, weil er sich „in der Phantasie“ so erfährt. „Sie“ beginnt „in pflanzlichem, germinalem Sinn“ eine neue Männlickeit in sich zu fühlen. „Sie“ „imaginiert“ das nicht; es geschieht mit „ihr“. Doch weit reicht das nicht: Als diese sexuelle Transformation sich verliert, prätendiert „sie“ (wörtlich also: streckt sich über sich selbst hinaus, um vorweg etwas zu ergreifen), ein Mann zu sein. „Sie“ benutzt „ihre“ Imagination, „ihre“ Gesten und Aktionen, um durch eine magische Metamorphose „ihre“ verlorene Maskulinität wiederzuerlangen. „Sie“ versucht, aus kochendem Wasser Eis zu machen.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst un die Anderen, S. 46)

 

Mann verliert nicht immer, wenn man entbehrt. (Johann  Wolfgang von Goethe)

 

Wer lebt, soll nimmer mit den Toten streiten. (Johann Wolfgang von Goethe)

 

 

Alle Tage

 

Ohr an den schalldichten Mauern vor Gott.

 

Unsre verknoteten Zungen.

Unsre gebrochenen Knie.

 

Mein sterbliches Bild auf der Netzhaut

sterblicher Augen.

 

Unsterbliches Licht in den Spiegeln,

aus denen gestautes Wasser sürzt:

 

immer bleibt

ein unfaßbarer Vorgang das Weinen.

 

Aber das Lächeln ist älter.

 

Ein Indianermädchen

sieht die Sonne aufgehn

 

Ein neues Land ist am Himmel. Das wächst.

Ich und das Land warten auf dich.

 

Die Hoffnung auf dich wärmt die Hände.

Der Strom ergrünt, und ich sehe den Weg.

 

Ich öffne die Arme.

Einst war ich ein Vogel.

Du gibst mir die Flügel zurück.

Aus meiner Brust

ziehst du die Stimme.

Ich singe und sing dich empor.

 

Drei Strahlen tauchst du in meine Stirn.

Meine Augen zündest du an, daß sie sehn.

Die grauen Bäume und ich,

wir schütteln den Schlafstaub vom Leib.

 

Du bist groß. Ich bin klein.

Du bist hell. Ich bin dunkel.

Wo bist du, wenn du nicht hier bist?

Sie sagen, du kommst aus dem Wasser.

Sie sagen, du kommst aus dem Berg.

Wenn du nicht wiederkämest, wenn, die dich liebt,

die Schattenfrau dich im Schoß verschließt …

 

Die nicht mehr hier sind,

die noch nicht hier sind,

sie wohnen bei dir.

Sie reiten auf goldnen Rossen,

und ihre Pfeile heilen die Welt.

 

Du bist dort. Ich bin hier.

Ist Hier ein Zipfel von Dort?

Du bist hell. Ich bin dunkel.

Unter Wasser fährt, was ich denke.

Was ich fühle, versteckt sich im Laub.

Von jeder Sache seh ich nicht mehr

als ein Aug, eine Tatze, ein Knie.

 

Du aber bist rund wie der Schild der Geliebten

und rund wie meine Seele im Schlaf.

Du allein bist ganz.

Ich bete dich an.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

mittelgroßes Glück.

6.8.17

moyen chanceux

Mit dem einen Auge in Perikles´Jahrhundert und mit dem andern in Kaiser Franzens und mit den Gedanken den Gedanken der Himmel weiß wo haben uns unsere Kunstrichter endlich eine Definition vom Natürlichen herausgekünstelt, woraus folgt, daß es zehenmal leichter ist, etwas Künstliches zu machen als etwas Natürliches, man sollte sich vor den Engeln schämen solche Sachen zu sagen, wenn man dem gemeinen Volk so etwas auf Essen und Trinken reduziert oder was sie sonst verstehen, ich glaub, wir müßten unser Sein wieder von vorn anfangen, um des Lebens sicher zu sein. Die Natur hat nur eine Regel für die Schriftsteller, und die läßt sich in zwei Worten fassen: Laßts laufen. (Lichtenberg)

 

Linda Zervakis

Fipronil-Skandal, belastete Eier seit Juni bekannt.

 

Flüchtlinge: Rückführungen nach Griechenland, Dublin-Regeln.

 

Ruandas Präsident Kagame wiedergewählt.

 

Iran: Rohani für zweite Amtszeit vereidigt. Rohani: Iran will nicht als erster das Atomabkommen verletzen.

 

USA erklären Austritt aus Klimaabkommen.

 

Sondierungsmaßnahmen

 

Wolfgang Welsch:

„7. Wittgenstein

Ich will diesen Teil III mit einigen ergänzenden Hinweisen zu Wittgenstein abschließen. Wittgenstein ist hinsichtlich des aesthetic turn für das 20. Jahrhundert so entscheidend, wie Nietzsche es für das 19. Jahrhundert war. Wittgenstein hat die Verfassung der Sprachspiele und der Lebensformen nach einem im Grunde ästhetischen Muster beschrieben – die Verfassung der Wirklichkeit. Wittgenstein zu verstehen verlangt auch Notizen wie die folgende zu begreifen (sie datiert vom Reformationstag des Jahres 1946): „O, warum ist mir zumute, als schriebe ich ein Gedicht, wenn ich Philosophie schreibe?“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 101)

 

Kunst als Unterhaltung.

 

Die asozialen Medien.

 

Tischlerplatte – Tischtennisplatte

 

Votantinnen

 

Die Axt von Regensburg.

 

Mobbingopfer sind leichtgläugibe und schwernehmende Menschen.

 

arme Menschen definieren sich über ihren Besitz.

 

dahingelaufen

 

Ronald D. Laing:

„Die folgende Passage ist aus Notre Dame des Fleurs (Anm.: Jean Genet, Notre Dame des Fleurs, Deutsch von Gerhard Hock, 11. Auflage, Hamburg 1968, Seite 92 f.):

„Etwas Neues, eine Art von Machtgefühl (in pflanzlichem, germinalem Sinn) ging in Divine auf. Sie glaubte sich vermännlicht. Eine närrische Hoffnung machte sie stark, derb und kräftig. Sie fühlte, wie ihre Muskeln wuchsen und wie sie selbst aus einem wie ein Sklave von Michelangelo gehauenen Felsen heraustrat. Ohne einen Muskel zu bewegen, aber sich raffend, kämpfte sie in sich, so wie Laokoon das Ungeheuer packt und wringt. Sodann – kühner geworden – wollte sie mit ihren Armen und Beinen aus Fleisch zu boxen anfangen, aber sie bezog auf dem Boulevard sofort eine Menge Prügel, denn sie beurteilte und legte ihre Bewegungen nicht auf Grund ihres Kampfwertes an, sondern auf Grund ihrer Ästhetik, die aus ihr einen mehr oder weniger galant gedrechslten Gauner gemacht hätte. Ihre Bewegungen, und insbesondere ein Gürtelgriff oder eine Abwehrhaltung, sollten um jeden Preis, selbst um den Preis des Sieges, aus ihr nicht so sehr den Boxer „Divine“ als vielmehr einen bestimmten, bewunderten Boxer, machmal sogar mehrere herrliche Boxer zur gleichen Zeit machen. Sie suchte nach männlichen Gebärden, die selten die Gebärden der Männer sind. Sie pfiff, steckte die Hände in die Taschen, und diese ganze Spiegelfechterei wurde so ungeschickt ausgeführt, daß sie an einem einzigen Abend vier oder fünf Personen zur gleichen Zeit darzustellen schien. Sie gewann dabei den Reichtum einer vielfältigen Persönlichkeit. Sie lief von Mädchen zu Jungen, und der Übergang von einem zum anderen geschah – weil der Vorgang neu war – stolpernd. Sie lief hinter dem einbeinigen Jungen her. Ihre Gebärden begannen stets als die von Grande Evaporée, dann aber erinnerte sie sich plötzlich daran, daß sie sich männlich zeigen müsse, um den Mörder zu verführen, und sie führte die Gebärde possenhaft zu Ende, und diese Doppelgestalt umkleidete sie wunderlich, machte aus ihr einen bürgerlich aufgemachten, scheuen Clown, irgendeine verbitterte Närrin. Um schließlich ihrer Verwandlung aus dem Weibchen in das harte Männchen die Krone aufzusetzen, erfand sie eine Freundschaft von Mann zu Mann, die sie mit einem jener makellosen Zuhälter verbinden sollte, von deren Benehmen nicht gesagt werden könnte, daß es zweideutig sei. Und um ganz sicher zu sein, erfand sie Marchetti. Seinen Körper hatte sie rasch ausgewählt, denn in der geheimen Phantasie des einsamen Mädchens, das sie war, besaß sie für ihre Nächte einen Notvorrat von Schenkeln, Armen, Oberkörpern, Gesichtern, Haaren, Zähnen, Nacken und Knien, und sie verstand es, all dies zusammenzufügen, um daraus einen lebendigen Mann zu bilden, dem sie eine Seele lieh; – es war immer die gleiche, für jedes ihrer Gebilde: die, die sie selbst gerne gehabt hätte.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 45)

 

Ein Maler arbeitet oberflächlich.

 

Religion bedeutet Krieg.

 

Absiden mit Zwiebelkuppeln.

 

Amelei

 

Quittungen

 

den jüdischen Wahnglauben begünstigen.

 

beim Mac gehen die Fenster gleich auf.

 

Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen. (Max Frisch)

 

Ein ewig Rätsel ist das Leben und ein Geheimnis bleibt der Tod. (Emanuel Geibel)

 

 

Zwei Vögel

 

Unermeßlich scheint der Kreis,

den zu fliegen sie sich weggehoben.

Schmilzt, den Flug zu spiegeln, Eis,

steigt der Königsfisch nach oben,

Traumbezüge auszulegen,

die für sie nur gelten, die im Licht

kugelsicher schweben, so, als trüge

sie von oben ein Gesicht:

Blendung jenen beiden im Zenit –

stürzend reißen sie den Himmel mit.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

planen.

Tiere (20)

5.8.17

plan

Katechismus-Milch. (Lichtenberg)

 

Rot-Grün in Hannover verliert Mehrheit. Elke Twesten sieht politische Zukunft in der CDU, geht aus Frust, fliegender Wechsel einer Abgeordneten. Weil, SPD: Neuwahlen.

 

Diesel-Skandal: Diskussion über Musterklagen.

Diesel-Affäre: Vorwürfe gegen Audi-Chef Stadler. Bei Gesprächen in den USA: die illegale Software soll jetzt nicht mehr dabei gewesen sein.

 

Deutlich mehr belastete Eier, Insektizid Fipronil, die meisten Verbraucher sind vorsichtig, aber nicht ängstlich.

 

EU verteidigt neue Russland-Sanktionen.

 

Trumps Russland-Kontakte. Sonderermittler Mueller weitet Untersuchungen aus.

Trump: Russland-Geschichte reine Erfindung.

 

Krise in Venezuelea Verfassungsversammlung tagt in Caracas, Umbau zur Diktatur, mehr als 72% der Venezulaner gegen Verfassungsänderung.

 

Präsidentenwahl in Ruanda (13 Mio. Einwohner). Ruanda gilt als Vorbild Afrikas.

 

Kieron Williamson (younster Star)

 

Wolfgang Welsch:

„Das führt – auch Wittgenstein – am Ende noch einmal auf eine Priorität ästhetischer Operationen. Denn da in der Grundansicht stets unterschiedliche Setzungen möglich sind, zwischen denen eine „rationale“ Entscheidung nicht mehr getroffen werden kann, bleibt nur noch eine ästhetische Wahl übrig. Wittgenstein hat dies, von „Stil“ entsprechend, einmal folgendermaßen ausgedrückt: „So steht es auch mit der Schöpfung: Gott, das ist der eine Stil, der Nebelfleck ist der andere. Der Stil schafft uns Befriedigung, aber der eine Stil ist nicht rationaler als der andere.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 100)

 

forensische Hypnose

 

eine kapitalistische Perversion des Fußballsports.

 

Wie kommen die Eier in den Kuchen?

 

Keine Hilfe für Afrika – Auch die neue Entwicklungspolitik ist unehrlich. (Georg Escher, NN)

 

Hauptsache Karriere – Fraktionswechsel in Niedersachsen ist politisch unanständig. (Manuel Kugler, NN)

 

Mit falschen Wohnungsangeboten im Internet abgezockt – Betrüger kassieren mit fingierer Anzeige eine „Sicherheitsgebühr“ für nichts – Banksprecher warnt vor Phishing. (Hartmut Voigt, NN)

 

Bauern setzen sich zur Wehr – Landwirte weisen Hauptschuld an Nitratbelastung von sich. (Martin Müller, NN)

 

Ronald D. Laing:

„Wenn auch Onanie als Negation des Realen unehrlich sein mag, so läßt sich andererseits auch das „Reale“ auf unehrliche Weise zur Maskierung des heimlichen Spiels von Imagination und Phantasie benutzen. Onanie simuliert Beischlaf, Beischlaf simuliert Onanie.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 45)

 

Sag nicht, lass uns ein wenig schlafen und träumen, bis die Besserung von selbst komme. Sie wird niemals von selbst kommen. (Johann Gottlieb Fichte)

 

Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon. (Jean de La Fontaine)

 

 

Bevor wir gehn

 

Wir werden uns trennen im Eis.

Unter dem Eis zieht weiter der Strom.

Leck geh ich zum Brunnen

im Schneefall aus deiner Hand.

 

Erst, wenn du die Landschaft verlassen hast,

weißt du, wie hell ihre Flüsse sind.

Bis du entschwindest in mir,

schau ich dich an von Traum zu Traum.

 

Worte, geprüft auf die Tragkraft

für eine innere Welt,

wehn ins Schweigen, und silbern

glänzt in Tränen der Grund auf.

 

Unter fremden Namen

werden wir wiederkommen, zu reden

Schöpfungsworte. Ich liebe. Du liebst.

– Einwärts gewölbt, wessen Reich beginnt?

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

rollen.

4.8.17

rouleau

Der Charakter der Deutschen in zwei Worten: patriam fugimus. (Virgilius)(Lichtenberg)

 

Jan Hofer

Softwareupdates nur für deutsche Fahrzeuge mit Euro 5, Euro 6.

 

Skandal um belastete Eier weitet sich aus, Gift kann zu Übelkeit und Erbrechen führen.

Bundesverbraucherminister Schmidt: Wer, wie, wo, was und wie lange gemacht hat.

 

Wahlbetrugsvorwürfe gegen Präsident Maduro, Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet wegen Betrugs.

 

Brasilien: Präsident Temer bleibt im Amt.

 

ARD-Recherche: Dopingverdacht in der Leichtathletik, Lockvogel, Spur führt nach Leipzig.

 

FC Barcelona: dem teuersten Transfer steht nichts mehr im Wege.

 

Wo viele Sorgen waren, wird auch einst viel Segen sein. (Kardinal Michael von Faulhaber)

 

Steht dir ein Schmerz bevor oder hat er dich bereits ergriffen, so bedenke, dass du ihn nicht vernichtest, indem du dich von ihm abwendest! Sieh ihm fest ins Auge! (Ernst von Feuchtersleben)

 

 

Flut

 

Wenn der Schlaf mich nimmt, kommt das große,

schwarze Wasser zurück.

 

Das Meer netzt mir die Füße.

Ums Fremdkorn wächst die Perle des Traums.

 

Das Meer

steigt mir zum Herzen.

Es wurzelt mich aus und ich flute.

 

Das Meer

bestreicht meine Schläfe.

Ich vergesse und weiß.

 

Auch das Wort weiß ich wieder,

aus der Flut der Geliebten zu rufen.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

Zutritt verboten.

Fahrzeug (36)

3.8.17

pas d’entrée

In den Regeln-Krieg, Sprichwörter-Krieg. (Lichtenberg)

 

Susanne Daubner

gestern: Gipfel zur Zukunft von Diesel-Fahrzeugen, Vertrauen in Autobauer ist gestört.

(Dobrindt:

1.

  1. Gesundheit
  2. pauschale Fahrverbote vermeiden.)

Softwareupdates für 5 Mio. Dieselautos.

Hendricks: wir können nun Maßnahmen umrechnen.

  1. Kretschmann: erster wichtiger Schritt um Fahrverbote zu vermeiden.

Zetsche: zeigen, dass wir ein Teil der Lösung sind.

Opposition, Umweltorganisatonen: 2 – 3% Verringerung der Stickoxidwerte.

  1. Özdemir: Mobilität von morgen, emmissionsfreie Mobilität.
  2. Riexinger: Regierung hat Lobbyarbeit gemacht.

Auswirkungen für die Verbraucher: keine Entschädigungen wurden bereitgestellt.

 

Umweltschützer: Mahnung zu mehr Umweltbewußtsein, die Menschheit lebe über ihre Verhältnisse, fordern konkretes Datum für Kohleausstieg.

Die Erde (Unikat)

hoher Fleischkonsum auch daran Schuld.

 

Sozialausgaben 2016 erneut gestiegen, Steigerung auf 33 Mrd. €, = 13% des Bruttoinlandsproduktes.

Nahles: Investition in die Zukunft, 2016: 41% für Krankheit, 37% für Altersausgaben, 11% Familienhilfen.

 

Italien beschließt Militäreinsatz von Libyen, der innenpolitische Druck wächst in Italien, Regierungsvorschlag findet klare Mehrheit.

Italien beschlagnahmt deutsches Schiff „Jugend rettet“.

 

Kandahar, Taliban bekannten sich.

 

Eierskandal weitet sich aus.

 

Wolfgang Welsch:

„Man kann sich die entstandene Situation auch folgendermaßen verdeutlichen: Wirklichkeitsverständnisse und Lebensformen weisen zwar intern eine hierarchische Struktur auf – es gibt Grundlegenderes und darauf Aufbauendes. Aber die Grundlagen selber kann man letztlich nicht mehr begründen. Auf sie trifft daher weder das Prädikat „rational“ noch das Präsikat „irrational“ zu. Wittgenstein sagte dafür: „Du mußt bedenken, daß das Sprachspiel sozusagen etwas Unvorhersagbares ist. Ich meine: Es ist nicht begründet. Nicht vernünftig (oder unvernünftig). Es steht da – wie unser Leben.“ Begründungsversuche können hier nur noch den Charakter einer Erhellung, nicht mehr den einer Begründung haben. Sie weisen letztendlich zirkuläre Struktur auf. Wittgenstein wies diesbezüglich auf das argumantative Gesetz von Tür und Angel: „[…] es gehört zur Logik unsrer wissenschaftlichen Untersuchungen, daß Gewisses in der Tat nicht angezweifelt wird.“ „D.h. die Fragen, die wir stellen, und unsere Zweifel beruhen darauf, daß gewisse Sätze vom Zweifel ausgenommen sind, gleichsam die Angeln, in welchen jene sich bewegen.“ Nur sind die „Angeln“ ihrerseits nicht über jeden Zweifel erhaben; nicht bilden sie, weil sie etwa evident und unbezweifelbar wären, schlechthin verläßliche Grundlagen, sondern sie stellen pragmatisch bzw. funktional nötige Grundlagen dar; daher können sie in einem nächsten Überlegungsschritt ihrerseits zum Gegenstand des Fragens (gleichsam zur „Tür“) gemacht werden – unter Verwendung einer anderen „Angel“, die prinzipiell ebenso in weiteren Schritten verfraglicht werden kann. Resümierend hat Wittgenstein diese Sitaution so charakterisiert: „Nichts, was man tut, läßt sich endgültig verteidigen. Sondern nur in Bezug zu etwas anderes Festgesetztes.“ Man kommt im Rückgang der Begründungen auf keinen unumstößlichen Grund, sondern immer nur zu wiederum prinzipiell problematischen Setzungen. Die Begründungs- und Argumentationsarchitektur bleibt insgesamt fragil, relativ und schwankend.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 99)

 

 

 

Oberleitungsschaden

 

 

 

Anti Brumm, ab 3 Jahre (Werbung N 24)

 

 

 

aus dem Führer wurde ein Diktator.

 

 

 

Ronald D. Laing:

„Ferenczis Frau kennt ihre eigene nicht-phantastische und nicht-imaginäre weibliche Körpererfahrung nicht, weil sie in ihrerer Phantasie verloren ist. Wenn ihre Phantasie, einen Penis zu haben, genügend „real“ wird, stellt sie sich nicht vor, sie habe einen, sondern vielmehr, sie habe keinen. Imagination wird dann dazu benutzt, sich etwas vorzustellen, was man in der Phantasie nicht hat. Es ist eine andere Form des Simulierens. Die Frau weiß nicht, daß das, was sie erfährt, Phantasie ist. Ihr Phantasiekörper – unerkannt als solcher – wirft einen Schleier über ihren „eigenen“ Körper, so daß der Akt des Beischlafs in gewissem Sinn ein Akt der Onanie für sie ist.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 45)

 

 

 

Wenn immer dich ein Unglücksfall trifft, denke daran, dich zu fragen, was in deiner Macht steht, ihn zu deinem nutzen zu machen. (Epitectus)

 

 

 

Betrübten fällt schwerlich jeder Gastbesuch. (Euripides)

 

 

 

 

Liebesgedicht

 

 

Wie glänzt dein Auge von dem, was du nicht weißt.

Ich liebe dich, weil du Rätsel verwaltest,

die ohne Lösung sind und ein Leiden.

 

 

Schön und tief ist dein Auge,

weil du dem Schmerz

Sinn zgestehst und Inbrunst der Welt.

Unwiderstehlich ist dein Vertrauen

auf die Antwort, der keine deiner Fragen genügt.

 

 

Lieben ist eine Weise, zu fragen.

Wenn du noch Götter zu finden hoffst, liebe.

Lieben ist eine Weise, zu suchen,

was, unauffindbar, zur Hand ist.

 

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

 

gut.

2.8.17

bon

Als er eine Mücke ins Licht fliegen sah und sie nun mit dem Tode rang, so sagte er: Hinunter mit dem bitteren Kelch, du armes Tier, ein Professor sieht es und bedauert dich. (Lichtenberg)

 

Jens Riewa

Türkei: Prozess um Vorwurf des Putschversuches, 500 mutmaßliche Putschisten. Erdogan-treue Schaulustige: wir wollen die Todesstrafe… Gülen wird als Drahtzieher benannt.

 

Weißes Haus: Kommmunikationschef räumt seinen Posten, Scaranucci muss gehen nach gerade mal 10 Tagen.

Trump vor allem mit Krisenmanagemnt beschäftigt.

 

schärfere US-Sanktionen gegen Maduro.

 

Pilotprojekt in Berlin (Berliner Bahnhof): Programm zur Gesichtserkennung.

 

Plädoyers im Münchener NSU-Prozess, nach mehr als 4 Jahren auf der Zielgeraden.

Nebenkläger: nicht 3 isolierte Täter, sondern ein ganzes Netzwerk.

 

Arbeitslosenzahlen im Juli gestiegen, Juli 2017: 2.518.00 Arbeitslose = Quote von 5,6%.

 

Opel-Übernahme durch PSA-Konzern perfekt, PSA jetzt zweitgrößter Autobauer in Europa. Übernahme  für 1,3 Mrd. €.

 

belastete Eier nach Deutschland gelangt (NRW, Niedersachsen), 2,9 Mio. Eier.

 

Wolfgang Welsch:

„Zweitens – und das ist wohl der ausschlaggebende Punkt – tritt eine ästhetikartige Verfassung der Wirklichkeit zutage. Die Seinsweise der Wirklichkeit ist von ihren prägenden Formen an von einer Art, die als ästhetisch zu bezeichnen ist. Denn die tragenden Strukturen sind jeweils von spezifischem (nicht universalem) Zuschnitt, und von einem bestimmten Punkt an sind sie nicht mehr begründbar, sondern stehen grundlos da, weisen eine schwebende Verfassung auf. Eine derartige Verfassung war traditionell, wie gesagt, allein von ästhetischen Phänomenen her bekannt. Sie wurde dort seit langem unter Rekurs auf Zustandsprädikate des Ästhetischen – auf Termini wie Schein, Mannigfaltigkeit, Bodenlosigkeit oder Schweben – beschrieben. Daher ist es konsequent, die neuartige Verfassung der Grundlagen als ästhetikartig zu bezeichnen.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 98)

 

„Wie wir es gut wissen.“

 

ein Buch aufschlagen.

 

Ronald D. Laing:

„In dieser Beschreibung sind die eigenen körperlichen Erfahrungen der Frau so unter Phantasie begraben, daß sie ihrer eigenen realen weiblichen Körpererfahrung fast völlig entfremdet ist. Ferenczi sieht die Frau in der Phantasie und im Imaginären „verloren“. Man sollte aber diese beiden Kategorien nicht durcheinanderbringen. Es wäre nicht genau, zu sagen, die Frau „imaginiert“, daß sie einen Penis hat. Vielleicht würde sie der Gedanke schockieren, vielleicht hat sie nie gewagt, sich so etwas vorzustellen. „In der Phantasie“ ist sie ein Mann; „in der Imagination“ ist sie eine Frau. Sie hat ihren eigenen Körper nicht entdeckt. Indem sie sich vorstellt, eine Frau zu sein, und handelt, als sei sie eine Frau, versucht sie, eine Frau zu werden. Sie benutzt ihre Imagination und ihr Fleisch im Bemühen, sich von der Phantasie zu befreien, scheint aber ihre Phantasie nur um so realer einzuschätzen, je weniger sie ihre Phantasien erkennt.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 44)

 

Im Grunde ist jedes Unglück gerade nur so schwer, wie man es nimmt. (Marie von Ebner-Eschenbach)

 

Willst du getröstet werden, so vergiss derer, denen es besser geht, und denke immer an die, denen es schlimmer ist. (Meister Eckhart)

 

 

Gänger im September

 

Nun geht der andre, der du bist,

in Wahrgestalt durch eine Stunde,

die morgen war, die gestern ist –

wie todesheiter einverwest dem Grunde!

 

Das legt zur Luft sich, zu den Wellen,

kehrt spät in frühen Augen ein,

verschleiert weht es zu den Quellen

und hält das Ohr an einen Stein.

 

Vergeistet, Gast der Seelenzeit,

hast du ins Offne dich gedreht.

Auf einen Spinnenfaden ist die Welt gereiht.

Ein Schritt ins Licht und sie vergeht.

 

Fremdräumig, golden ausgelaubt

der Himmelsbaum, der Ätherbau –

es pfeilen Vögel durch ein Haupt

aus Wind und Blau.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

die ersten und die letzten.

Flugzeug (22)

1.8.17

le premier et le dernier

Eine Preisfrage an den Himmel. (Lichtenberg)

 

Linda Zervakis

Autobauer bieten Softwarelösungen an, im Fokus das Kraftfahrbundesamt.

C. Özdemir: Zeit der Kumpanei muss vorbei sein.

A. Dobrindt: Partnerschaft, wer nicht … hat; die soziale Marktwirtschaft.

M. Schulz: Zulassungsstelle, Kontrollstelle.

 

immer mehr Menschen pendeln zur Arbeit, Deutschland – Pendlerland. 18,4 Mio. Menschen pendeln zur Arbeit, 59,4% aller Arbeitnehmer, Grund: hohe Miet- und Immobilienpreise in den Städten. Pendler müssen entlastet werden.

 

Messerangriff in Hamburg: Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen, selbst radikalisiert.

 

Streit zwischen USA und Russland, Kreml will 755 Diplomaten ausweisen – Nein, so viele haben die USA in Russland gar nicht.

Kreml: USA muss selbst entscheiden.

USA: spiegelbildlich reagieren.

 

Pence: USA ist für bessere Beziehung zu Russland. Der Konflikt schwelt weiter.

Trump: wir kümmern uns um Nordkorea, wir erledigen das…

 

Gewalt überschattet Wahl in Venezuela, mehr als 41% Wahlbeteiligung.

Maduro: Notstand muss ausgerufen werden,

Opposition: Weg zur Diktatur.

Außenpolitisch ist Maduro isoliert.

 

Bundeswehr-Tornados aus Türkei abgezogen.

 

gestern: Zeremonie in Belgien – Gedenken an Opfer von Weltkriegsschlacht vor 100 Jahren.

Gabriel: ein kleines Wunder, dass Deutsche hierher eingeladen wurden.

 

Fahrstuhl zum Schaffott. Sie definierte einen eigenen Frauentyp, im Gedächtnis bleiben über 100 Filme.

 

gestern: Sam Shepard t (73), Autor und Schauspieler.

 

Wolfgang Welsch:

„6. Die ästhetische Verfassung der „Fundamente“

Präzisierend möchte ich eine Unterscheidung noch einmal hervorheben. Zur epistemologischen Ästhetisierung gehören zwei Faktoren. Erstens enthalten die Grundstrukturen unseres Erkennens in hohem Maße ästhetische Anteile – diese reichen von elementaren Anschauungsformen über Leitmetaphern bis hin zu spezifischen Fiktionen. Das lehrten grundsätzlich Kants transzendentale Ästhetik oder Nietzsches metaphorologische Erkenntnisdeutung, und auf spezifischer Ebene vermögen Analysen der Wissenschaft oder der Philisophie immer wieder die Leitbildfunktion ästhetischer Grundvorstellungen aufzudecken.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 98)

 

wenn man freier werden will, muss man dafür kämpfen.

 

(ard-apha.de)

Michael Appel, Moderator

Prof. Dr. Ulrich Pfisterer, Kunsthistoriker (München)

politische Ikonografie, Provenienz-Forschung, „Erotik, Sexualität setzt kreative Kräfte frei“, Tizian: sich als Liebhaber zu präsentieren (sexuelle Potenz), Imagination weiblicher Schönheit, Gemälde sind immer Übersetzungen, bilden nie die Realität ab.

Neapel

„unser Kulturgut?“.

 

verheiratet, unter 18 – zwecklos.

 

Die Pardoxie von Erwerbsunfähigkeit und künstlerischer Betätigung.

 

das Auto abspritzen.

 

Luftmassengrenze

 

Malereien auf Papier: aus Nöten Tugenden machen. (Weiß übermalen sieht immer nobel aus, ein paar grafische Elemente, S ymbole, Zeichen, Schriftelemente – und fertig ist das Mondgesicht.)

 

Grenzwerte einhalten (C. Özdemir).

 

schildern

 

Tüten – Türen

 

Kinder, die im ölreichsten Land verhungern (Venezuela).

 

Warum, warum – das ist die Frage.

 

Laura Galante, Hackerjägerin

Putin: Hacker sind wie Künstler

Galante: Wann wird diese Informationswaffe auftauchen? (nicht ob)

APT 28

R. Dobrohoktov: Putin steckt dahinter. (für ihn ist klar, dass auch der Bundestag Ziel ist.)

Troll-Fabrik in Moskau: mit erfundenen Kommentaren soll Verunsicherung geschürt werden, scheinbare Bürgerkommentare auf sozialen Plattformen – Trollkommentare. Medien als Waffe, unabhängige Medien verstehen sie ncht (A, Soldatow)

Russland: man kenne APT 28 nicht.

A. Schönbohm: Penetrationstest für die Parteien. Fast unmöglich, sich zu schützen, offene Eingangstür sind private Kommunikationssysteme.

„Pizza Gate“ ist real, Comet ping pong, Pizza-Kette – pädophile Kreise, komplett erlogene Geschichte, Pizzagate war der Tiefpunkt des amerikanischen Wahlkampfs.

S. Heglich (München): Social Bots verbreiten Fake-News, Fall Käßmann, Heglich verbindet zu amerikanischen Medien, extreme Veränderung für den Wahlkampf; auch neue Form der Wahlwerbung.

K. Reitl: zielgruppenspezifische Kampagnen, sozialer Filter Facebook, Facebook weiss, wer wir sind.

 

bot – Boot

 

Was wird die Wahl wie beeinflussen?

 

like – light

 

Fakt oder Fake? (viele glauben das, was in ihr Weltbild passt.)

Prof. Wolfgang Schweiger, Kommunikationswissenschaftler, bei Fake-News geht es auch ums Geld; zu behaupten , das 1 + 1 = 4 ist nicht strafbar (Sprecher Justizministerium), Pinocchios zur Eindämmung von Viralität.

 

t wie d

 

…there are places, I remember, in my life…

 

Ronald D. Laing:

„Beobachtet man die Genitalentwicklung der Frau, so gewinnt man den Eindruck, daß diese beim ersten Geschlechtsverkehr meist noch ganz unfertig ist. Die ersten Koitusversuche sind gleichsam nur Vergewaltigungsakte, bei denen sogar Blut fließen muß. Erst später lernt die Frau den Geschlechtsakt passiv zu ertragen, noch später lustvoll zu empfinden oder gar aktiv daran teilzunehmen. Doch auch im einzelnen Geschlechtsakt wiederholt sich die anfängliche Abwehr in Form eines Muskelwiderstandes der verengten Vagina, erst später wird die Scheide schlüpfrig und leicht zugänglich, und nur zum Schluß kommt es zu Kontraktionen, die die Aspiration des Sekretes und die Einverleibung des Penis (wohl auch gegen ihn gerichtete Kastrationsabsicht) zum Ziele zu haben scheinen. Diese Beobachtungen sowie gewisse phylogenetische Überlegungen, mit denen wir uns später eingehender beschäftigen wollen, legten uns die Auffassung nahe, daß sich hierin eine Kampfphase der Geschlechter individuell wiederholt, in der die Frau den kürzeren zog, da sie ja das Vorrecht, wirklich in den Mutterleib einzudringen, dem Manne überließ, sich selbst aber mit phantasiemäßigen Ersatzprodukten und insbesondere mit dem Beherbergen des Kindes, dessen Glück sie mitgenießt, begnügte. Allerdings kommen dem Weibe, nach den psychoanalytischen Beobachtungen Groddecks, auch beim Gebären, versteckt hinter den schmerzlichen Wehen, Lustquantitäten zu, die dem männlichen Geschlecht versagt sind.“ (Ronald D. Laing, das Selbst und  die Anderen, S. 44)

 

ein halber Tag ohne Internet.

 

ein Panzerhemd, Koller, Blechhandschuhe, Schulterkragen, einen Eisenhut.

 

kämen – kämmen – kommen

 

soll ich es etwa erraten?

 

eine alte Frau ist immer noch das kleine Mädchen.

 

Das Leben ist kostbar.

 

Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller, als Ströme von Blut zu vergiessen. (Lord Byron)

 

Kein größerer Schmerz ist denkbar, als sich erinnern an die Zeit des Glückes im Unglück. (Dante)

 

 

Altamira

 

Langsames, langsames Sterben

hinab ins magnetische Grauen.

Mond und Sonne verderben

hinter den Brauen.

 

Das Gras blieb draußen. Gestein ist hier:

Schale dem Dunkel, das Zauber war.

Muttergruft, tiergestirnt: schwarz-roter Stier,

sein und mein Alter ein Höhlenjahr.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

zuletzt.

 

Tiere (157)

31.7.17

pour durer

Das Land, wo man den Shakespeare eher kennen lernt als den Pontius Pilatus. (Lichtenberg)

 

Mogadischu

 

Russland weist hunderte US-Diplomaten aus, Putin in St. Petersburg nimmt Große Parade der Seestreitkräfte ab. Auch auf der Krim und in Syrien wird gefeiert, Atomraketenkreuzer „Peter der Große“, auch Cihna hat Schiffe zur Parade geschickt.

 

Parade in China: 12.000 Soldaten, 500 gepanzerte Fahrzeuge und Flugzeuge.

 

Krise in Venezuela: umstrittene Wahl zum Verfassungskonvent, 1660% Inflation, Präsident will so den Konflikt begegnen, Opposition will Freiheit, 72% der Venezulener lehnen Verfassungsänderung ab, viele befürchten eine Eskalation der Gewalt.

 

einen islamistischen oder terroristischen Hintergrund gibt es nicht.

 

zurück bleiben tieftraurige Deutsche.

 

Pegelstände in Niedersachsen sinken wieder.

 

Taifune in Taiwan.

 

Wolfgang Welsch:

„Im Blick auf diese Entwicklung könnte man von einem >aesthetic turn<, von einer >ästhetischen Wende< sprechen. Unsere >Erste Philosophie< ist zu einem beträchtlichen Teil ästhetisch geworden. >Erste Philosophie<, das war der klassische Titel für denjenigen Teil der Wissenschaft, der die allgemeinsten Aussagen über die Wirklichkeit macht. Ehedem (in der Antike) wurden sie vom Sein abgeleitet, nachher (in der Neuzeit) vom Bewußtsein, schließlich (in der Moderne) von der Sprache; heute scheint der Übergang zu einem ästhetischen Paradigma anzustehen. Je weiter wir zurückfragen, je gründlicher wir analysieren, um so mehr stoßen wir auf ästhetische Momente und ästhetikartige Strukturen. In den Grundlagen von Argumentationen sowie in den Elementarbeschreibungen von Wirklichkeit entdecken wir immer wieder ästhetische Optionen. Im heutigen Kontext – im Kontext der Non-Fundamentalität – zeigen die >Fundamente< allesamt ein ästhetisches Antlitz. Oder genauer gesagt: Non-Fundamentalismus bedeutet eben, daß die Grundlagen ästhetisch signiert sind. Man wird dies nicht mit einem >ästhetischen Fundamentalismus< verwechseln wollen. Es handelt sich offenbar um dessen Gegenteil: um die Verabschiedung eines jeglichen Fundamentalismus. Denn eine ästhetisch konturierte >Erste Philosophie< verabschiedet nicht nur die traditionelle Besetzung, sondern sie durchstößt zugleich die Form einer >Ersten Philosophie<. Wenn sie >Erste Philosophie< ist – dann nicht mehr in der Weise einer >Ersten Philosophie<. Sie hat nicht mehr den Status einer Grundwissenschaft, die man autonom entwickeln kann, um aus ihr Antworten auf alle nachfolgenden Fragen abzuleiten. Die Ästhetik bildet keinen Fundus und stellt kein Fundament bereit. Gerade das kennzeichnet diesen Paradigmenwechsel, diesen aesthetic turn.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 96)

 

Faszination Baumarkt.

 

Die Treppe muss läufig sein.

 

Goldfische in den Gartenteich werfen.

 

Sturmgewehr M 16.

 

Bäume pflanzen, Bäume abhau´n (wenn ein Mensch kurze Zeit lebt).

 

Bildkreationen: ein Thema findet sich immer; das wächst stets nach, wie ein Krebsgeschwür.

 

falsche Interpretation von Realität.

 

Wadl – Madl

 

Die Sache mit Extremisten: je weiter an der Peripherie, desto weiter von der Mitte entfernt.

 

eine göttliche Fügung – Glück braucht´s einfach.

 

wenn die Mannschaft nichts taugt, eine schlechte Leistung abgibt und verliert, ist der Trainer schuld.

 

„Gelobt sei, der das All durch sein Wort geschaffen hat.“ Morgengebet, um 1470.

 

cronica newer geschichten, Wilhelm Rem.

 

Ronald D. Laing:

„Vom Übergang der Frau von der (männlichen) Aktivität zur Passivität kann man sich im allgemeinen folgende Vorstellung machen: Die Genitalität des weiblichen Penis zieht sich regressiv auf den ganzen Körper und das ganze Ich des Weibes zurück, aus dem sie ja – wie wir meinen – amphimiktisch entstanden ist, so daß die Frau einem sekundären Narzißmus anheim fällt, in erotischer Hinsicht also wieder mehr einem Kind ähnlich wird, das geliebt werden will, also einem Wesen, das noch an der Fiktion der Mutterleibsexistenz in toto festhält. Als solches kann sie sich dann leicht mit dem Kind im eigenen Leib (bzw. mit dem Penis, als dessen Symbol) identifizieren und vom transitiven Eindringen auf das Transitive (Passive) übergehen. Die sekundäre Genitalisierung des weiblichen Körpers erklärt auch die größere Neigung desselben zur Konversionshysterie.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 44)

 

Regensburg (Radasbona) war eine Gründung der Kelten. Um 1180 war Regensburg die größte und volkreichste Stadt Deutschlands.

 

Trost gibt der Himmel, von den Menschen erwartet man Beistand. (Ludwig Börne)

 

Es gibt für den Menschen nur ein wirkliches Unglück, das ist, sich im Fehler zu befinden und sich etwas vorzuwerfen zu haben. (Jean de La Bruyère)

 

 

Werwolf

 

Das künstliche Ei,

von der Angst bebrütet.

Alle wissen, was drin ist.

*

Luftzug, finstere Fee,

der lange Schauer im Festsaal.

Sie kratzt uns den Lack von den Nägeln.

Alle Nägel sind schwarz.

*

Die rote Klaffe der Mond

hat nie geblutet für uns.

Finster waren die Nächte,

immer roch nach Nebel mein Fell.

Weit bin ich gewandert

(das Rudel war zwischen uns),

jeden hab ich befragt,

keiner hat dich gesehn,

manchmal sichte ich fern

dein eines Aug den Polarstern.

*

Sinnverworrenes Schildern,

ins Chaos offener Spind,

Traum ist Sinken zu Bildern,

die Schlüssel sind.

 

Doch wo das Haus, die Türen?

Unterirdischer Wind.

Ins Roseninnre dich zu führen,

du, dir selber beigestellt als Kind.

*

Wir tauschen Briefe, Fotos und Bücher.

Wir helfen uns aus

mit Aug und Wort.

 

Laß uns, damit wir uns sehn,

die Taufnamen tauschen

unserer Mütter,

und eine Krume

niegebrochenen Schweigens.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

dreist.

30.7.17

effrontément

Vielleicht die Beschreibung des Tintenflecks. (Lichtenberg)

 

Susanne Daubner

Angreifer (in Hamburg) war als Islamist bekannt, psychisch auffällig. Einschätzung der Hamburger Behörden: Islamist – ja, Gefährder – nein.

 

Bernd Riexinger: jeder weiß, daß die Gesaetze ausreichen … umzugehen …

 

Klimapolitik: Diskussion über Dieselfahrzeuge.

H. Seehofer: ältere Fahrzeuge ersetzen, durch neuere Technik.

C. Özdemir: nur in Verbindung mit blauer Plakette, Verschrottungsprämie.

H. Heil: Aufgabe der Industrie selbst.

 

John Kelly neuer Stabschef im Weißen Haus, soll Disziplin ins Weiße Haus bringen.

 

Internationale Kritik an Nordkoreas Raketentest, Public Viewing in Pjöngjang.

Shinzo Abe (Japan): die Welt muss näher zusammenrücken…

 

Justizreform in Polen: EU-Verfahren wegen Vertragsverletzung, Polen wies das Vorgehen als unzulässig zurück.

 

Aufräumen in Wolfenbüttel.

 

Wolfgang Welsch:

„Und nicht etwa irgendwelche Ästhetiker haben dies dekretiert, sondern die Leitinstanz der Moderne, die Wissenschaft, hat uns dies alles zu erkennen geboten. Sie hat eine epistemologische Ästhetisierung – eine prinzipielle Ästhetisierung von Wissen, Wahrheit und Wirklichkeit – verfügt, von der keine Frage unbetroffen bleibt. Diese epistemologische Ästhetisierung ist das Vermächtnis der Moderne. Es gibt heute kein Argument, das ihr wirksam zu begegnen vermöchte. Man hat nicht nur allen Anlaß, sondern geradezu die Pflicht, ästhetische Momente im Kern von Wahrheit, Wissen und Wirklichkeit zu bedenken. Spricht man auf dem Stand der Gegenwart von Ästhetik, so muß man stets auch diese Protoästhetik ins Auge fassen und ihren Einsichten sich stellen.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 96)

 

Mond – Mord

 

in Russland ist Schizophrenie verboten.

 

Großadel – Großhandel

 

dürfen, brauchen.

 

Wenn die Kuchenstücke versehentlich im Freien zu Boden fallen, hat man Sand + Steine im Kuchen.

 

Sebastian Vettel

 

Ronald D. Laing:

„Wir verstehen Ferenczis Bericht als Beschreibung einer möglichen Frau und nicht wie er als Beschreibung zeitgenössischer Weiblichkeit:

„Die Ausbildung der Genitalsexualität bei der Frau ist vor allem gekennzeichnet durch die Verlegung der Erogeneität von der Klitoris (dem weiblichen Penis) auf den Hohlraum der Vagina. Psychoanalytische Erfahrungen drängen uns aber die Annahme auf, daß bei der Frau nicht nur die Vagina, sondern auch andere Körperteile nach Art der Hysterie genitalisiert werden, so vor allem die Brustwarze und ihre Umgebung … die zum Teil verlassene männliche Tendenz, selbst in den Mutterleib zurückzukehren, wird nicht ganz aufgegeben, allerdings nur im Psychischen nicht, wo sie sich als phantastische Identifizierung mit dem penisbesitzenden Mann beim Koitus, als Empfindung des Penisbesitzes an der Vagina selbst („Hohlpenis“), wohl auch als Identifizierung des Weibes mit dem Kinde, das es im eigenen Leibe beherbergt, äußert. Die männliche Aggressivität schlägt in die passive Lust am Erleiden des Geschlechtsaktes (Masochismus) um, der einesteils mit Zuhilfenahme sehr archaischer Triebkräfte (der Todestrieb Freuds) erklärbar wird, andernteils durch den psychischen Mechanismus der Identifizierung mit dem sieghaften Mann. All diese sekundären Wiederbesetzungen räumlich entfernter und genetisch überholter Lustmechanismen beim weiblichen Geschlecht scheinen gleichsam zum Trost für den verlorenen Penisbesitz instituiert worden zu sein.“ (Ronald D. Laing, das Selbst und  die Anderen, S. 43)

 

Krain (= Slowenien)

 

„… von Haß gab es kein Anzeichen, eher Mitleid.“

 

Thomas von Villach

 

Die Finsternis ist die größte Feindschaft des Lichts und ist doch die Ursache, dass das Licht offenbar werde. (Jacob Böhme)

 

Schmerz ist der Vater und Liebe die Mutter der Weisheit. (Ludwig Börne)

 

 

Feldherr a.D.

 

Er begutachtet das Gelände,

Hügel sind nicht mehr Hügel,

Hecken sind nicht mehr Hecken.

In Achtungstellung die Pfähle,

der Invalide behält

die Pfeife zwischen den Zähnen.

 

Die Sonne spielt mit dem Stern –

Orden

ist ein alter Reim

auf morden.

 

Man sieht,

der Mann hat Gefühl.

Die feinfingrige Hand

wäscht er (Segensgebärde)

im Haar eines Kindes.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

sehen.

Tiere (7)

29.7.17

voir

Dem schleichenden Hektiker, der des Nachts in sein Schnupftuch spuckt und vor dem Tag zittert, der ihm die Bluflecke zeigt, sich in seinen Knochen in den Mai und die jungen Kräuter freut, und nur noch bis zu den Hornung zu leben hat. Dem, der jedermann apportiert, jedermann aufwartet, über jedermanns Stock springt, dem alles so vorkommt, wie es der Mann haben will, der ihm die Peitsche oder die Ketten der Finsternis oder den Geldbeutel vor den Kopf schüttelt. (Lichtenberg)

 

Thorsten Schröder

Verwaltungsgericht: Dieselverbot in Stuttgart empfohlen, betrifft aber auch andere Städte, Stickoxidwerte in Stuttgart weit über dem Grenzwert.

Dobrindt: generelle Fahrverbote sind der falsche Weg.

Hendricks: deutsche Autoindustrie wird sich umstellen müssen, Verbrennungsmotor hat keine Zukunft,.

Kosten müssen allein die Hersteller targen.

 

Messerattacke in Hamburg.

 

Abstimmung in Washington, Senat für Verschärfung der Russland-Sanktionen.

 

Nordkorea: Regime testet erneut Rakete, Verstoß gegen UN-Resolution.

 

Pakistans Premier Sharif zurückgetreten, Korruptionsvorwürfe.

 

Prozess in Istanbul: vier Journalisten bleiben in Untersuchungshaft.

 

Bewährungsstrafe für Hacker.

 

Barcelona

 

Hochwasserlage in Niedersachsen entspannt sich, in Wolfenbüttel galt Katastrophenalarm, in Hannover werden Flutschutzwände errichtet.

 

Fake-Software (bei Dieselfahrzeugen), Hendricks: „Schummelsoftware“.

 

sich daneben benehmen.

 

die Stadt, der Staat.

 

Wolfgang Welsch:

„Einschneidend ist daran insbesondere, daß das Ästhetische nicht erst höherstufige, sondern bereits die elementaren Dimensionen, daß es gerade die Grundlagen betrifft. „Rationalität“ hingegen – das andere für Wahrheit essentielle Moment – ist erst für Folgeprozesse auf der Basis prinzipiell ästhetischer Grundlagen ausschlaggebend. Rationalität agiert die Konsequenzen des ducrh ästhetische Momente bestimmten Prinzipiensatzes prämissenkonform und verfahrenskonsistent aus. Aber Rationalität kann diese Grundlagen weder begründen noch rechtfertigen. Zwar deckt das Ästehtische also nicht den ganzen Umfang der Wahrheit ab. Auch Rationalität ist unverzichtbar. Aber das Ästhetische betrifft die Grundschicht, während die Rationalität erst die Folgestrukturen betrifft. Genau das – genau diesen Primärcharakter des Ästhetischen – hat man traditionell nicht erfaßt oder nicht wahrhaben wollen. Die moderne Entwicklung aber hat ihn uns nachhaltig erkennen lassen. “ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 95)

 

Triumph für alle Diesel-Gegner (NN)

 

Storchenbetreuer

 

Angst wird bleiben – Die Chance der Finanzkrise haben wir verpasst. (Klaus Wonneberger, NN)

 

Nächste Pleite: US Senat lehnt Abschaffung von Obamacare ab. (afp, NN)

 

Nur noch jede zweite Ehe scheitert nach zwölf Jahren. (Hartmut Voigt, NN)

 

erlösen – erlöschen

 

Sachkundeprüfung § 34a GewO.

 

„Die Straße des Exzesses führt zum Palast der Weisheit.“ (William Blake)

 

Scharen – Schatten

 

Keine Lust auf Mobbing!

 

Ronald D. Laing:

„So stieß etwa ein junger Mann auf dem Korridor mit einem Mädchen zusammen, das er gerade auf der Bürotoilette gebumst hatte; er war so außer Fassung, daß er den Job aufgeben musste.

Sehen wir uns an, wie Ferenczi die Sexualität der Frau beschreibt. Aktivität und Erfahrung, die dort beschrieben werden, sind eine Mischung aus Phantasie und Imagination, inkarniert im Fleisch. Es ist möglich, daß diese Frau nicht allein onanieren kann, weil sie einen anderen zur Verkörperung ihrer Phantasien braucht. Wir verstehen Fernczis Bericht als Beschreibung einer möglichen Frau und nicht wie er als Beschreibung zeitgenössischer Weiblichkeit: (ff. morgen)“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 43)

 

in hebräischer Sprache, in lateinischen Wendungen.

 

Was du erhältst, nimm ohne Stolz an. Was du verlierst, gib ohne Trauer auf. (Mark Aurel)

 

Auch der Schmerz will seinen Ausdruck haben und der Mann, vom Schmerz überwältigt, braucht sich seiner Tränen nicht zu schämen. (Friedrich von Bodenstaedt)

 

 

Schattenkunde

 

Von weither fällt

ein Schatten auf mich.

Wüßte ich, wer ihn wirft,

ich stünde im Licht.

*

Der Tote:

man sieht ihn erst,

wenn er fort ist.

Man sieht ihn genau.

So schloß er den Mantel

und so die Hand.

Er trägt noch immer

dieselben Kleider.

Er kommt vorüber,

erkennt mich nicht.

*

Eines Pfahles Schatten im Wasser,

einer Pfahles Schatten im Schnee,

eines Pfahles Schatten auf Steingeröll,

einer Pfahles Schatten auf Sand

– mein Schatten über dem Schatten des Pfahls:

Stufen der Einsamkeit.

 

Seit ich einen blauen Schatten werfe,

suchen mich Nachtfalter auf.

Acherontia atropos,

Totenkopffalter.

*

Glocken im Nebel,

Murmelgespräche am Lethe:

Tag, an dem mich mein Schatten vertrat.

*

Rausch: mein Schatten steht auf,

er umschlingt mich,

wir tanzen zusammen zur Mündung.

Liebe: daß sich dein Schatten

mit meinem decke.

Sterben: ein Felsschatten läßt

einen Florschatten ein.

*

Ackerbraun mit Torf untermischt:

eines Schattens Ruhe

auf der Flucht.

*

Unsere Schatten,

die dunklen Flammen,

auf der Wanderung nach dem Licht,

dessen Zeugen sie sind.

 

Auf der Schattenseite

(hier sucht man sie nicht)

werden die Kinder

die Schuhe tauschen,

wird eins in den Spuren

des andern gehn.

*

Wo sich dein Schatten

in meinen flüchtet,

wird eine Insel,

„Stelle der Zwillinge“, sein.

*

Nicht zu unterscheiden

von seinem einstigen Schatten

das Blatt,

flach in die nasse

Erde getreten.

*

Vom ganzen Baum

besitze ich nur

den Schattenzweig auf dem Fenster,

den Nachtschattenzweig,

von dem ich nicht weiß,

in welchem Astkreis er wächst.

*

Wolken, ehe sie weiterwandern,

säen Schatten unter die Haut.

 

Schwarze Schatten

gehn immer auf.

 

Unbekannt sind die Vögel,

die ihren Schatten

ins Zimmer schleudern.

*

Ein Schatten wischt über den Tisch.

Er räumt die Worte ab,

verhängt das Schweigen.

Wir setzen unsere Totenmasken auf.

*

Farbige Schatten legst du dir zu:

Träume. Sie allen wie Flügel von dir.

*

Das All: Gottes Schatten im Nichts.

*

Ein Würzkorn wird

die Toten erinnern.

Scharf hat die Erde

jenen geschmeckt,

die Antwort stehn könnten.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

beobachten.

28.7.17

regarder

Dem Richter, dem man auf die Flügeln des Lichtes nicht entrinnen kann. (Lichtenberg)

befriedigend

Uhr 1

27.7.17

satisfaisant

Ich scherze fürwahr nicht, liebe Landsleute, wenn ich eingestehe, die Deutschen hätten keinen Esprit, denn das bißgen Atheisterei unter uns kann man noch nicht Esprit nennen. Zu einem französischen Atheisten, der Esprit hat, wird verlangt, daß er sich nur bloß bei schmerzlichen Krankheiten und auf dem Todbette bekehrt, unsere hingegen bekehren sich gemeiniglich bei jedem Donnerwetter. Ferner, die Liedgen unserer Jugend sind ebenfalls noch kein Beweis, daß die Jugend Esprit hat. Es ist zwar wahr, Esprit ist Nonsense, aber nicht jeder Nonsense ist Esprit. (Lichtenberg)

 

EUGH bestätigt Asylregeln in der EU, Dublin-3-Verordnung, es gilt das europäische Recht.

 

EUGH stoppt Abkommen zu Fluggastdaten. das Abkommen dürfe in dieser Form nicht geschlossen werden.

 

EU-Kommission erhöht Druck auf Polen. Polen: Erpressung.

 

Reaktionen in Deutschland: Geplante US-Sanktion gegen Russland.

 

Aufsichtsrat berät über Kartellrecht, es drohen hohe Bußgelder und Klagen von den Kunden. (Diesel-Gipfel in einer Woche.)

 

UN-Einsatz in Mali: Hubschrauber der Bundeswehr abgestürzt.

 

Trend der Kinderlosigkeit gestoppt, ein Grund dafür dürfte wohl der Ausbau der Kindertagesstätten sein.

 

Überschwemmungen nach Dauerregen – in Goslar Katastrophenalarm.

 

Wolfgang Welsch:

„Diese Protoästhetik ist in den letzten zweihundert Jahren zunehmend ausdrücklich geworden. Seit Baumgartens Projekt einer ästhetischen Verbesserung der Wissenschaft, seit Kants Transzendentalisierung des Ästhetischen, seit Nietzsches ästhetischer und fiktionaler Interpretation des Erkennens und vollends in den diversen Formen, in denen die Wissenschaftstheorie und die Wissenschaftspraxis des 20. Jahrhunderts ästhetische Momente in der Wissenschaft entdeckten, haben sich Wahrheit, Erkennen und Wirklichkeit als eminent ästhetisch entpuppt. Erstens zeigte sich, daß ästhetische Anteile für unser Erkennen und unsere Wirklichkeit grundlegend sind. Das begann – nach Baumgartens Vorbereitung – mit Kants transzendentaler Ästhetik und reicht heute bis zur Selbstreflexion der Naturwissenschaften. Zweitens setzte sich immer mehr die Einsicht durch, daß das Erkennen und die Wirklichkeit ihrer Seinsart nach ästhetisch sind. Dies war Nietzsches Entdeckung, die seither auch von anderen (oftmals in anderer Terminologie) zum Ausdruck gebracht wurde und bis zum Konstruktivismus unserer Tage reicht. Wirklichkeit ist keine erkenntnisunabhängige, fest vorgegebene Größe, sondern Gegenstand einer Konstruktion. Während man früher erst den zweiten, den nachträglichen Wirklichkeiten ästhetischen Charakter zuschrieb, haben wir zunehmend eingesehen, daß schon unsere Primärwirklichkeiten eine Verfassung aufweisen, die man am ehesten als ästhetisch beschreiben kann. Ästhetische Kategorien sind zu Grundkategorien geworden.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 95)

 

eine lackierte Scheibe aus Holz.

 

Ronald D. Laing:

„Wenn der Körper durch Beziehungen zu imaginären Anderen privat erregt wird, kann er dann nicht auch durch nicht-imaginäre Andere erregt werden? Wenn dieser private Körper – schuldhafte Erfahrung in der Intimität der Einsamkeit – öffentlich wachgerufen zu werden beginnt, wird jemandes Erfahrung gründlich verändert. Der Mann sieht die Frau gefärbt durch die Erfahrung, die er im imaginären Beischlaf mit seinem einsamen Körper von ihr hat. Diese onanistische Vermischung seines Körpers mit ihrem imaginären Körper findet Resonanz in einer realen Beziehung zu ihr, und er erwartet von ihr, daß sie seinen Körper so sieht, wie er ihn empfindet, und daß sie die Art und Weise realisiert, wie er sie in seiner onanistischen Imagination vorstellt.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 43)

 

Die Offenbarung Gottes zeigt uns mehr, was er nicht ist, als was er ist. (Thomas von Aquin)

 

Von allen Qualen, die den Menschen heimsuchen können, ist die Selbstverachtung die größte. (Berthold Auerbach)

 

 

Exekution

 

Auf einmal wirst du übers Knie gebrochen,

von dir bis in den Traum entzweit.

Die letzte Sonne kommt gekrochen,

doch ihre ist nicht deine Zeit.

 

Auf einmal hält dich nichts als eine Mauer,

getüncht mit fahlem Aberschein,

herzeinwärts spaltet dich der schwarze Schauer,

der Ort, an dem du stehst, sinkt ein.

 

Was hier geschieht, wirds dort gesichtet?

Es bleibt für immer durchgeknickt.

Auf einmal weißt du, wie der Schmerz sich schichtet.

Das Stirnaug hat dich angeblickt.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

doppeltes Unglück.

26.7.17

à double malheur

Hauptsächlich sind die Bibliothekenschreiber mitzunehmen. (Lichtenberg)

 

Jan Hofer

Plädoyer der Anklage im NSU-Prozess, …sondern gleichwertige Mittäterin, auch zentrale Rolle im Hintergrund kann ausschlaggebend sein, Indizienprozeß.

 

Abgasskandal in den USA: VW-Manager will sich schuldig bekennen.

 

Spitzentreffen in Brüssel: Beziehungen zwischen der Türkei und der EU.

Ömer Celik: wir sind Beitrittskanditat.

Erdogan sprach Deutschland der Spionage zu.

 

Mission Sophia bis 2018 verlängert, Italien hat dieses Jahr schon 93.000 Flüchtlinge aufgenommen.

 

Israel entfernt Metalldetektoren, Tempelberg dritt höchstes Heiligtum des Islam, Metalldetektoren sollen durch Hochsicherheitsvorrichtungen ersetzt werden.

 

Entscheidung zu SMS-TAN-Gebühren.

 

Griechenland kehrt am Kapitalmarkt zurück, Anleihen.

 

In mehreren Zonen Südeuropas wüten zahlreiche Brände.

 

106. Premiere in Bayreth.

 

Whiskey – „Lebenswasser“

 

Wolfgang Welsch:

„5. Protoästhetik – aestetic turn

Die Ausgangsvermutungen der Überlegungen dieses III. Teiles besagte, daß das Ästhetische in den Kern der Philosophie, in die grundlegende Dimension von Wahrheit und Wissen eigedrungen sei. Inzwischen können wir dies als Ergebnis festhalten. Wahrheit ist dem modernen Verständns zufolge von ästhetischen Prämissen durchsetzt. Unser Erkennen ist in grundlegenden Zügen ästhetisch konfiguriert.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 94)

 

Beratung und Hilfe zum Thema mongolische Rennmäuse (eBay-Kleinanzeige)

 

Hochwassermeldungen in weiten Teilen Bayerns (Bayern 3)

 

Redemptionisten

 

Ronald D. Laning:

„Imagination induziert reale physische Effekte, doch diese unterscheiden sich fast unmerklich von der Erfahrung einer nicht-imaginären Beziehung. Weil er an den Orgasmus der Onanie gewöhnt ist, wird der Onanist bei nicht-imaginären Beziehungen im Umgang mit seinem Körper unsicher. Er fühlt sich dann vielleicht unbeholfen, linkisch, befangen und hat Angst, er werde in der realen Gegenwart Anderer unangebracht „aufgedreht“ sein. Er fürchtet, sein Körper werde wie „in“ der Imagination zu reagieren beginnen. Es kann ein großer Unterschied sein, wie er seinen Körper erfährt und wie er Anderen erscheint. Doch die Mischung nicht-imaginärer Gefühle mit imaginären Anderen im Orgasmus kann dazu führen, daß er ihre Vermischung in einer öffentlichen Situation fürchtet.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 42)

 

Die Menschen suchen ihr Glück, ohne zu wissen, auf welche Art sie es finden können: wie Betrunkene ihr Haus suchen, im unklaren Bewußtsein, eins zu haben. (Voltaire)

 

Das wahre Glück, das Eigentum des Weisen, steht fest, indes Fortunas Kugel rollt. (Christoph Martin Wieland)

 

 

Schlachttag

 

Ich empfinde nichts, wenn man sagt,

die Erde wird untergehn, vielleicht bald,

doch schreit das Schwein,

das ans Messer gezerrt wird,

mir ein Loch ins Herz,

und ich fühle mich schuldig.

Hinter dem Nebel sind Schreie.

Einer, den sie erreichen,

bricht auf.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

händisch.

Tiere (202)

25.7.17

manuellement

Nachdem wir nun die Natur durchaus kennen, so sieht ein Kind ein, daß ein Versuch weiter nichts ist als ein Kompliment, das man ihr noch macht. Es ist eine bloße Zeremonie. Wir wissen ihre Antworten schon vorher. Wir fragen die Natur wie die großen Herren die Landstände um ihren Konsens. (Lichtenberg)

 

Brände in Potugal und Kalifornien.

 

Marietta Slomka:

Audi, VW, Daimler, Porsche mit geheimen Absprachen, Milliardenstrafen für die Konzerne?  Der Schaden für die Konzerne kann gigantisch werden.

 

Ermittlungen der Türkei an deutsche Unternehmen eingestellt. Prozessauftakt in Ankara gegen 17 Medien-Mitarbeiter (Journalisten).

Rebecca Harms, Europaabgeordnete, B´90/die Grünen aus Istanbul: Prozess findet unter ganz schlechten Vorzeichen statt, es geht um die Pressefreiheit in der Türkei.

 

Polen: Veto des Präsidenten Duda, Volk fürchtet Finte der Regierung.

Opposition: am Ende wäre der Austritt aus der EU gestanden.

 

M. Slomka: Gewaltenteilung kann für Regierungen sehr schwierig sein…

26 Tote bei Anschlag in Kabul während des Berufsverkehrs, Taliban bekannte sich zum Anschlag.

 

7. Jahrestag, juristische Aufarbeitung.

 

Heinz Wolf: Unwetterwarnungen, Waldbrände in Portugal.

 

kosmische Katastrophe führte zur Entstehung des Mondes.

 

Wolfgang Welsch:

„Bis in die Alltagsauffassung hinein setzt sich heute dieses Bewußtsein vom grundlegend ästhetischen Charakter unseres Erkennens, unserer Wirklichkeit und unserer Verstehensformen durch. Unsere Orientierungen nehmen zunehmend ästhetische Züge an, und wir rechtfertigen noch unsere Abweichungen von traditonellen Normen zunehmend mit Argumenten ästhetischer Art.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästehtik, S 94)

 

Die neue Völkerwanderung (Phoenix), Doug Saunders „Arrival City“.

 

Religion bringt Unheil, Religion kann fatal werden.

 

eine göttliche und glückliche Fügung.

 

Judenregal

 

Ronald D. Laing:

„Hier finden wir ein weiteres Ausweichen: In der Beschwörung der nicht-realen Präsenz des Anderen in der Imagination schwingt das mit, was wir immer noch Phantasie nennen. Phantasie und das Imaginäre verschmelzen, so daß man nicht mehr wissen kann, wann die Onanie beginnt oder endet. Das Reale vermischt sich mit Imagination, Imagination mit Phantasie, Phantasie mit dem Realen.

Der Onanist hat einen Körper, der reale Orgasmen in imaginären Situationen erfährt; doch realer Orgasmus kann zur Beendigung der imaginären Situation notwendig sein.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 42)

 

Glück und Unglück sind Ketten, die eine aus Gold, die andere aus Eisen, aber beide fesseln uns mit gleicher Stärke und hindern uns, unser wahres Wesen zu erkennen. (Swâmi Vivekânanda)

 

Das vollkommene Glück ist unbekannt. Für den Menschen ist es nicht geschaffen. (Voltaire)

 

 

An einem Vormittag

 

Die Bäume treten unter Gewölk.

Was will der rote Milan im Garten?

Er schickt seinen Schatten ins Zimmer.

Den Rosen stürzen

die Kronen aus.

 

Asche im Blut. Das Herzblatt ergraut.

Die Kerze brennt in den Moregn hinein.

Immer größer das Auge der Stille.

Sichtbar wird

das Mal auf der Stirn.

 

Was will der rote Milan im Garten?

Mein Bruder, ich fürchte mich sehr.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

Die Zwei sei heilig.

24.7.17

Les deux peuvent être saints

Indem ich jetzt die Feder ansetze, fühle ich mich so voll, meinem Gegenstand so gewachsen, sehe mein Buch in dem Keim so deutlich vor mir, daß ich es fast versuchen möchte, mit einem einzigen Wort auszusprechen. (Lichtenberg)

 

Jan Hofer

Schulz warnt vor neuer Flüchtlingskrise, in diesem Jahr sind es schon 100.000, die Italien erreicht haben.

Schulz: Problem ist nicht gelöst.

 

Erdogan verbittet sich Einmischung von Deutschland.

 

Appelle zum Dialog im Tempelberg-Streit, hochsensible Kameras installiert von der israelischen Polizei, die Gewalt nimmt weiter zu, Netanyahu kündigt harten Kurs an.

 

Neuer Generalstreik in Venezuela geplant, mehrere tausend Gegner gingen auf die Straße.

Opposition: Wahl eine Farce.

Aktionen werden von beiden Seiten gewalttätiger, schon mehr als 100 Tote.

 

Ermittlungen gegen VW Brasilien, Rolle in Militärdiktatur, seit 2 Jahren ermittelt die Staatsanwaltschaft.

 

Demonstration in Moskau gegen Kontrolle im Internet.

 

Trump betont Befugnisse für Begnadigungen.

 

Ablagerungen in Fukushima gefilmt.

 

Wir sind bestürzt über unsere Rückfälle und uns betroffen zu sehen, dass selbst unser Unglück uns niicht von unseren Fehlern zu heilen vermochte. (Luc de Clapier Vauvenargues)

 

Mach anderen Freude! Du wirst erfahren, dass Freude freut. (Friedrich Theodor von Vischer)

 

 

Schluchzen, Wunde der Stille

 

Aus Schwärze geht das Silber hervor,

ein Faden Wasser,

Nachtquell im Ohr,

bist du das Schluchzen,

ist es in mir,

verwehtes Wimmern

dort oder hier?

 

Möchten wohl gern,

es wäre der Wind,

von Lebenswasser ein Schimmer,

aber das Weinen ist immer

etwas, das hört

auf den Rufnamen Kind.

 

Sinnverstört,

des Endlichen Mund,

embryonisch verkauert, vom Warten wund,

grundloses Weinen,

Weinen am Grund.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

fruchtbar.

Urlaub Landschaften (292)

23.7.17

terriblement

Es ist keine Kunst. etwas kurz zu sagen, wenn man etwas zu sagen hat, wie Tacitus, allein wenn man nichts zu sagen hat und schreibt dennoch ein Buch und macht die Wahrheit mit ihrem ex nihilo nihil zur Lügnerin, das heiß´ich Verdienst. (Lichtenberg)

 

Judith Rakers

Spannungen mit Ankara, Deutsch-Türkisches Verständnis.

Steinmeier: das können wir nicht hinnehmen.

 

Streit über Zugang zum Tempelberg, Auslöser sind die Metalldetektoren.

 

Trump weiht US-Kriegsschiff ein, mit 13 Mrd. $ das größte Kriegsschiff der Welt.

 

Auch Senat in Polen billigt Justizreform, Gegner sehen Gewaltenteilung aufgehoben.

 

Neue Waffenruhe für die Region nahe Damaskus.

 

Christopher Street Day in Berlin.

 

Wolfgang Welsch:

„In allen Wissenschaften dringt derzeit das Bewußtsein von einem grundlegend ästhetischen Charkter des Erkennens und der Wirklichkeit durch. Ob zeichentheoretisch oder systemtheoretisch, ob in Soziologe, Biologie oder Mikrophysik, allenthalb erkennen wir, daß es kein erstes oder letztes Fundament gibt, daß wir vielmehr gerade in der Dimension der „Fundamente“ auf eine ästhetikartige Verfassung stoßen. So sagen uns die Semiotiker, daß die Signifikantenketten stets auf andere Signifikantenketten und nicht etwa auf ein ursprüngliches Signifikat verweisen; die Systemtheorie lehrt uns, daß wir, „statt auf letzte Einheiten zu rekurrieren“, immer nur Beobachtungen beobachten und Beschreibungen beschreiben, und die Mikrophysik stellt fest, daß sie, wo sie auf Elementares zurückgreifen will, doch nie auf Elementares, sondern stets auf neue Komplexität stößt. Dies alles ist jedoch nicht als Ausdruck von Resignation, sondern als Indiz der Einsicht in die grundlegend ästhetische Struktur der Wirklichkeit zu begreifen.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 93)

 

Libido wächst stets nach.

 

Bayerischer Sportpreis 2017 (22.00 BR)

 

Ladenketten, Kettenläden.

 

„schachern“ (heb. sachar – Handel)

 

Worte sind manchmal wie Schiffe, sie tragen eine Fracht; die Fracht wird abgeladen, eine andere aufgenommen, dasselbe Schiff transportiert nun einen anderen Inhalt.

 

doch der: Ich bin kein Hellseher – soll ich es etwa erraten?…

 

Ronald D. Laing:

„Nicht jeder, der will, kann Narziß sein, bemerkt Sartre an anderer Stelle. Für Narziß, der sich auf die Vorstellung als das exquisit zerbrechliche Bindeglied zwischen seinen geteilten Selbst verläßt, ist Onannie ein Akt der Wahl. Für Genet wird der andere nur heraufbeschworen um zusammen mit ihm selbst in seinem Akt der Onanie fortbeschworen zu werden – und wenn der Zauber vorbei ist, bleibt nur Genet. Und doch existiert Genet nur mit Hilfe dieser homosexuelle, zu Vorstellungen destillierten Phantome. „Ich existiere nur durch die, die – von dem Sein, das sie durch mich haben, abgesehen – nichts sind.“  (Ronald D. Laing, das Selbst und  die Anderen, S. 42)

 

Für Glück und Unglück im Schicksal des Menschen gibt es keine Hintertüren; sie kommen, wie die Menschen selbst sie rufen. Auf Gut und Böse folgt deren Vergeltung, wie der Schatten dem Körper folgt. (Tái-Shang)

 

Man müsste Gott selber sein, um Erfolge und Misserfolge unterscheiden zu können, ohne dabei einen Fehler zu machen. (Anton Tschechow)

 

 

Kurzschluß, Schwelle zum Schlaf

 

Zähneknirschen,

ein Laut der Schwäche:

knarrt so das Boot,

das zum Hades fährt?

 

Vor Torschluß

Feuerwerk einer Sterbenssekunde:

das splitternde Licht

eine Luke ins Leere.

 

Wer da?

 

Der Schlaf

der Engel

der Tod.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

zwei Gegner.

22.7.17

deux adversaires

Der Mensch ist nicht so schwer zu kennen, als mancher Stubensitzer glaubt, der sich in seinem Schlafrock freut, wenn er eine von Rochefoucaulds Bemerkungen wahr findet. Ja, ich behaupte, die meisten kennen den Menschen besser, als sie selbst wissen, sie machen auch Gebrauch davon im Handel und Wandel, allein sobald sie schrieben, da wäre der Teufel los, da wäre alles so feiertagsmäßig schön, daß man sie gar nicht kenne, und da sie sonst ganz natürlich aussähen, so machten sie jetzt Gesichter wie eine alte Jungfer, wenn sie sich malen läßt. (Lichtenberg)

 

Susanne Daubner

Erdogan verurteilt deutsche Reisehinweise.

Erdogan: Deutschland müsse sich zusammenreißen…

Türkischer Geheimdienst versucht türkische Bürger in Deutschland zu beeinflußen, verschärfte Reisehinweise.

 

Medienbericht: Kartellvorwurf gegen deutsche Autobauer, Selbstanzeigen von VW und Daimler, Vereinbarung über Größe der Harnstofftanks.

 

Unruhen in Jerusalem und im Westjordanland.

 

Sprecher des Weisen Hauses Spicer kündigt Rücktritt an.

 

schweres Seebeben in der Ägäis.

 

Um Kunst zu machen bedarf es an viel Zeit. Rentner haben viel Zeit, doch meistens zu wenig Geld.

 

Wolfgang Welsch:

„Durch solche Entwicklungen sind rationalistische Barrieren in den Köpfen zunehmend abgebaut worden. Man wagt sich heute unbefangener daran, ästhetische Momente im Kern der Wissenschaft einzugestehen. Historisch haben sie ohnehin immer bestanden. Die Beispiele dafür reichen von der Kreismetaphorik der antiken Astronomie über Newtons Konzept des Naturgesetzes bis zu den imaginativen Anteilen in der gegenwärtigen Symmetrieforschung, und ebenso ist die heuristische Relevanz ästhetischer Intuitionen von Archimedes über Newton bis zu Kekulé bekannt. Wenn man heute mit Theorien wie der vom „Big Bang“ oder der unendlichen Geschichte der Quarks konfrontiert wird, kann man wohl auch gar nicht anders, als eine große Relevanz ästhetischer und fiktionaler Momente in Rechnung zu stellen. Der ehedem für prinzipiell gehaltene Unterschied zwischen wissenschaftlicher und ästhetischer Rationalität hat sich bloß als gradueller Unterschied herausgestellt. Kognitive Rationalität ist – ob in Kantischer oder Feyerabendscher  Manier verstanden – in ihrer Grundschicht mit ästhetischen Momenten verflochten.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 92)

 

In die Noris fließen zu viel Landesmittel, sagt Ex-Minister Goppel. „Blühender Unsinn“, antwortet OB Maly. (Goldene Zeiten für Nürnberg? NN)

 

Nur großformatige Gemälde, auf Leinwand, erzielen enorme Preise.

 

Erdogan kontert Kritik aus Berlin – „Unsere Justiz ist unabhängiger“ (NN)

 

Kein Nürnberg-Bonus! – Streit über die Verteidungspolitik in Bayern. (Michael Husarek, NN)

 

Ohnmächtiger Rechtsstaat – Der Fall eines Berliner Islamisten ist zum Verzweifeln. (Harald Baumer, NN)

 

Zoll am Flughafen: Überraschung im Gepäck. (NN)

 

Luftmuseum Amberg: Papierfliegerfaltmaschine.

 

Das Gesetz des Aufgehens ohne Rest. (W. Metzger)

 

Kampfschwein

 

Die Spanierin Pilar Abel Martínez („Sollte sich das als wahr herausstellen, würde dies ein neues Licht auf den Exzentriker werfen – hatte der doch einen Großteil seines Lebens behauptet, impotent und sexuell unerfahren zu sein“ – S. Dali – Carola Frentzen, dpa, NN)

 

Gürteltasche um die Hüften.

 

BETTHOVENS NEUNTE

 

Es gibt Städte, die sind künstlerisches Niemandsland.

 

Ronald D. Laing:

„4 Kontrapunkt der Erfahrung

Reale körperliche Erregung zusammen mit imaginären Erfahrungen enthält für viele Menschen eine spezifische, mit Horror gemischte Faszination.

Ein Junge wird ducrh den Anblick „attraktiver“ Mädchen erregt. Er beschwört sie in seiner Imagination. Realer Beischlaf kann eine Zeitlang weniger erwünscht sein als imaginärer Beischlaf mit „realem“ Orgasmus.

Für Sartre ist ein „ehrlicher“ Onanist einer, der aus Mangel an etwas Wirklichem onaniert. Was er für „unehrliche“ Onanie hält, beschreibt Sartre in seiner Arbeit über Jean Genet:

„Genet, der vorzugsweise Onanist ist, zieht seine eigenen Zärtlickeiten vor, weil der empfangene Genuß sich mit dem gegebenen Genuß, der Moment der Passivität mit dem der größten Aktivität deckt; es ist gleichzeitig dieses Bewußtsein, das sich erhitzt, und diese Hand, die sich in der Bewegung erregt. Sein, Existenz, Glaube, Werke; masochistische Trägheit und sadistische Grausamkeit; Erstarrung und Freiheit: im Moment des Genusses fallen diese beiden ineinander widersprechenden Komponenten Genets zusammen, er ist der Verbrecher, der vergewaltigt, und die Heilige, die sich vergewaltigen läßt … Der Onanist entwirklicht sich; er ist nahe daran, die magischen Formeln zu enthüllen, die die Schleusen öffnen.

Jedoch, ob Opfer oder Henker, liebkosend oder geliebkost, zuletzt werden diese Fantasien wieder absorbiert von Narziß: Narziß hat Angst vor Menschen, ihren Urteilen, ihrer tatsächlichen Präsenz, er will nur einen Anfang der Liebe für sich selbst ausprobieren, er fordert nur ein wenig Distanz seinem eigenen Körper gegenüber, nur einen leichten Hauch von Anderssein über seinem Körper und seinen Gedanken. Seine Personen zerfließen; diese Unbeständigkeit beunruhigt ihn und dient seinen ruchlosen Zwecken: sie karikiert die Liebe. Der Onanist ist entzückt, niemals fähig zu sein, sich selbst genügend als ein anderer zu fühlen und die diabolische Erfahrung eines Paares, das verschwindet, wenn  man es berührt, nur für sich selbst zu produzieren. Der Verlust des Genusses schärft den Genuß des Verlustes. Die Onanie als ein reiner dämonischer Akt erhält mitten im Bewußtsein einen Schein des Scheins aufrecht: Onanie ist die Entwicklung der Welt und des Onanisten selbst. Aber dieser Mensch, der von seinem eigenen Traum verschlungen wird, weiß bestimmt, daß dieser Traum nur durch seinen Willen besteht; Divine (der Andere in einigen von Genets Onaniefatasien, Anm. d. Verf.) absorbiert Genet unaufhörlich, und Genet absorbiert unaufhörlich Divine. Durch eine Umkehrung jedoch, die die Ekstase aufs höchste steigert, provoziert dieses klare Nichts tatsächlich Ereignisse in der wahren Welt: Die Ursache für die Erektion, die Ejakulation, die feuchten Flecke auf dem Bettzeug ist das Imaginäre. In einer einzigen Bewegung erschleicht sich der Onanist die Welt, um sie aufzulösen und die Ordnung des Irrealen im Universum einzusetzen: es ist also notwendig, daß die Vorstellungen sind, da sie eine Wirkung haben. Nein, die Onanie des Narziß ist nicht, wie einige oberflächliche Leute meinen, eine kleine Galanterie, die man sich am Abend gönnt, die nette, kindliche Kompensation für einen Arbeitstag: sie will ein Verbrechen sein. Genet zieht den Genuß aus seinem Nichts: die Einsamkeit, die Ohnmacht, das Irreale, das Böse haben direkt und ohne Zuflucht zum Sein ein Ereignis in der Welt produziert.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 41)

 

Einweg-Kontaktlinsen

 

Mailand – Kaufland

 

Salmonellen in Frühstücks-Mettwurst von REWE (Meldung Bayern 3)

 

Nichts gewinnen (die Stefans, Bayern 3)

 

wenn das Essen Freude bereitet.

 

Sachsenspiegel, Schwabenspiegel.

 

Wir sind in diese Welt gekommen, nicht nur, dass wir sie kennen, sondern dass wir sie bejahen. (Rabindranath Tagore)

 

Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben ist Pflicht. Ich tat meine Pflicht und siehe, das Leben ward Freude. (Rabindranath Tagore)

 

 

Flucht

 

Kalten Auges

richtest du mir die glühenden Schuhe,

heißest mich tanzen.

 

Mein Blut

stürzt dir entgegen,

die eisige Schlange im Rücken

steht auf wider dich und ich tanze.

 

Ohne den Finger zu krümmen,

poche ich an, wo du nicht bist,

werf ich zu weit

meine Arme aus.

 

Füße, zu Fäusten verklumpt,

die Knie knicken mir ein.

Die toten Füße, im Feuer erfroren

(still sitze ich dir gegenüber),

jagen über dein Felsland.

 

Ohne Schriften,

des Feuerraubes bezichtigt

und allen Schergen bekannt,

flüchte ich

deinen Grenzen entlang.

 

Ich suche eine sehende Stelle,

mich durchzutanzen zu deinem Herzen,

eine Stelle stecknadelschmal.

Kalten Auges richtest du mir

die glühenden Schuhe,

heißest mich wandern.

*

Immer näher,

immer verborgner,

Ferngold um Kerngold.

 

Es ist nicht schwer,

eine Wolke zu lieben.

 

Fängt Tiefe dich auf,

wirft Höhe dich ab?

 

Es ist genug,

wenn du die eine

Hand mir auflegst.

*

Die Liebe,

etwas Gewachsnes,

Oben und Unten

auf einen zitternde

Blattleib gebracht.

Verletzbar,

vergänglich und ewig.

*

Fern

stehn deine Augen,

legen

zwischen sich und mich

das greise Meer

und ein graues Land.

 

Drüben, wann immer,

mein Blick legt an.

Auge in Auge.

Helle Verzweiflung.

*

Fahre ich aus

über dich hinaus,

am Leerblick alter

Götter zu scheitern.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

verstehen.

Shopping Markt (18)

21.7.17

comprendre

Nichts als Knochen und Überrock. (Lichtenberg)

 

D. Bartsch: so lange es bei Ankündigungen bleibt, bewirkt es nur ein Lächeln bei Erdogan.

 

Polnisches Parlament billigt Gestzentwurf.

 

kaum Fortschritte bei Brexit-Verhandlungen.

 

Washington Post: keiner weiteren Waffen für syrische Rebellen.

 

Cholera breitet sich im Jemen aus, am schlimmsten trifft es die Kinder, 350.000 haben sich vermutlich infiziert.

 

wird abgebucht.

 

„Die Welt besteht nur durch den Hauch der Schulkinder.“ (Juda Hanassi)

 

Frucht, Ertrag, Wucher.

 

Wolfgang Welsch:

„c) Wissenschaftspraxis

Längst sind sich auch die Forscher in den Naturwissenschaften der Bedeutung ästhetischer Momente für ihre Erkenntnisarbeit bewußt geworden. Es ist für sie geradezu ein Gemeinplatz, daß ihr Erkennen eher vom Typus der Hervorbringung als der Wiedergabe ist und daß imaginative Fähigkeiten für die Forschung unentbehrlich sind. So hatten schon Bohr, Dirac, Einstein und Heisenberg an entscheidenden Stellen ästhetisch argumentiert, und Poincaré hatte gar rundweg erklärt, daß ästhetische und nicht etwa logische Potenz die zentrale Fähigkeit eines guten Mathematikers sei. In neuerer Zeit hat dann Watsons Hinweis bahnbrechend gewirkt, daß ihm die Entschlüsselung der DNS-Struktur nur deshalb gelang, weil er davon ausging, daß die Lösung äußerst elegant werde sein müssen – nur unter dieser ästhetischen Prämisse vermochte er in angemessener Zeit unter der großen Zahl theoretisch offenstehender Lösungswege den zutreffenden zu finden. – Die Ästhetik liefert offenbar nicht nur Intuitionen, sie stellt auch Kriterien bereit.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 91)

 

Office wird installiert. Wir sind gleich fertig.

 

kleine Accessoires.

 

signum, signieren.

 

Ronald D. Laing:
„Wir mögen der Meinung sein, daß er nicht nur verrückt ist, sich einzubilden und anderen vorzutäuschen, man sei verrückt, sondern daß auch jeder Wunsch nach dieser Täuschung verrückt ist. Man sollte die sozialen Risiken kennen, wenn man mit der sozialen Realität bricht: wenn man vorsätzlich den systematischen Versuch unternimmt, nicht das Selbst zu sein, für das einen jeder hält, sondern dieser Identität dadurch zu entfliehen, daß man so tut, als sei man nicht da, als sie man anonym oder inkognito, daß man Pseudonyme annimmt oder sagt, man sei tot, man sei niemand, weil einem der eigene Körper nicht mehr gehöre. Es ist sinnlos, sich einzubilden, man sei kein kleiner alter Mann, wenn man in der Phantasie nur ein kleiner alter Mann geworden ist.

Der Hysteriker, meinte Winnicott, „versucht, verrückt zu weden“. Dieses Ausweichen ist selbstgemacht. Verrücktheit wird vielleicht als Ausweg gesucht. doch selbst wenn man Geisteskrankheit bescheinigt bekommt, bleibt sie eine Fälschung. Etwas Gefälschtes kann das Leben eines Menschen so in Anspruch nehmen wie etwas „Reales“. Doch „reale“ Verrücktheit kann ebenso schwer zu erreichen sein wie „reale“ geistige Gesundheit. Nicht jeder, der will, kann psychotisch sein.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 40)

 

Wenn das Glück auf unserer Seite ist, leistet die öffentliche Gunst ihm Gesellschaft. (Publilius Syrus)

 

Kein Mensch ist glücklich, der sich nicht dafür hält. (Publilius Syrus)

 

 

Kugel

 

Der lange Winter.

Das kurze Wort.

 

Träne, darin die Welt

so wundervoll zittert.

 

Wir wuchsen eine

Kugel um uns.

 

Bei Flockenfall

die Kugel stieg.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

wahnsinnig?

20.7.17

fou?

Ein Buch ist ein Spiegel, wenn ein Affe hineinguckt, so kann freilich kein Apostel heraus sehen. Wir haben keine Worte, mit dem Dummen von Weisheit zu sprechen. Der ist schon weise, der den Weisen versteht. (Lichtenberg)

 

über die Bühne gehen.

 

Streichel Hähnchen

Western Pferd langfristig gesucht

Pulverumfüllmaschine

(eBay-Kleinanzeigen)

 

lavierte Weiß-Übermalung sieht immer nobel aus.

 

Fixstern

 

machen lassen.

 

Wolfgang Welsch:
„Feyerabend führte darin Thesen von Thomas S. Kuhn fort. Dieser hatte in Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen gezeigt, daß die Wissenschaftsgeschichte nicht, wie die Wissenschaftler gerne meinen, rational, linear und nach dem Muster eines Fortschritts auf einheitlicher Basis verläuft, sondern daß sie, ebenso wie die Geschichte der Künste, durch eine Aufeinanderfolge revolutionörer Perioden, in denen die Basis verändert wird, und kumulativer Perioden, in denen auf der erreichten Basis weitergearbeitet wird, gekennzeichnet ist. Dabei hatte Kuhn bekannt, daß er zu dieser Auffassung der wissenschaftlichen Entwicklungsgeschichte durch einen Blick auf die „Geschichtsschreibung der Literatur, Musik, bildenden Kunst, Politik und vieler anderer menschlicher Tätigkeiten“ ispiriert worden war. In diesen Sphären gehörte die „Periodisierung durch revolutionäre Umbrüche von Stil, Geschmack und institutioneller Struktur“ schon seit langem zu den „Standartwerkzeugen“. Er habe nun nichts anderes getan, als diese in ästhetischen Bereichen bewährte Perspektive auf die Sphäre der Narurwissenschaften zu übertragen. Dadurch hat Kuhn die konventionelle Trennung zwischen dem kognitiven und dem ästhetischen Bereich überwunden. Seitdem ist die Wissenschaftsgeschichte in beträchtlichen Teilen zu einer Ästhetikgeschichte der Wissenschaft geworden. Und während Kuhn vorerst nur eine homologe Entwicklungsstruktur der beiden Bereiche behauptet hat, sprechen neuere wissenschaftstheoretische Ansätze den Veränderungen im ästhetischen Kanon sogar Ursachenfunktion für wissenschaftliche Revolutionen zu.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 90)

 

Gewitter – Twitter

 

ein wunderschönes Land, das sich aber mit seinem Präsidenten dem Mittelalter nähert. (Bayern 3)

 

im Laufe der Zeit bläht sich das System immer weiter auf. (Windows)

 

Ronald D. Laing:

„Die Zeit mag kommen, in der wir behaupten, realisiert zu haben, daß wir eine Rolle gespielt, uns etwas eingebildet, uns von dem und jenem zu überzeugen versucht haben, daß wir nun aber unseren Mißerfolg zugeben müßten. Doch diese Realisierung, dieses Eingeständnis kann sehr wohl ein weiterer Versuch sein, durch eine letzte Einbildung zu gewinnen, indem wir uns nämlich erneut die letzte Wahrheit über uns selbst einbilden und damit einer einfachen, geraden, wirklichen Realisierung ausweichen. Eine Form des „Handelns“ besteht in dem wilden Verlangen, aus Einbildungen Realitäten zu machen. Doch die anderen bleiben reserviert. Wir sind nicht überzeugt, daß jeder, der sich psychotisch verhält, „wirklich“ schizophren, „wirklich“ manisch, „wirklich“ melancholisch ist, obgleich der „wirklich“ Schizophrene nicht immer leicht von dem zu unterscheiden ist, der sich unserem Gefühl nach in eine simulierte Verrücktheit hineinsteigern kann, weil wir dazu neigen, die Psychose dem zuzuschreiben, der sich einbildet, psychotisch zu sein. Den Akt der Einbildung halten wir, wenn er sich in diesem Extrem bewegt, leicht für verrückt.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 40)

 

Libido ist wie ein Gummiband.

 

Glück ist das Einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu besitzen. (Carmen Sylva)

 

Es ist leichter, vom Schicksal eine Gunst zu empfangen, als sie zu bewahren. (Publilius Syrus)

 

 

Urkunde

 

Über, unter die Erde verlegt,

die Punkte, die wir noch halten.

Kein anderer Weg als der durch das Herz.

Wir haben, zu Lehen, den Grund,

nur so weit ihn die Liebe erhellt.

 

Ich war schon da,

bevor du mich sahst:

auf weißem Blatt eine weiße,

in der Zeit verborgene Schrift.

 

Ins Feuer gehalten,

wird sie nun lesbar.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

minus eins.

Shopping Markt (7)

19.7.17

Dem Papst einen Bart machen, heißt das reformieren? (Lichtenberg)

 

Susanne Daubner

Türkei: Untersuchungshaft für sechs Menschenrechtler.

Amnesty International: politisch motivierte Aktion.

Erdogan: „Agentenprovokateure“.

C. Özdemir: …was kommt als nächstes?

M. Schulz: baut Rechtsstaat ab, nicht mehr schweigen…

 

nach mehr als vier Jahren: Beginn des Plädoyers im NSU-Prozess.

 

Mißbrauchsfälle der Regensburger Domspatzen, mehr als vermutet (mehr als 500).

 

Daimler will mehr Autos nachrüsten.

 

US-Gesundheitsreform zunächst gescheitert, keine Mehrheit im Senat, gescheitert auch an Stimmen im eigenen Lager.

Stefan Niemann: …und das könnte lange dauern.

 

neue US-Sanktionen gegen den Iran.

 

Waldbrände in Kroatien und Montenegro, Verdacht auf Brandstiftung, immer wieder näherten sich die Flammen den Häusern.

 

Wohnungsvermittlungsbetrug (in Berlin), Abzocke von Flüchtlingen bei der Wohnungssuche, 1.500 – 3.000 € an Vermittlungsgebühr.

 

Wolfgang Welsch:

„Am drastischten hat diesbezüglich Paul Feyerabend eine Äquivalenz von Kognition und Ästhetik vertreten. In Wissenschaft als Kunst wies er darauf hin, daß „künstlerische Vefahren […] überall in den Wissenschaften“ vorkommen und daß dies ganz besonders dort der Fall ist, „wo neue und überraschende Entdeckungen gemacht werden“. Er sagt, daß die Wissenschaften im Grunde nicht anders verfahren als die Künste auch. Beide operieren im Duktus eines bestimmten Stils – eines Kunststils im einen, eines Erkenntnisstils im anderen Fall. Wahrheit und Wirklichkeit sind daher in der Wissenschaft genauso stilrelativ wie in der Kunst: „Untersucht man nämlich, was ein bestimmter Denkstil unter diesen Dingen versteht, dann trifft man nicht auf etwas, was jenseits des Denkstils liegt, sondern auf seine eigenen grundlegenden Annahmen: Wahrheit ist, was der Denkstil sagt, daß Wahrheit sei.“ Auch die Wissenschaften sind daher Feyerabend zufolge nichts anderes als „Künste […] im Sinne dieses fortschrittlichen Kunstverständnisses“.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 88)

 

Leonid Schneider, Biologe und Wissenschaftsblogger.

 

sich an einer schönen Blechdose erfreuen.

 

Die künstlerische Arbeit als subjektive Leistung, aber als Objekt.

 

verschlossen wie Austern.

 

einfach weiß übermalen – sieht immer nobel aus.

 

Das Sytem schlank halten.

 

Ronald D. Laing:

„Manche Leute lassen sich auf verzweifelte „Sicherheitsoperationen“ ein (um einen Ausdruck von H. S. Sullivan zu verwenden), andere auf Aufrichtigkeitsoperationen. Das ganze Problem knüpft an eine andere Erfahrungs- und Aktionseben an, doch das Bedürfnis einiger Leute, ihre Aufrichtigkeit zu retten, kann die Sicherheit anderer gefährden.

Abgesehen vom Fall einer Depression ist es der Andere, der sich über das Fehlen von Echtheit oder Aufrichtigkeit des Selbst beklagt. Es wird als symptomatisch für die charakteristische Strategie des Hysterikers angesehen, daß sein und ihr Hnadeln falsch ist, daß es theatralisch, dramatisch ist. Andererseits besteht der Hysteriker oft darauf, seine Gefühle seien real und echt. Wir sind es, die sie nicht für real halten. Der Hysteriker besteht auf der Ernsthaftigkeit seiner Selbstmordabsichten, während wir wir von einer bloßen Selbstmord“geste“ sprechen. Der Hysteriker beklagt sich, er gehe kaputt. Gerade weil wir meinen, daß er nicht kaputtgeht, sondern sich das nur einbildet oder uns glauben machen will, bezeichnen wir ihn als hysterisch und nicht als schizophren.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 39)

 

Das Geld ist für die Bequemlichkeit des Lebens da und nicht das Leben für das Zusammentreffen des Geldes. Glücklich ist, wer erwirbt und genießt – unglücklich der, der geizt und knausert. (Abu Sadi)

 

Wer über alles lachen könnte, würde die Welt beherrschen. (Friedrich von Schiller)

 

 

Wissenschaft

 

Grabe im Schmerz,

bis du auf Urgestein stößt,

befrage den Fahrplan der Winde,

lies Wolkenzeilen,

sie beharren auf nichts

(auf die Hand, die schreibt,

legt sich von hinten

die Hand, die auswischt).

 

Übersetze

das Weißbuch der Liebe,

das Bordbuch des Mannes,

der quellwärts fuhr.

Vertiefe dich in die Akten

von Waldverkäufern und Sonnenmördern.

 

Mach dir zu eigen

den Flug der Seifeblase über den Garten,

der Dünung der Gerste,

Brunnenschatten und Strahlentier.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

ab und unter.

18.7.17

de et

Wenn die Menschen plötzlich tugendhaft würden, so müßten viele Tausende verhungern. (Lichtenberg)

 

Linda Zervakis

CSU beschließt eigenes Wahlprogramm, „Bayernplan“, Flüchtlinge: Obergrenze.

Seehofer: die Obergrenze ist und bleibt ein Ziel der CSU.

Söder: jetzt wird erst mal Wahlkampf gemacht, Obergrenze Markenzeichen der CSU.

CDU gegen Obergrenze – doch der Spagat wird nicht einfach.

 

EU berät über Umgang mit Bootsflüchtlingen, Operation „Sophia“ hat 30.000 Menscehn gerettet.

Kurz: EU muss Politik ändern.

 

Brexit-Verhandlungen in Brüssel, nicht eine Brexit-Frage ist geklärt, eines ist klar: hinter den Kulissen wird es weniger harmonisch zugehen.

 

Ausnahmezustand in der Türkei um 3 Monate verlängert.

 

Venezuela: Volksabstimmung gegen Präsident Maduro, 7 Mio. – 1/3 der Wahlberechtigten – stimmten gegen die drohende Verfassungsänderung, wirtschaftliche und politische Krise seit Jahren.

 

Präsidentenwahl in Indien – Vertreter der Unberührbaren als Präsident?

 

gestern: Gedenken an Opfer von Flug MH17, 298 Menschen kamen ums ben, die meisten der Opfer waren Niederländer.

 

Schorndorf bei Stuttgart: Randale und Übergriffe.

 

Weltrekordstütze (Zugspitze, mehr als 10.000 Schrauben)

 

…das Geld muss weg, das ganze Geld muss weg…

 

Dacia – für alle, die kein Statussymbol brauchen. (Werbung N24)

 

Wolfgang Welsch:

„d) Wissenschaftsgeschichte

Auch im Bereich der Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie ist man zunehmend auf ästhetische Primäranteile des Erkennens aufmerksam geworden. Das gilt gerade bezüglich der „harten“ Wissenschaften, der Naturwissenschaften.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 88)

 

„sind Sie motorisiert?“, „Prinzipien treu bleiben“. (ARD alpha)

 

Die vielleicht schwierigsten Gespräche der Europäischen Geschichte. (Brexit-Verhandlungen)

 

Genom – genommen

 

Heinz Wolf: Ministerpräsident Ramelow, Thüringen, denkt über Änderung des Versammlungsrechts nach.

Krawalle in Schorndorf.

Marietta Slomka: symbolisches Referendum.

Venezuelas Opposition triumphiert, inoffizielles Referendum der Opposition, 98% lehnten Änderung der Verfassung ab, Maduro-Gegner spüren Rückenwind.

Erderwärmung weit hinreichender Fakt, mehr heiße Tage in innerstädtischen Gebieten. Berlin: 270.000 Gullydeckel zählt die Hauptstadt. Prognose: Extremwetterlagen werden zunehmen. Was tun gegen den Klimawandel in den Städten?: – mehr Grün in den Wohnanlagen, Dächer nutzen und begrünen. Das Klima in Berlin – es wird wohl noch extremer.

Heinz Wolf:

Frank Bethmann: gefährliche Ramschprodukte (Elekttrogeräte) – die Schattenseite des wachsenden Internethandels.

Tote bei Sturztflut in Arizona.

Waldbrände in Südeuropa.

 

Valerian, Luc Besson, Regisseur, Gesellschaftsutopie, Ode an die Zivilisation, Ode an die Menschheit.

 

Unser Körper ist wie eine gut gebaute Fabrik.

 

der Penis, die Wohnung.

 

Sam, der Feuerwehrmann. (aktuelles kinderlied)

 

Ronald D. Laing:

„Die in meinem Buch Das geteilte Selbst  beschriebene ontologische Unsicherheit ist eine vierte Möglichkeit. Hier begegnet der Mensch als Person dem Nichtsein entweder in einer Vorform als dem Teilverlust der synthetischen Einheit des Selbst, zugleich mit dem Teilverlust der Verbundenheit mit dem Anderen, oder aber in einer Endform, im hypozhetischen Endstadium chaotischer Nichtidentität, dem Totalverlust der Verbundenheit mit dem Selbst und dem Anderen.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 39)

 

Seele, Seligkeit.

 

Haustier

 

Sicherheit – Unsicherheit

 

Regensburger Domspatzen.

 

Den Mitmenschen Freude zu machen, ist doch das Beste, was man auf der Welt tun kann. (Peter Rosegger)

 

Nicht das, was wir sind und haben, bestimmt unser Glück, sondern das, was wir glauben zu sein und zu haben. (Peter Rosegger)

 

 

Das Wort

 

Bevor es dir einfällt, laß du es fallen.

Es gräbt sich ein, sich rein zu ruhn.

Es wird sich lösen, wird sich ballen.

Ihm wird getan. Du sollst nichts tun.

 

Es kommt zurück, um das vermehrt,

was du nicht bist, was du auch bist.

Es scheint herauf, spiegelverkehrt,

dein Alles, das dein Eines mißt.

 

Wer einem Wort sich anvertraurt, sei scheu.

Worte sind es, die die Welt verändern.

Ein Wort ist zart an seinen Rändern,

und jeder Herzschlag mischt es neu.

 

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

 

klug sein.

Technik Wissenschaft (9)

17.7.17

être sage

Wenn alle Menschen des Nachmittags um 3 Uhr versteinert würden. (Lichtenberg)

 

Fischhautmethode bei Brandverletzungen, Telapia Buntbarsch.

 

Judith Rakers

Merkel zu Besuchsverbot von Konya.

 

Türkei: Erdogan droht mit der Einführung der Todesstrafe.

 

Simone Peter, B´90/die Grünen: Deutschland ist mit den Investitionen im Rückstand.

 

M. Schulz stellt Ziele seiner Politik vor, 10 Punkte für ein neues Deutschland, keine zugespitzten Formulierunegn gegen Merkel mehr, „Deutschland kann mehr“.

Sabine Rau: …will Merkel mit konkreten Vorgaben entgegentreten.

 

Protest gegen Justizreform in Polen, es geht um den Umbau der Justiz.

Opposition: Richter müssen unabhängig sein – wer kontrolliert die Regierung, wenn es nicht die Richter tun?

 

Frankreich: Gedenken der Juden-Deportation.

 

Jerusalem: Zugang zum Tempelberg wieder geöffnet.

historischer Sieg für Federer.

Finger weg von diesen Sitzen! (Fazit Testberichte Kindersitze, Bayern 3)

Wolfgang Welsch:

„Es scheint nicht übertrieben zu behaupten, daß der Übergang zu einer ästhetischen Interpretation von Wahrheit, Wirklichkeit und Erkennen den philosophischen Grundvorgang der letzten zweihundert Jahre darstellt. Immer mehr dringt das Ästhetische in die Grundschicht des Kognitiven ein. Die Protoästhetik ist das untergründige Movens der neueren Epistemologie.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 88)

Seehofer: Obergrenze bleibt Ziel der CSU, Vermummung soll weiterhin strafbar sein.

Brexit: wichtig seien Fortschritte.

Kurz: Mittelmeerlinie komplett dicht machen.

500-kg-Bombe in Obermenzing soll entschärft werden.

(Nachrichten 19:00 Uhr, Bayern 3)

in kurzer Zeit möglichst viele Arbeiten vollbringen.

Ronald D. Laing:

„Der Mensch steht immer zwischen Sein und Nichtsein. Doch Nichtsein wird nicht notwendigerweise als personale Desintegration erfahren. Die Unsicherheit aus unstabiler personaler Einheit ist eine Form ontologischer Unsicherheit, wenn mit diesem Begriff die Unsicherheit bezeichnet werden soll, die unausweichlich im Zentrum des begrenzten Seins des Menschen verankert ist.

Paul Tillich spricht von drei Ebenen der Möglichkeiten des Nichtseins: letzter Sinnlosigkeit, letzter Verdammung und letzter Vernichtung im Tode. Auf diesen drei Ebenen sieht sich der Mensch als geistiges, moralisches und als biologisches Wesen der Möglichkeit seiner eigenen Vernichtung oder dem Nichtsein gegenüber.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 39)

am Heidelberger: „!Obacht geben…“

Mäßigkeit im Glück ist Scheu vor der Scham, die auf den Übermut folgt, und Angst zu verlieren, was man hat. (Francois de La Rochefoucauld)

Die Bescheidenheit glücklicher Menschen kommt von der Ruhe, welche das Glück ihren Gemütern verleiht. (Francois de La Rochefoucauld)

 

Seligkeit

Ein Würfel, der noch kein Aug hat,

Herzschlag, der dem Sonnenaufgang vorangeht.

In nie wieder findbarer Lichtung

die rote Blume, die blaue.

Ein weißes Tier ist die Seligkeit.

Kein Haustier.

Seine Scheu ist zu achten.

Unheilbar ist die Wunde,

die es ins Herz beißt.

(Erika Burkart, „Die weichenden Ufer“)

Beginn.

16.7.17

début

Der fast Lessingsche Ausdruck, der dem Gedanken sitzt wie angegossen. (Lichtenberg)

 

Susanne Daubner

Türkei vom 15. auf den 16. todesmutig verteidigt., Nacht der Helden, Kilic: Putsch von oben diktiert.

Oliver Mayer-Rüth: Türkei versucht aus der Sache einen Mythos zu machen.

 

Diskussion in Berlin: nach Besuchs-Absage durch Ankara; Reise nach Konya zunächst genehmigt.

Alexander Neu, die Linke: sollte bis …, die Bundeswehr dann abziehen.

 

strengere Auflagen für mögliche Gewalttäter.

 

mehr Skandale bei der Bundeswehr.

 

Zwei Deutsche in Ägypten getötet.

 

Messer Griesheim

 

streng konservative Positionen.

 

weiter schwere Waldbrände in Süditalien, seit Juni so viel verbrannt wie im ganzen vorigen Jahr.

um den Vesuv: Flammen breiten sich unkontrolliert aus.

 

(Spanierin Muguruza gewinnt in Wimbledon ihren ersten Titel.)

 

Wolfgang Welsch:

„Ähnlich wie Rorty hatte zuvor schon Nelson Goodman auf eine Parallelität von künstlerischer und wissenschaftlicherTätigkeit hingewiesen. Seine Rede von „Weisen der Welterzeugung“ setzt auf analytischer Basis Kants und Nietzsches Einsicht in den Fiktionscharakter des Erkennens fort und leitet zu einem generellen Non-Fundamentalismus über. Goodman zeigt, daß alle Symbolsysteme – die der Wissenschaft ebenso wie die der Wahrnehmung oder der Lebensformen – ästhetisch bzw. poietisch verfaßt sind. Welt-Versionen sind nicht einfach vorhanden, Welt-Versionen werden erzeugt.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 87)

 

Handtasche gefüllt mit Kleidung die ich nicht mehr anziehe

Zimmertür Sondermaße weiß

Urlaubsvertretung für Wasserschildkröte

Ich such Zuversenche Electro gerettet fahrat Sirot met ale vecsma

(eBay-Kleinanzeigen)

 

Martin Schulz: modernes Deutschland, mehr Investitionen. SPD richtet sich, zumindest thematisch, neu aus. (Nachrichten Bayern 3)

 

Der Wasserspeicher muss so hoch gelegen sein, dass der Druckabfall ausreicht, um Wasser aus dem Schlauch spritzen zu lassen.

 

kreative Pulsivität: je mehr Arbeiten entstehen, desto mehr Mist ist darunter.

 

Roger Federer: 8. Titel.

 

„Diese Liebeskunst macht klar und deutlich, daß es zwei große Klassen von Frauen gibt. Die einen Frauen wünschen die körperliche Vereinigung um der Liebe willen, während die anderen Frauen daraus nur Geld schlagen wollen. Der erste Teil dieser Liebeskunst wird die einen und der zweite Teil die anderen Frauen belehren.“ (aus dem Kamasutram)

 

Ronald D. Laing:

„Der Mann auf der Straße hält vieles für ausgemacht – zum Beispiel, daß er einen Körper mit einem Inneren und einem Äußeren hat; daß er mit seiner Geburt beginnt und biologisch mit seinem Tode endet; daß er eine Position im Raume einnimmt; daß er eine Position in der Zeit einnimmt; daß er als Kontinuum von einem Ort zum anderen und von einem Augenblick zu nächsten existiert. Der Durchschnittsmensch reflektiert nicht über diese Grundelemenete des Seins; er hält seine Art, sich selbst und andere zu erfahren, für „wahr“. Doch manche Leute denken da anders. Sie werden oft schizoid genannt. Der Schizophrene hält nicht einmal für ausgemacht, daß seine eigene (und jede andere) Person ein adäquat verkörpertes, lebendiges, reales, substantielles, kontinuierliches Wesen ist, das zu einer bestimten Zeit an einem bestimmten Ort ist und und zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort, und das dabei stets „dasselbe“ bleibt. Ohne diese „Basis“ fehlt dem Schizophrenen das übliche Gefühl personaler Einheit, das Gefühl seiner selbst als des Akteurs seiner eigenen Aktionen anstatt eines Roboters, einer Maschine, eines Dings, und das Gefühl, Autor der eigenen Perzeption zu sein; statt dessen meint er, ein anderer benutze seine Augen, seine Ohren usw.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 38)

 

Achmed blüht auf.

 

industriell hergestellte Süßigkeiten sind Gift für den Körper.

 

Freue dich an dem, was du besitzest. (Platon)

 

Humor ist der Schwimmgürtel auf dem Strome des Lebens. (Wilhelm Raabe)

 

 

Hinter Eisblumen

 

Arktische Lilien,

weißer Akanthus:

ein Königsmantel

blieb stehn vor dem Fenster.

Ich küsse ein Guckloch hinein.

 

Schnee, Nebel und Mond.

Zu Pferd, mein Leben, die Order

versiegelt am Herzen.

 

Über das Eis

auf ein Feuer zu reiten,

durchs Feuer reiten und fort.

 

Den Punkt überschreiten,

die Leere erobern,

Siegel und Sieg

dem Wind überlassen,

weitergeben die Order.

 

Von Ast zu Ast

in die Sterne steigen,

die Sterne benennen,

die Namen vergessen,

Sterne sehn,

einen Stern –

 

untergehn in der Luft,

 

hineingehn.

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

Halbwissen.

Button (14)

15.7.17

connaissance superficielle

Sie lesen nur und sehen nicht und trinken Hühnerbrühe. (Lichtenberg)

 

Italien muss handeln, so der Italienische Flüchtlingsrat; Italien will Druck machen, (Italien droht diese Verlängerung…)

 

Nach Tod von Nobelpreisträger Liu Xiaobo: Sorge um Witwe des Bürgerrechtlers.

 

Neuer Sponsor des DFB: VW löst Mercedes ab. (25 – 30 Mio. € pro Jahr.)

 

Wohin führt der Bauboom an der Ostsee? – Die Ostsee: Verkauftes Paradies? (3sat) Betongold als gewinnbringende Investition.

 

Nirgendwo gibt es so viele Bestatter pro Einwohner wie in Berlin (3sat) In Deutschland wird nach Norm bestattet., Kosmetikkurs für Bestatter; Deutschland ist ein strenger Totenwächter.

 

Frankreich: Der Nationalfeiertag, wohl inszeniert, demonstriert Stärke. Emmanuel Macron will Trump überzeugen, zwei neue, enge Partner?

Trump: in Paris sei es großartig gewesen…

 

Claus Kleber: deshalb dürfen wir nicht nur auf die Tat von heute achten…(Tel Aviv)

Gundula Gause: Türkei untersagt Besuch bei Soldaten.

US-Militär hat offenbar IS-Anführer getötet.

Daimler weist Betrugsvorwürfe zurück. (Berichte MDR, WDR, SZ)

Sorge um Witwe von Liu Xiaobo. China: Einmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas.

Wahlkampf.

Merkel: Flüchtlinge sind ein Thema von gestern.

Schulz: Flüchtlingsproblematik nicht bewältigt, das ist das Thema, worüber wir diskutieren müssen.

Gauland: Die Bilder von heute sind nicht mehr so eindrücklich…

Lage im Mittelmeer spitzt sich zu. Merkel und Schulz wollen lieber über etwas anderes reden, der Flüchtlingsstrom läuft aber weiter.

G. Gause: die Deutschen hatten noch nie so viel Privatvermögen wie zuvor: 5.600 Mrd. €, jedoch 676.248 Menschen in Privatinsolvenz.

 

(Einigung im Tarifvertrag.)

 

Kunsthalle Emden: „Rasende Leidenschaft“, Annette Vogel, Kuratorin.

…läuft und läuft und endet im November. (Bericht Peter Kunz (?)

 

Katharina Sieverding, Künstlerin, „Kunst und Kapital“.

 

Mando Diao

 

Wolfgang Welsch:

„Entsprechend hat Richard Rorty im Spiegel der Natur dargelegt, daß die überkommenen Abbild- und Objetivismus-Vorstellungen den produktiven und ästhetischen Charakter unserer Erkenntnisleistungen unterschlagen. In Kontingenz, Ironie und Solidarität zeigte er dann, daß unsere „Fundamente“ allesamt ästhetisch verfaßt, nämlich durchweg kulturelle Artefakte sind. Aus dieser Einsicht zog er eine aufschlußreiche Konsequenz. Rorty plädiert für eine „poetisierte Kultur“. Darunter versteht er eine Kultur, die weiß, daß man es allenthalben mit kulturellen Artefakten, nie hingegen an der Wirklichkeit selbst überprüfen kann. Und eine „poetisierte Kultur“ erkennt diese Situation an, statt weiterhin vergeblich darauf zu beharren, „daß wir die echte Wand hinter der gemalten Wand finden, die echten Prüfsteine der Wahrheit im Gegensatz zu Prüfsteinen, die nur kulturelle Artefakte sind“. Sie weiß gerade „zu schätzen […], daß alle Prüfsteine solche Artefakte sind“. (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 87)

 

Klima in der Türkei wird immer aggressiver. (NN)

 

Nürnberg: Magnet für Reichsbürger? (NN)

 

Scheinriese Erdogan – Der türkische Präsident(#) ruiniert sein Land. (Susanne Güsten, Istanbul, NN) (#:) (Staatschef, Oberbefehlshaber der Armee, Chef der Regierung, Vorsitzender der Regierungspartei; gebärdet sich als oberster Richter… – Kilicdaroglu – „vaterlandsloser Geselle“)

 

Spannende Aufgabenteilung – Wie unterschiedlich Macron und Merkel mit Trump umgehen. (NN)

 

ruinieren – urinieren

 

Kritik von Kunst: 50 : 50 (- mit allen psychologischen Tricks.)

Schon wieder: Trump und die Frauen. (Thomas Bremser, dpa, NN)

Metalle + Zellen.

Elefantentreffen

Gefährliches Weltbild – Stadtverwaltung nimmt Reichsbürgerszene ins Visier. (Alexander Brock, NN), „waffenrechtlich als unzuverlässig einzustufen.“

Buchten

bare Münze – wahre Münze

Schutz für die Achillesferse der modernen Gesellschaft – Landesamt für IT-Sicherheit soll Ende 2017 seine Arbeit aufnehmen – 200 Stellen werden in der Nürnberger Keßlerstraße geschaffen. (André Ammer, Metropolregion Nürnberg, NN)

der Boden, die Böden

der Bote, die Boten

Blonka-Welpen, rassetypisch, Bilder möglich, FP 450,-. (NN, Tiermarkt, Hunde)

Weg mit dem Ding! – Das mobile Internet hat das Reisen leichter gemacht, es bringt uns aber auch um das Abenteuer – darum hilft nur noch: ausschalten. (von Matthias Niese, NN Magazin am Wochenende)

Gorilladame

Bildende Kunst heißt auch „gebildeter Künstler“.

20.15: Planet der Dicken – Essen wir uns zu Tode? Dokumentarfilm (2017). Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit leben auf der Erde mehr Übergewichtige als Untergewichtige. (VOX)

Ronald D. Laing:
„Es liegt im Wesen des Ausweichens, daß es sich kaum festnageln läßt. Das ist seine Spezialität. Es fälscht die Wahrheit durch eine doppelte Einbildung. Das Manöver wird deutlicher, wenn man einige Punkte aus meinem Buch Das geteilte Selbst zum Vergleich heranzieht.

In dieser Studie gibt es Beschreibungen eines modus vivendi mit einigen Formen von Angst und Verzweiflung. Insbesondere beschrieb ich die Form einer Teilung des Selbst, bei der eine Spaltung im Sein des Menschen in einen entkörperten Geist und einen entgeistigten Körper eintritt. Mit dem Verlust der Einheit rettet der Mensch das Gefühl, ein „inneres“, „wahres“ Selbst zu haben, das nicht realisiert ist, während das „äußere“, „reale“ oder „wirkliche“ Selbst „falsch“ ist. Wir versuchten, diese Position als verzweifeltes Bemühen zu erklären, mit einer Form „ontologischer Unsicherheit“ zu Rande zu kommen.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 38)

Bei zu großen Händen drückt man stets mit 1 Finger 2 Tastenfelder gleichzeitig auf dem iPad.

Ich konsumiere gern.

ungültig (Wahlzettel)

Man malt + bastelt so groß, wie man wohnt.

Pommes-Bude

Tresor mit Schlitzverschluß.

eine attraktive Frau hat es nicht leicht.

Blinkmodul-Bausatz

Die ältesten (uns überlieferten) Bildträger sind die Felswände in Höhlen.

Frag´doch mal die Maus: am besten die Nachbarn fragen…

eine deutsche Frau? – in meinem Alter? – die will sich ins gemachte Nest setzen…

Emil Schumacher (zu mir): man muss an sich glauben…

Einstellungen/Pingler

„mehrmals am Tag bei mir klingeln – ich immer nur kurz weg…“

Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. (Jean Paul)

Ein Scherz hat oft gefruchtet, wo der Ernst nur Widerstand hervorzurufen pflegte. (August Graf von Platen)

 

Die Kälte

„Glühend leben und das Böse nicht spüren.“ Gaspara Stampa

Gestählte Wolken überfahren

das Licht. Schneehirn und Schneeherz brennen kalt.

Erdalter schichten sich zu meinen Jahren.

Die Ödnis steigert eine Baumgestalt.

Der Leerblick lotet in der Leere.

Wer lotet eine Seele tief!

Im Grund, der mich verzehrt, von dem ich zehre,

erfror die Stimme, die mich rief.

Die weiße Kuppe. Sträucher. Schwarz-Geweih.

Der rote Horizont ein Fries von Hirschen.

Ein Nest voll Schnee. Das Geisterei.

Des Windes Schlürfen, wenn die Schneisen knirschen.

Das blaue Reh, der graue Pfahl:

sie gehen mich noch an, erwacht

der Dolch aus Eis zum Samenstrahl

im Quelltraum einer Fixsternnacht.

Verstirntes Kraut, weltab geflöster Flor:

die Fenster wurden Jenseitskarten,

zu lesen durch ein Spiegelrohr

als Mandala und Innengarten.

Den Dorn, den Stein mit Blättern tarnen,

das Herzblatt mit dem Stein …

Die Rabenflüge garnen

den Leuchtfisch Sonne ein.

Wie sich das Spätgold spanne und entspanne,

weiß, wer sich einem Baum vermählt.

Von Glanz und Stille trieft das Vlies der Tanne.

Ein Feuerwerk von Nadeln! Keine fehlt.

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

zwei.

14.7.17

deux

Sie verkaufen alles bis aufs Hemd und noch weiter. (Lichtenberg)

 

Deutsch-Französische Freundschaft, beide Länder einigten sich darauf, in zukünftigen Rüstungsfragen zusammenzuarbeiten – Eurodrohne.

 

Der Besuch Trumps fand unter strensten Sicherheitsmaßnahmen statt.

 

Brexit-Gesetzentwurf in Großbritannien.

May: Ich war am Boden zerstört – die Pemierministerin weinte.

Julie Kurz: kein klarer Brexitkurs.

 

EU-Ukraine Gipfel: Beratungen.

Poroschenko: kein Kompromisskonzept.

Ukrainer dürfen nun visafrei in die EU einreisen. Niderlande sprachen sich gegen die Formulierungen aus.

 

EU-Kommission geht gegen Ungarn vor.

 

Steinmeier in Afghansitan.

 

Regierung genehmigt Rüstungsexporte trotz Katar-Krise, Kritik aus SPD-Fraktion.

 

schwere Vorwürfe gegen Daimler, für 1 Mio. der Daimler (Fahrzeuge) könnte dies zutreffen (OM642, OM651).

Dobrindt: andauernde staatsanwaltliche Ermittlungen.

 

Urteil in Russland, 20 Jahre Haftstrafe für Mörder an Nemzow, 11 Jahre für Mittäter.

 

gestern: Nobelpriesträger Liu Xiaobo gestorben (61), 2009 zu 11 Jahren Haft verurteilt.

 

Foto von Wirbelsturm auf dem Jupiter.

 

Wolfgang Welsch:

„c) Neuere analytische Philosophie

Auch die neuere analytische (oder postanalytische) Philosophie vertritt – ähnlich wie Nietzsche, die moderen Wissenschaftstheorie und die Hermeneutik – die Auffassung, daß wir „auf beweglichen Fundamenten und gleichsam auf fließendem Wasser“ operieren müssen. Das ist im analytischen Kontext eine Konsequenz daraus, daß die Rede von einer Wirklichkeit-an-sich prinzipiell sinnleer ist, weil es Wirklichkeit immer nur als „Wirklichkeit-unter-einer-Beschreibung“ gibt bzw. daß wir „bei allem, was beschrieben wird, auf Beschreibungsweisen beschränkt“ sind. Daher können wir von Wirklichkeit immer nur im Horizont prinzipiell problematischer (nie letztbegründbarer) Prämissen und stets nur als von einer Wirklichkeitsversion neben anderen sprechen.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 86)

 

wir wuchsen Schnee.

 

Rigobert Kaiser, Moderator

Stefan Schulz, Publizist (*1983 in Jena, Studium der Soziologie in Bielefeld)

Zuckerberg: Ich plane die perfekte aktuelle Tageszeitung für 1 Mrd. Menschen.

Kaiser: Buch Big Brother is watching you. (G. Orwell)

Schulz: Möglichkeiten der Weltaufklärung (Google), Spanien: Medienrechte wegen Umsatz im Land. Facebook: viel wichtigere Frage: wer hat mir den Text empfohlen?. Man bekommt dann seine perfekte personalisierte Tageszeitung.

Kaiser: Nachrichtendiät.

Schulz: wir lesen nicht mehr die gemeinsame Zeitung…

Kaiser: wann müssen wir tatsächlich von der gedruckten Zeitung Abschied nehmen?

Schulz: die New York Times hat 10 Jahre angesetzt, Publikum der Zeitung sehr alt.

(ARD alpha, Forum)

 

…so let me go, I don´t wanta be your hero…your maskerade,…every one… (family of the day)

 

Die Schattenseiten Bayerns: soziale Armut in Garmisch-Partenkirchen. (Zankapfel ist die neue Sprungschanze.)

 

Ronald D. Laing:

„Nach mehreren Monaten einer Affäre, die in einer Atmosphäre der Verzückung begonnen hatte und der nun Ernüchterung und Enttäuschung folgte, sah Yvette das Ende voraus. Sie stellte sich verschiedene Versionen der endgültigen dramatischen Trennung vor und entdeckte sich bitterlich weinend, versunken in der Vorstellung dieser Szene. Sie bemerkte, wie charakteristisch es für sie sei, in einer selbst beschworenen, bisher nur in ihrer Vorstellung existierenden Situation mit solch starkem Gefühl reale Tränen zu vergießen. Sie sagte korrekt voraus, daß sie nichts empfinden werde, „wenn es schließlich soweit sei“. Das tatsächliche Ende ihrer Affäre war prosaisch und langweilig, weder eine Komödie noch eine Tragödie. Danach war Yvette mehrere Wochen lang ruhig und gelassen. Dann begann sie retrospektiv ihre Vergagenheit zu dramatisieren, wie sie zuvor die Zukunft dramatisiert hatte. In der Imagination erlebte sie eine Situation wieder, die auch zuvor nur in ihrerer Imagination existiert hatte. In der Retrospektive wurde die damalige imaginäre zur realen Situation. Mit der Gegenwart hatten ihre Gefühle nur am bezaubernden Anfang der Liebesäffäre übereingestimmt. Sonst bildete sie sich ein, in der tatsächlichen Gegenwart zu empfinden, und schien nur in Imagination spontan glücklich oder tarurig zu sein. Vielleicht wich sie der Erfahrung eindeutiger Frustration aus, aber dafür zahlte sie den Preis, daß die eindeutige Befriedigung ihr auswich.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 37)

 

Experten sprechen schon von einem Insektensterben hohen Ausmaßes.

 

Wunderschöner federfüssiger Zwerghahn (eBay-Kleinanzeige)

 

Untertürkheim

 

Maybrit Illner

Lampedusa, Vorort von Kiefersfelden?

Katja Kipping: im Durchschnitt kommen täglich 11 Menschen auf dem Mittelmeer ums Leben, zivilatorische Frage…

Kipping: Millionärsabgabe, G20-Gipfel: Afrika – Partnerschaft enttäuschend, Schluß machen mit dem Export von Rüstung, Europa ist in der Tat in der Krise, gute Integration – Geld in die Hnad nehmen…

 

Hajo Schumacher, Journalist: wir geben unsere Freiheiten längst auf…, sportlich gelenkte Autokratie…

 

Italien: dies ist kein Vulkanausbruch, sondern Waldbrände. (heute+)

 

Beate – Beatle

 

jeglichen Machtstrukturen aus dem Wege gehen.

 

zum Studium an die Parteihochschule.

 

Futter für die deutsche Presse.

 

Völker haben die Tendenz zur Expansion.

 

…Skandal – Skandal im Sperrbezirk, Skandal um Rosi…

 

Mittelalter: räumliche Barrieren (Raum)

Moderne: zeitliche Ökonomie, zeitliche Distanzen (Zeit)

 

Neuer Weg: Wandel durch Annäherung (Willy Brandt – DDR)

 

Western Union (saftige Gebühren), für Menschen, die keine Alternative haben.

 

Arbeit folgt Kapital. (Bankier/Finanzier)

 

Fazit: arglistige Täuschung.

 

Vertreter einer linksradikalen Splitterpartei. (Lenin)

 

Historiker sind bemüht, rückwärtsdenkend Zusammenhänge zu erkennen /ein Puzzle zusammenzufügen.

 

beispielloser Propagandakult (Stalin)

 

die beiden pflegten einen regen Briefwechsel. (Chrustschow – Brandt)

 

Formel 1

 

Während wir uns immer nur in Bereitschaft halten, glücklich zu werden, ist es unvermeidlich, dass wir es niemals richtig sind. (Blaise Pascal)

 

Das stille, häusliche Glück ist darum das edelste, weil wir es ununterbrochen genießen können. Geräuschvolles Vergnügen ist nur ein fremder Gast. (Jean Paul)

 

 

Helldunkel

 

Der Hunger höhlt die Tage,

der Durst das ist die Nacht.

Du fragst. Er fragt. Ich frage.

Wir weinen und es lacht.

 

Stromauf-, stromabwärts stehen:

das Strömen überwiegt.

Mehr Sterne kann ersehen,

wer dunkel und am Boden liegt.

 

Es ist ein See erschienen,

ein Angesicht im See,

zog einer aus zu dienen

und schürfte Gold im Schnee.

 

Gibst du mir Nacht zu trinken,

schenk ich das Licht dir ein.

Zur Rechten und zur Linken

liebt Leid die Erde rein.

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

glücklich sein.

Kamera (15)Kamera (15)

13.7.17

être heureux

Margate. Es geht da so wie an allen Orten, wo Bäder sind, man holt ein bißgen verlorne Gesundheit und verliert sein Herz. (Lichtenberg)

 

Hartmut Rosa, „Beschleunigung – Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne“, suhrkamp taschenbuch wissenschaft, stw 1760, Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main, 2005.

 

Olaf Scholz entschuldigt sich bei den Hamburgern, Rote Flora hat Kredit verspielt.

 

M. Schulz: perfide

A. Scheuer: Nerven liegen blank.

K. Kipping: müssen gewußt haben, Bilder sollten gewollt werden…

 

Ibrance 125 mg (Pfizer)

 

Schizophrenie: Laing sprach von einer „Etikettierung“ (von) der Gesellschaft, – vielleicht sind Schizophrene in gesunden Phasen dem Leben näher als alle anderen. (?)

 

Antennenwelse 2 cm

Puppe Sandmann mit Melodie

Sony Trinitron Rohrfernseher

(eBay-Kleinanzeigen)

 

„paranoid“: über das Ziel hinausschießen.

 

Rudi Cerne: Ich wünschte, ich könnte 1% Norwegisch.

 

Wolfgang Welsch:

„b) Hermeneutik

Eine ähnliche Diagnose vertritt die hermeneutische Philosophie. Hans Blumenberg wies darauf hin, daß die alte Metapher der Seefahrt in der Geschichte des abendländischen Denkens zunehmend modifiziert und dabei zur modernen Schlüsselmetapher für die conditio humana wurde. Einst gab es zur Seefahrt und ihrer dramatischen Zuspitzung in der Katastrophe des Schiffsbruchs noch ein gegenüber: einen Zuschauer, der alles von der sicheren Warte eines Festlandes aus betrachten konnte und vom Unheil selbst unbetroffen war. Zunehmend aber erkannte man, daß es eine solch neutrale oder überlegene Warte nicht gibt, daß vielmehr auch die Position eines jeden Zuschauers schwankend, ungesichert und einer Seefahrt ausgesetzt ist – daß wir, anders gesagt, alle in Booten sitzen. Uns bleibt keine andere Möglichkeit als die eines „Schiffbaus aus dem Schiffbruch“.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 85)

 

„bosbachen“ (Bayern 3)

 

Sperma drängt stets nach draußen.

 

An einer Werkstatt anstehen.

 

(paranoid) Schizophrene ziehen Fäden zwischen unterschiedlichen, akausalen Ereignissen, Erinnerungen, Einbildungen, Gedächtnissplittern, Erfahrungen und Erlebnissen, vermeintlichen Zufällen, mit sich selbst. (psychotischer Selbstbezug)

 

Bei akuter (schwerer) Psychose finden keine Übertragungen statt. (Der Sinn des gesprochenen und geschriebenen Wortes wird nicht – mehr – erkannt.) Bei nachlassendem Zustand, aber noch in Psychose, können Übertragungen stattfinden. Ein Schizophrener in einem solchen Zustand mag etwa beim Anschauen eines Fernsehfilmes plötzlich einen Vorschlaghammer zur Hand nehmen und auf das Fernsehgerät einschlagen und es zerstören. Jeder Außenstehende kann keine Zusammenhänge erkennen, das Urteil lautet: er/sie ist wahnsinnig/verrückt geworden und könnte vielleicht für die Allgemeinheit eine Gefahr darstellen. Im wirklichen Wirken des psychotischen Vorganges finden zwischen dem Psychotiker und dem rezipierten Film (imaginierte „Realität“) (Spielfilm, Krimi, Nachrichtensendung …) Übertragungen statt, dessen er nicht (mehr) Herr seiner selbst ist. Er/sie (der Psychotiker) bezieht alles auf sich, er überträgt die Sinnlogik der gesehenen und gehörten Abläufe/Aktionen auf sich selbst. Er glaubt, er ist gemeint, er glaubt sich im Mittelpunkt des Geschehens/der übertagenen Aussagen und Sinnlogik. Die Psyche als poröse Wandung ist offensichtlich gestört. Distanz zu Übertragungen, die Fähigkeit zur Objektivierung (wir sind aber Subjekte), scharfsinniger Intellekt, Übertragung als Mittel und Werkzeug der Psycholgie, zeugen von gesunder psychischer (und somit geistiger) Konstellation.

 

Ronald D. Laing:

„Dem Selbst des Anderen wird ausgewichen, wen man den Anderen als Verkörperung der Phantasie nimmt. Man bildet sich ein, den Anderen zu akzeptieren „wie er ist“. Doch je mehr man denkt, daß es so ist, um so mehr behandelt man ihn wie ein verkörpertes Phantom, „als ob“ er oder sie eine andere Person und gleichzeitig ein privater Besitz sei. Nach der Terminologie Winnicots wird der Andere als „transitional object“ behandelt. Das ist jedoch eine weitere Einbildung. In gewissem Sinne oder auf einer gewissen Ebene erkennt das Selbst den Anderen als Anderen an, als „Person“, nicht als „Teilobjekt“ oder Ding, heuchelt aber nur die volle Anerkennung. Das wird erleichtert, wenn der Andere beim Ausweichen und bei den Illusionen heimlich mitwirkt. Charakteristischerweise erschrickt man und ärgert sich, wenn man entdeckt, daß der Andere nicht den Prototyp verkörpert, für den ihn die eigene Phantasie gehalten hat. Wenn man so lebt, wird es vielleicht an häufigen Illusionen nicht mangeln, aber man wird wahrscheinlich häufigen Desillusionierungen ausgesetzt sein. Jeden Anderen, dem man begegnet, sieht man als Oase in der Wüste des augenblicklichen Lebens, die sich jedoch beim Näherkommen in eine Fata Morgana verwandelt. Die Verdünnung dessen, was ist, durch das, was nicht ist, in dieser faßbareren Verwirrung, hat nicht den Effekt, beides wirksam zu machen, sondern verdünnt beides und enthält, nur teilweise erkannt, einen gewissen Grad an Entpersönlichung und Entrealisierung. Man lebt in einer seltsamen Gefangenschaft. Durch die Flucht vor und zur Befriedigung kann man „innere“ Bindungen mit anderen abhängig machen in der Hoffnung, daß sie die Imagination verkörpern und helfen werden, den erschreckenden und sinistren Aspekten der Phantasie auszuweichen. Das Bedürfnis, zur Verkörperung der eigenen Phantasie wirkliche und nicht imaginäre Andere zu suchen, kann zu intensiven Beziehungen mit Leuten und Dingen außerhalb des eigenen Selbst führen. Man sucht in wirklichen Anderen nach der Befriedigung, die einem in der Imagination ausweicht, und imaginiert die ganze Zeit die Befriedigungen, die in der „Realität“ fehlen.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 37)

 

Zeit ist nutzlos, – deshalb muss man sie nutz- und sinnvoll füllen.

 

Die Jurisprudenz ist stets bemüht, Sachverhalte zu objektivieren.

 

„…knips die Sonne aus, alles muss dunkel sein, …zündet die Kerzen an…in New York, Rio, Tokio…die Welt ist groß genug…“

 

 

Lachen und Lächeln sind Tore und Pforten, durch die viel Gutes in einen Menschen hineinhuschen kann. (Christian Morgenstern)

 

Das ganze Glück des Menschen besteht darin, bei anderen Achtung zu genießen. (Blaise Pascal)

 

 

Anonymus

 

Ich sah

schmutzige welke erkaltete Betten,

graues Gewölle im Kamm und das Licht,

das man zu löschen vergaß.

 

Spiegel hab ich gesehn,

die nach Regeln des Traums

spielen mit dem Gesicht:

Wundaug und Fischmaul,

ein Souterrainwohner, –

und nie mehr Kinder und Gras.

 

Archen hab ich gesehn

mit Fenstern aus Falterflügeln, dahinter

Feuer, das unraubbar ist,

Vater- und Mutterstädte der Luft.

 

Beigewohnt hab ich

der Kreuzigung von Blumen und Tieren,

Seelen hab ich getrunken

und Herzen verspeist.

 

Dunkel bin ich gekommen

und dunkel gegangen. –

Wenn es der Krug nicht mehr faßt,

wer war´s, der den Tropfen hinzugoß?

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

immer diese Termine.

Gemischt (4)

12.7.17

toujours ces dates

Es sind ganz brave Leute, aber die Hälfte des Guten und Bösen, das man von ihnen sagt, ist nicht wahr. (Lichtenberg)

 

Thorsten Schröder:

Bundesverfassungsgericht: Tarifeinheitsgesetz weitgehend rechtens, grundsätzlich billigte Karlsruhe dieses Gesetz, allerdings mit etlichen Einschränkungen.

B. Riexinger: keine einheitliche Bettelei verfallen …

Ulla Fiebig: Urteil mit „Ja, aber …“

 

Gabriel attakiert Merkel wegen G20: bisher nicht gekanntes Maß an Verlogenheit, G20 politisch ein totaler Fehlschlag.

 

Diskussion über Entzug von G20-Akkreditierungen von Journalisten.

Johannes Caspar: hochexplosives … (?)

betroffen 32 Medienvertreter.

 

Hamburger Polizei richtet Sonderkommission ein, Pressekonferenz im Hamburger Polizeipräsidium, Blumen und Geschenke für die Polizei von Hamburger Bürgern.

 

USA: Präsidentensohn veröffentlicht E-Mails, Russland könnte die Wahl zugunsten Trumps beeinflußt haben.

Stefan Niemann: Vorwurf des Landesverrats.

 

Viele Waldbrände in Italien.

 

Marcel Kittel schreibt Geschichte.

 

Wolfgang Welsch:

„4. Die Durchsetzung der epistemologischen Ästhetisierung im 20. Jahrhundert

a) Wissenschaftstheorie

Vertreten eine solch ästhetische Sicht des Erkennens nur exquisite – oder scheinbar überspannte – Ästhetiker wie Nietzsche? Nein. Nietzsches Einsichten wurden im 20. Jahrhundert zunehmend allgemein. Selbst die Wissenschaftstheorie ist sukzessiv „nietzscheanisch“ geworden. So hat Otto Neurath (der immerhin einer der härtesten wissenschaftstheoretischen Schulen, dem „Wiener Kreis“, angehörte) unsere Situation ganz ähnlich wie Nietzsche beschrieben: „Wie Schiffer sind wir, die ihr Schiff auf offener See umbauen müssen, ohne es jemals in einem Dock zerlegen und aus besten Bestandteilen neu errichten zu können.“ Dieser Satz Neuraths wurde auch dann zum Leitsatz des analytischen Philosophen Willard Van Orman Quine. Sogar bei Karl Popper lesen wir, „daß dort, wo wir auf festem und sicherem Boden zu stehen glaubten, in Wahrheit alles unsicher und im Schwanken begriffen ist“. – Man sieht: Selbst Wissenschaftstheoretiker, die gewiß keine Nietzscheaner sein wollen, kommen dort, wo sie Grundfragen erörtern, nicht daran vorbei, wie Nietzscheaner zu sprechen. Die ästhetische Verfassung der Wirklichkeit ist eine Einsicht nicht nur mancher Ästhetiker, sondern aller reflektierten Wirklichkeits- und Wissenschaftstheoretiker des 20 Jahrhunderts. Sie ist eine fällige Einsicht.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 84)

 

Bildschöne Hähne

Wellensittich Vogel Zubehör

(eBay- Kleinanzeigen)

 

Taschenbücher – Taschentücher

 

flegelhafter Tiefschlag.

 

Betriebsausflug

 

Firmen mit kritischer Infrastruktur.

 

draufschreiben

 

wichtiges Know-How ins Ausland…

 

Ronald D. Laing:
„Ausweichen erfordert Virtuosität, will man es aufrechterhalten. Es kann zu einer bezaubernden Nostalgie führen. Es darf nie zusammenbrechen. Wenn es deutlich wird, wird es häßlich. In Madame Bovary wird das präzise dargelegt.

Zeit ist leer. Sie ist so nutzlos wie unentrinnbar. Eine falsche Ewigkeit, gemacht aus all der uns zu Verfügung stehenden Zeit, die sich ewig hinzieht. Es ist der Versuch, dadurch außerhalb der Zeit zu leben, daß man in einem Teil der Zeit lebt; der Versuch, zeitlos in die Vergangenheit oder in der Zukunft zu leben. Die Gegenwart wird nir realisiert.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 36)

 

Im Glück wird man vergesslich. (Menander)

 

Für großartig angelegte Menschen ist es die schwerste Aufgabe, auf der Zinne des Erfolges dessen natürliche Schranke zu erkennen. (Theodor Mommsen)

 

 

Durchblick

 

Das Erinnern ist ein Blinken im Fluß.

Wer taucht, fördert Scherben empor.

Das Wasser wäscht keinerlei Schuld ab,

denn die Taube ist nicht mehr dabei.

 

Aber die Wunden sind rein.

Ich öffne die Wunden dem Wind.

Ich halte die Augen

am Riß der Welt,

recht nahe, damit ich hindurchseh.

 

Meine auferstandenen Augen

blicken von drüben mich an.

 

Mein auferstandenes Wort

spricht mich los von all meinen Worten.

 

Meine auferstandenen Füße

hinterlassen Spuren für dich.

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

Mannschaft.

Menschenmenge (14)

11.7.17

équipe

Der Heide Tacitus, der mit jüdischer Finesse in jeder Handlung bis auf den Teufel hinunter sah. (Lichtenberg)

 

Linda Zervakis

Debatte über Vorgehen gegen Extremisten.

K. Kipping: Straftatten, verurteilen wir auf´s schärfste.

M. Schulz: politisch nicht zu quantifizieren.

Gewaltforscher warnen vor zu hohen Erwartungen, Sonderkommission der Innenbehörde.

 

CSU Kausur-Tagung im Kloster Banz.

Merkel: mehr Polizisten und bessere Ausrüstung.

Seehofer: es hat der Kurs auch gestimmt.

Dobrindt: linke Saubande durch Hamburg.

 

Gesundheitszustand Liu Xiaobob kritisch, scharfe Kritik an chineschischen Behörden, Peking weist alle Forderunegn zurück.

 

Türkischer Minister darf nicht nach Österreich, Gefahren für die öffentliche Ordnung.

Kurz: jedoch Interesse zu guten Kontakten mit der Türkei…

 

Waffenruhe im Südwesten Syriens, Chancen auf Fortschritte seien gestiegen, noch 700.000 Menschen aus Mossul vertrieben.

 

Probleme bei Betreuung radikalisierter Kinder, Betreuender mutmaßlich selbst Salafist.

 

gestern: Schriftsteller Peter Härtling t (83), *1933 in Chemnitz, Trauma der Kindheit, Kinderbücher, Erwachsenenthemen, „lesen heitß Sprache lernen“.

 

Kerber in Wimbledon ausgeschieden.

 

Waldbrände in Kalifornien (14 Brandherde) und in Kanada.

 

BR alpha – Forum

Wladimir Kaminer, Schriftsteller

Zuhal Mössinger-Soyhan, Moderatorin

Goodbye, Moskau, „die Sowjetunion, ein 70 Jahre dauerndes kommunistisches Experiment“.

 

Hamburg: Das macht man einfach nicht.

 

Wolfgang Welsch:

„Nietzsche zufolge enthalten unsere Wirklichkeitsentwürfe also nicht nur grundlegend ästhetische Elemente, sondern sie sind insgesamt von ästhetischem Zuschnitt: Sie sind, poietisch erzeugt, durch fiktionale Mittel strukturiert und ihrer ganzen Seinsweise nach von jener schwebenden und fragilen Art, die man traditionell nur ästhetischen Phänomenen attestiert – und nur bei ihnen für möglich gehalten hat. Bei Nietzsche sind Wirklichkeit und Wahrheit im ganzen ästhetisch geworden. Was Baumgarten angebahnt und Kant als erster ein Stück weit ausgearbeitet hatte – Nietzsche hat es ins Extrem entwickelt.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 84)

 

Roland Strumpf, ZDF Reporter: drillmäßg eingeübt.

Gundula Gause: IS in Mossul endgültig geschlagen, fast 900.000 Menschen werden vertrieben. Deutsche Exporte mit Rekordzahlen, (Unwetterwarnung für den Südwesten Baden-Württembergs).

Claus Kleber: Philippinen, gegen die Armut keinen Plan.

Wieder Akademiker in der Türkei festgenommen. China: Sorge um Friedensnobelpreisträger.

Nachruf Peter Härtling, (Djadi, Flüchtlingsjunge), ein stiller Mann, kein Talkshow-Kanditat, seine Motivation war die Wut, seine eigentliche Anliegen gehörten den vernachlässigten Kindern, über 25 Kinderbücher.

Claus Kleber: wir kommen morgen wieder…

 

Keramik: den Ton angeben.

 

Spielraum

 

Die Psyche ist eine poröse Wand (oder ein poröses Gefäß).

 

Südafrika: die größte Kluft zwischen arm und reich. (Bayern 3, Mensch Otto)

 

Ronald D. Laing:

„Phantombeziehungen beeinflussen die körperliche Erfahrung. Ein heimlicher Phantomliebhaber hält den Körper in Reizzustand. Diese prickelnde Erregung bewirkt eine ständige Suche nach sexueller Entspannung. Durch imaginären Beischlaf mit einem Phantom werden reale Empfindungen im Körper geweckt; sie „in“ der Realität zu befriedigen, ist jedoch schwierig. Manche Leute sagen, sie hätten mehr reale Gefühle in imaginären Situationen als in realen. Jill empfindet in der imaginären Antizipation des realen Beischlafs reale sexuelle Erregung; doch wenn  es zum realen Beischlaf kommt, erfährt sie erneut weder Verlangen noch Erfüllung. In der Vergangenheit oder in der Zukunft zu leben, kann weniger befriedigend sein, als in der Gegenwart zu leben, niemals aber so desillusionierend. Die Gegenwart wird nie so sein, was war oder was sein könnte. Die Suche nach einem Etwas außerhalb der Zeit bringt ein entnervendes Gefühl der Sinnlosigkeit und Hoffnungslosigkeit mit sich.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 36)

 

Viele erkennen zu spät, dass amn auf der Leiter des Erfolgs einige Stufen überspringen kann. Aber immer nur beim Hinanutersteigen. (Somerset Maugham)

 

Glück ist dem Menschen gefährlicher als Unglück. Dieses hält ihn wachsam, jenes macht ihn gleichgültig. (Charles de Secondat Montesquieu)

 

 

Treppe

 

Wer unten steht,

überspringt mit den Augen die Stufen.

Der Steigende zahlt mit dem Herzen.

Oben zählt nur die Einsicht,

es sei, was du suchtest,

auf jeder Stufe zu finden,

neigst du den Kopf.

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

die eine Hand…

sparen5

10.7.17

d’une part

Ein Schluck von Vernunft. (Lichtenberg)

 

Jan Hofer

Konsequenzen nach Gewalt bei G20-Gipfel, Steinmeier äußerte sich entsetzt, 500 Polizisten verletzt.

Steinmeier: (Bilder) macht mich fassungslos.

O. Scholz: brutale Straftäter.

Thomas Berbner: vor der Bundestagswahl Debatte um Sicherheiet neu entfacht.

 

Peter Dalheimer:

US-Präsident Trump weigert sich im Thema Klimaschutz.

C. Özdemir: einer glücklich, das ist Trump.

D. Bartsch: …dass jede 5 Minuten ein Kind verhungert, das ist schlicht ein Skandal.

Der nächste G20-Gipfel ist geplant, diesmal in Argentinien.

 

Kundgebeung der Opposition in Istanbul, Gerechtigkeitsmarsch (mehr als 400 km).

 

Waffenruhe im Südwesten von Syrien. Syrische Medien: Assads Schweigen sei als Zustimmung zu werten. Seit Februar haben die Kriegshandlungen stets zugenommen.

 

Rückeroberung von Mossul.

 

Welterbetitel für Höhlen auf Schwäbischer Alb, Flöten: älteste Musikinstrumente, die je gefunden wurden, deutsches Welterbe Nummer 42.

 

gestern: Christopher Street Day in Köln, „nie wieder“.

 

Grippe – Krippe

 

3 – 2 – 1- 0 – wir haben die Schnauze voll …

 

Wolfgang Welsch:

„Auf diesem Weg gelangt Nietzsche zu einer ingeniösen Einschätzung unserer Begriffsgebäude: „Man darf hier wohl den Menschen bewundern als ein gewaltiges Baugenie, dem auf beweglichen Fundamenten und gleichsam auf fließendem Wasser das Aufthürmen eines unendlich complicirten Begriffsdomes gelingt; freilich, um auf solchen Fundamenten Halt zu finden, muss es ein Bau, wie aus Spinnefäden sein, so zart, um von der Welle fortgetragen, so fest, um nicht von dem Winde auseinander geblasen zu werden.“ – So stellt sich das Erkennen für ein Bewußtsein dar, das auf seine ästhetischen Grundleistungen aufmerksam geworden ist. Alle Elemente des neuen Primärcharakters des Ästhetischen sind in dieser Charakterisierung versammelt: Wie Künstler oder geniale Konstrukteure erzeugen wir unsere Verständigungssysteme, errichten kunstvolle Konstruktionen, die auf Wirklichkeitt zwar bezogen sind, aber nicht durch Abbildung, sondern durch Erfindung, und die insgesamt dem Non-Fundamentalismus der Wirklichkeit Rechnung tragen: „Es giebt für uns keine „Wirklichkeit“ […].“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästehtik, S. 83)

 

Leben in München: entweder als Millionär oder als Sozialrentner.

 

Trabi de Luxe

 

Hamburg: 38 Haftbefehle gegen Randalierer.

 

Spiegel für das Auto um das Baby zu sehen (eBay-Kleinanzeige)

 

gibt es eine Telefonnummer für die EU?

 

win rar

 

real life – keine Spekulationen, Vermutungen, Mutmaßungen…

 

Blindenleitsystem

 

Sehtest

 

Markus Söder und Ulrich Maly zu Gast bei Otto (Bayern 3)

Söder: mein Hobby zum Beruf gemacht.

 

Ronald D. Laing:

„Manche Leute bilden sich jahrelang ein, sie hätten befriedigende sexuelle Beziehungen. Ihr Leben basiert so sehr auf Einbildung, daß sie nicht mehr unterscheiden können zwischen dem, was wirklich befriedigt oder frustriert, und dem, von dem sie sich einbilden, daß es befriedigt oder frustriert.

Sexuelles Verlangen ohne sexuelle Befriedigung. Jill wird durch ihre privaten Phantombeziehungen nicht richtig befriedigt und ist doch nicht imstande, auf sie zu verzichten und der nackten, tatsächlichen Beziehung Platz zu machen. Von keiner „realen“ Beziehung kann man mit Sicherheit erwarten, daß sie einen nicht enttäuscht und sich als falsch erweist wie alles andere. Man weiß, woran man mit seiner Imagination ist. Sie läßt einen nicht in Stich, aber man bekommt Schwierigkeiten, wenn man sich vorzustellen beginnt, was man sich vorstellt, sei real.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 36)

 

es gut meinen.

 

Es ist unmöglich, einen Mann, dem durch seine Art zu verfahren viel geglückt ist, zu überzeugen, er könne gut daran tun, anders zu verfahren. Daher kommt es, dass das Glück eines Mannes wechselt; denn die Zeiten wechseln, er aber wechselt nicht sein Verfahren. (Niccolò Macciavelli)

 

Glücklich sein, das ist, die Ungeduld nach dem Glück hinter sich zu haben. (Maurice Maeterlinck)

 

 

Eines Morgens

 

Eines Morgens erkennst du,

der Geliebte ist tröstbar,

sterblich die Freundin,

die Leier ein sinkendes Sternbild.

 

Allein betrittst du die Wolke,

widerlegst die Zeit und mit Träumen

beweisest du zögernd den Traum.

 

Die Chinesische Mauer

wird abgetragen von Faltern.

Zugänglich scheint

die Röte am Himmel.

Hinter dem Staub liegt Eleusis.

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

Das große Einmaleins.

Technik Wissenschaft (55)

9.7.17

Les tables de multiplication

Wißt ihr wohl, daß weitläufig zu sein erlaubt ist, wenn man nach dem Bogen bezahlt wird, und ich hasse die Beschreibungen von einer Schlacht, die zu lesen weniger Zeit wegnehmen, als die Schlacht selbst. Nichts muß man behutsamer aussprechen als das Urteil: Dunkel. Etwas dunkel zu finden ist keine Kunst: die Elefanten und  die Pudelhunde könnten dann, wer weiß was dunkel finden. (Lichtenberg)

 

Merkel: Pariser Abkommen unumkehrbar, USA kann sich…(?), Märkte müssen offen gehalten werden, mehr Geld auch für Afrika.

Putin: Beziehungsniveau wie wir es brauchen.

Tina Hassel: zum freien Handel, beim Thema Klimaschutz mußte die Kanzlerin einige Kröten schlucken, Türkei würde das Abkommen nicht unterzeichnen, Zehntausende demonstrieren friedlich, Motto: grenzenlose Solidarität, auch bürgerliche Parteien und Kirchen nahmen teil.

Hamburg hat gestern ein friedliches Zeichen gesetzt, zunächst 280 Beamte verletzt.

Innensenator: so eine Qualität (an Gewalt) hatten wir noch nicht.

eine bundespolitische Diskussion dürfte folgen.

 

Rückeroberung der irakischen Stadt Mossul.

 

Laschet warnt Union vor Rechtsruck.

 

Acht Tote bei Hauseinsturz in Neapel.

 

schwere Unwetter in Japan.

 

Putin: Trump sei in der Realität ganz anders als im Fernsehen.

Tina Hassel: Kanzlerin hat sich durchgesetzt. Bewohner im Schanzenviertel: entsetzt, traurig, ratlos,; Krawalltouristen.

Merkel: schreckliche Bilder gesehen, Sicherheitskräfte haben bewiesen, auch das kann …

 

Wolfgang Welsch:

„Wenn uns die Wirklichkeit für gewöhnlich nicht als erzeugt, sondern als gegeben erscheint, so ist das die Folge eines habituellen und geradezu systematischen Vergessens unserer Tätigkeitsanteile. Der Mensch kommt „zum Gefühl der Wahrheit“, indem er „sich als Subjekt und zwar als künstlerisch schaffendes Subjekt vergisst“. „Er vergisst […] die originalen Anschauungsmetaphern als Metaphern und nimmt sie als die Dinge selbst“. Zwar erzeugen wir unsere Wirklichkeiten, aber wir verbergen uns dies oder vergessen es – und dadurch entsteht der Anschein von Objektivität. Das Gefüge der Wirklichkeit beruht insgesamt auf ästhetischen bzw. poietischen Primärprojektionen – es liegt ihm die „frei dichtende und frei erfindende“ Tätigkeit des Menschen, mithin ein „ästhetisches Verhalten“ zugrunde -, nur wollen wir genau das für gewöhnlich nicht wahrhaben, sondern vergessen und verdrängen es. Über diese Verdrängung des ästhtischen Grundprozesses hat Nietzsche uns aufgeklärt.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 82)

 

Die dominiernde (wohl einzige) kapitalistische Denkweise ist stets Profit, Profit, Profit.

 

kreatives Arbeiten (Basteln, Malen…) macht glücklich.

 

Objekte der Form wegen:

Meistens ist es so, dass (aus Skizzen) die Form und die Segmente des Objektes entstehen, hier wird dann schon fiktiv die Farbgebung bestimmt, am Ende die Sprach- und Sinnlogik (durch den Titel des Objektes) beigefügt.

 

Reinlichkeit ist die oberste Zierde einer Frau. (aus dem Kamasutram)

 

Betzimmer – Bettzimmer

 

Die fatalen, unumkehrbaren Folgen kapitalistischen, steten Profitstrebens: hausgemachte Umweltprobleme.

 

Facebook: gut gelaunter Putztrupp. (Bayern 3)

 

2.: S. Vettel.

 

Ronald D. Laing:

„Jill ist mit Jack verheiratet. Sie will nicht mit Jack verheiratet sein. Sie hat Angst davor, Jack zu verlassen. Deshalb bleibt sie bei Jack, stellt sich aber vor, sie sei nicht mit ihm verheiratet. Schließlich fühlt sie sich nicht mit Jack verheiratet. Deshalb muß sie sich vorstellen, sie sei es. „Ich muß mich daran erinnern, daß er mein Mann ist.“

Ein alltägliches Manöver. Ausweichen ist Umgang mit einem Konflikt ohne direkte Konfrontation oder Lösung. Dem Konflikt wird ausgewichen, weil eine Erfahrungsmodalität gegen eine andere ausgespielt wird. Sie stellt sich vor, sie sei nicht verheiratet, und dann, sie sei es. Ausweichspiralen drehen sich und drehen sich.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 35)

 

Glück ist wie die Sonne. Ein wenig Schatten muss sein, wenn´s dem Menschen wohl werden will. (Otto Ludwig)

 

Ohne ein bisschen Bosheit kann man unmöglich witzig sein. (Thomas Babington Macauly)

 

 

Die Kinder

 

Sie stellen Fragen, auf die ich keine,

nur wohlfeile feige, beschämende Antworten weiß.

 

Michelanchelos Sintflut

zeigt ein ertrinkendes Pferd.

„So hat Gott

nicht alle Tiere

mit in die Arche genommen?

Die Tiere sind schuldlos.“

 

Ein Kind ist vor allem etwas, das wächst,

angeekelt, belustigt, erschreckt

von Dingen, die aneinander erinnern.

Der Keim der Kastanie,

schleimig und nacktweiß,

verfremdet das Märzgras.

„Was ist das?“ Sie wiehern. „Ein Tier.“

 

Eine

in den Schnee gezeichnete Blume

meint einen Garten.

„Du wärest, er wäre, er ist und ich bin…“

Der Rabenruf eröffnet das Kampfspiel,

die Ackerwalze

führt die Kolonnen der Halme an.

Frau Fee entfliegt als Rauch dem Gehölz,

der Indio treibt zwischen Wolkengebüsch

den Amazonas des Himmels hinab.

 

Mit fantastischem Schielblick

stochern sie in öligen Pfützen,

sie kichern im Laub

und sind die Pupille im Schlüsselloch.

 

Kultisch ist ihre Art,

unter Bäumen zu weilen,

in Brunnen zu blicken,

Bälle und Pfeile zu werfen.

 

Sie entschlafen im Licht und erwachen beschattet,

kommen von weit hinter Wimpern hervor:

„Werden die Träume ins Herz

oder ins Auge gemalt?“

„Der Tropfen wartet auf mich.

Was fallen will, fällt

mitten auf meinen Kopf.“

 

„Warum macht ein Vogel den Himmel so groß?“

„Sag mir, woran du erkennst,

daß ich beseelt bin und leben werde.“

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

kommst du mit?

8.7.17

venez-vous?

Hüte dich, daß du nicht durch Zufälle in eine Stelle kommst, der du nicht gewachsen bist, damit du nicht scheinen mußt, was du nicht bist, nichts ist gefährlicher und stört alle innere Ruhe mehr, ja, ist aller Rechtschaffenheit mehr nachteilig als dieses und endigt gemeiniglich mit einem gänzlichen Verlust des Kredits. (Lichtenberg)

 

Susanne Daubner

G20-Gipfel in Hamburg: Konferenz der Industrie- und Schwellenländer. Trump und Putin treffen sich, Klimaschutz: wie ohne die USA?

Macron: gemeinsames Engagement bewahren…

Juncker: …wird Europäische Union adäquat reagieren…

Merkel: Diskussion sehr schwierig.

Frank Jahn, Hamburg: …sorgt jedoch einer für Mißtöne: Donald Trump; Merkel sagt, Kompromisse zu finden, ohne sich zu verbiegen.

Hamburg:

Proteste und Ausschreitungen, Verstärkung aus dem gesamten Bundesgebiet angefordert, viele Blockaden in vielen Stadtteilen.

gestern: am späten Abend brannten die ersten Autos, Anwohner müssen hilflos zusehen, gegen Kapitalismus, für mehr Solidarität.

Björn Staschen: Flaschen und andere Gegenstände auf die Polizei geworfen…

 

Auto-Gipfel in Berlin: Nachrüstung von Diesel-Fahrzeugen gefordert, Ministerpräsidenten machen Druck auf die Wirtschaft, Länder wünschen sich Zugeständnisse.

(Thomas Kreutzmann: noch eher ist es ein Wunsch…)

 

„Ehe für alle“ – Gesetz ducrh Bundesrat.

 

Kinderpornografie Plattform zerschlagen, 87.000 Nutzer, 14 Verdächtigte, 12 wegen sexuellen Mißbrauchs, hoher Ermittlungsaufwand im Darknet.

 

Altstadt von Hebron zum Weltkulturerbe ernannt, wird als islamistische Stadt bezeichnet.

 

„Flöhe hüten sich leichter als G20“ (A. Merkel), Logo: Kreuzknoten.

Politisch hat der Tag wenig gebracht außer ein harmonisches Familienfoto; Wasserwerfer.

Tina Hassel: unberechenbare Partner.

 

Wolfgang Welsch:
„Schon in dem frühen Manuskript „Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne“ von 1873 wies Nietzsche (bezeichnender Weise im Anschluß auf eine Kant-Paraphrase) darauf hin, daß wir Wirklichkeit allenthalben mit fiktionalen Mitteln und auf dem Weg metaphorischer Tätigkeit hervorbringen. Die Rede von „meta-pharischer“ Aktivität ist dabei wörtlich zu verstehen. Wir übertragen einen anfänglichen Nervenreiz in ein Bild, dieses in einen Laut, schließlich den Laut in einen Begriff. Durch solche Übertragung von einer Sphäre in eine andere entstehen die Kaskaden der Wirklichkeit. Diese ist in allem, was über den elementaren physischen Reiz hinausgeht, ein Produkt menschlicher Kunst. Den „Trieb zur Metapherbildung“ kann man „keinen Augenblick wegrechnen […], weil man damit den Menchen selbst wegrechnen würde“. Der Mensch ist ein animal fingens.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästehtik, S. 82)

 

ACDC – ADAC

 

das Logo, der Logos, die Logoi.

 

Spatz, Taube.

 

G20-Gipfel erstickt in Gewalt. (NN)

 

selbstreinigendes Fahrzeug.

 

Gipfel der Gewalt – Nach Hamburg ist die Zukunft solcher G20-Treffen offen. (von Alexander Jungkunz, NN)

 

„Es ist ein Zirkus“ – G20-Teilnehmer ringen erbittert um Kompromisse. (Andreas Landwehr und André Stahl, dpa, NN)

 

David Hockney (schwerhörig) wird 80.

 

„Elysium“

 

Buchtitel können glatte Themaverfehlungen sein.

 

zusammenkleben – zusammen kleben

 

DER STAMMKUNDE WAR WIEDER DA … (Gymmicks komischer Humor, NN am Wochenende)

 

Ronald D. Laing:

„Er versucht, sich einzubilden, daß er „einfach er selber, nur ein kleiner Junge“ ist. Aber es gelingt ihm nicht ganz. Ein Dreijähriger, der sich einzubilden versucht, „nur ein kleiner Junge“ zu sein, und scheitert, bekommt Schwierigkeiten. Er wird vermutlich zum Psychoanalytiker geschickt, wenn seine Eltern sich das leisten können. Wehe dem Dreiundsechzigjährigen, wenn er unfähig ist, sich einzubilden, daß er „nur ein alter Mann“ ist.

Wenn man als Kind mit dem Spiel, nicht zu spielen, „nur man selbst“ zu sein, keinen Erfolg hat, wird die Familie sich alsbald wegen zu weit gehender infantiler Omnipotenz Sorgen machen. Und wenn man sechzig Jahre später erkennt, wie clever man war, sich etwas so gut einzubilden, daß man sogar vergessen hat, daß man sich all die Jahre etwas eingebildet hat, kann man deutlich sehen, daß sie meinen, man werde ein bißchen senil. Soll man abermals versuchen, sich etwas einzubilden, diesmal, daß man „nur ein kleiner alter Mann“ ist?“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 35)

 

Betel kauen.

 

sprunghaft sein.

 

Entwarnung für die B 12: es werden keine Gegenstände mehr auf die Straße geworfen. (Verkehrsmeldung Bayern 3)

 

Glück erkennt man nicht, drinne man geboren, Glück erkennt man erst, wenn man es verloren. (Friedrich von Logau)

 

Was die Menschen Glück und Unglück nennen, ist nur der rohe Stoff dazu; am Menschen liegt´s, wozu er ihn formt. Nicht der Himmel bringt das Glück; der Mensch bereitet sich sein Glück und spannt seinen Himmel selber in der eigenen Brust. Der Mensch soll nicht sorgen, dass er in den Himmel, sondern dass der Himmel in ihn komme. Wer ihn nicht in sich selber trägt, der sucht ihn vergebens im ganzen All. (Otto Ludwig)

 

 

Arcanum

 

Die Spinne verpackt ihre Beute.

Der Mensch erklärt dem Menschen den Krieg.

Alte Mächte üben Gewalt,

die Sintflut zischt ins prometheische Feuer,

von Dämonen tost die geschändete Luft.

 

Die Milchstraße ist eine Naht

im Mantel des Fremden.

Er wickelt noch einmal mich ein.

 

Mit meinen Facettenaugen blicke ich um ich.

Ich lege mein Haar in den Mond,

und eine Hand in die andre.

 

Ich will diesen Schleier,

will diesen Helm nicht mehr anziehn.

Ja, will ich sagen, und: Nein.

 

Eines Hundes Haupt sucht mein Knie.

Ein Kind läßt mich ein in sein Spiel.

Ich will keine Götter bemühen.

Ich lebe.

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

kleines Einmaleins.

Technik Wissenschaft (53)

7.7.17

petite table de multiplication

Um eine Fremdsprache recht gut sprechen zu lernen und würklich in Gesellschaft zu sprechen mit dem eigentlichen Akzent des Volks muß man nicht allein Gedächtnis und Ohr haben, sondern auch in gewissem Grad ein kleiner Geck sein. (Lichtenberg)

 

… auf dem Mond, da gibt es keine Rosen …

 

Susanne Daubner

Vorgespräch mit dem US-Präsidenten.

Merkel: Diskussionen, die nicht so einfach sind…

Stefan Niemann, Hamburg: Trumps Tendenz widerspricht den G20-Teilnehmern, Trump braucht Verbündete.

 

Großeinsatz in Hamburg: Proteste vor dem G20-Gipfel, bis zu 8.000 Gewaltbereite, mehr als 30 Personen durften nicht nach Deutschland einreisen.

Björn Staschen: 1.000 Vermummte, Polizei hat Wasserwerfer eingesetzt, Flaschen und Feuerwerkskörper flogen.

 

Trump in Warscheu.

 

Freihandelsabkommen zwischen EU und Japan, ab 2019 Europa und Japan Freihandelspartner, Zeichen setzen für Zusammenarbeit und Handel.

S. Abe: Abkommen, wo beide gewinnen.

 

Italien fordert mehr Unterstütung von EU, mehr als 85.000 Emigranten über das Mittelmeer, Verhalltensregeln für private Seenotretter.

 

der Vorfall hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. (Treppenschubser)

 

paranoid: sich etwas zusammenreimen.

 

Unbox your phone – Galaxy S 8

wirkaufendeinauto.de

Hotel? trivago

momondo.de – für Reisende wie mich

Hauptsache ihr habt Spaß – Media Markt

Ecken. Kanten. Holsten

Buch Dein Ding – Holiday Check

Nivea Man – es beginnt mit dir

Das einzig Wahre – Warsteiner

(Werbung N 24)

 

Wolfgang Welsch:

„3. Nietzsche: der ästhetisch-fiktionale Charakter von Erkenntnis und Wirklichkeit

Kants Greundlegung wurde hundert Jahre später durch Nietzsche fortgeführt und so überzeugend gemacht, daß man seitdem zwar noch gegen die ästhetische Grundierung des Erkennens anreden mag, aber kaum noch etwas gegen sie vorbringen kann.

Nietzsche – vielleicht der ästhetische Denker par excellence – radikalisierte die Ästhetisierung dreifach. Er zeigte erstens, daß Wirklichkeit insgesamt (nicht nur in ihrer transzendentalen Struktur) gemacht ist: Tatsachen sind Tat-sachen. Er wies zweitens darauf hin, daß diese Wirklichkeitserzeugung mit fiktionalen Mitteln erfolgt: durch Anschauungsformen, Grundbilder, Leitmetaphern, Phantasmen usw. Und er durchbrach drittens die Schwelle der einen und gemeinsamen Welt: Wenn Wirklichkeit Ergebnis einer Erzeugung ist, dann muß man auch mit dem Entstehen unterschiedlicher Welten rechnen.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 81)

 

3sat.de/scobel

Gert Scobel, Moderator

Gerd Gigerenzer, Psychologe

Damian Borth, Informatiker

Gerhard Schurz, Philosoph

 

Metalle werden stets mit härteren Metallen bearbeitet.

 

Suchmaschine

 

Ronald D. Laing:
„Sechzig Jahre später, nachdem der Mann glauben gelernt hat, er sei „nur ein kleiner Junge“ gewesen, der all dieses Zeug lernen mußte, und ein „großer Mann“ zu werden, und nachdem er seinen Geist mit all dem anderen Zeug vollgesopft hat, das große Männer kleinen Jungen erzählen, nachdem er also ein großer Mann geworden ist, beginnt er, ein alter Mann zu werden. Doch plötzlich beginnt er sich daran zu erinnern, daß alles ein Spiel gewesen war. Er hatte das Kleiner-Junge-sein gespielt und das Großer-Mann-sein und ist nun dabei, Alter-Mann-sein zu spielen. Seine Frau und seine Kinder beginnen sich große Sorgen zu machen. Ein mit der Familie befreundeter Psychoanalytiker erklärt (er war vom Existentialismus beeinflußte worden): Eine hypomanische Todesleugnung insbesondere bei „erfolgreichen“ Leuten ist nichts Außergewöhnliches. Es ist eine Rückkehr zur infantilen Omnipotenz. Wahrscheinlich läßt sie sich „zügeln“, wenn er in einer religiösen Gruppe sozialisiert wird. Es wäre vielleicht eine gute Idee, den Pfarrer zum Essen einzuladen. Wir sollten darauf achten, daß das Geld auch wirklich sicher angelegt ist, nur für den Fall…“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 35)

 

Dauerndes Glück ist nur in der Aufrichtigkeit zu finden. (Georg Christoph Lichtenberg)

 

Die meisten Menschen sind ungefähr so glücklich, wie sie es zu sein bereit sind. (Abraham Lincoln)

 

 

Sog

 

Wenn golden das Gras

und dunkel das Herz wird,

die Sonne blutet

im Brombeergedörn,

blickt

die Taube herab.

 

Geisterstille und Abglut.

 

Innen fallen mich an

die Augen der Toten.

 

Licht köpft die einen,

die andern würgt Dunkel.

Weich

macht mir die Erde

dein wachsender Schatten.

Die Wälder stehn offen nach Westen,

die Felder schwingen,

es regnet Nachtfalterstaub.

 

Blaue, saugende Straße

der Himmelsbrandung entgegen.

Die Toten wandern. Auch du

strahl-ein unterwegs.

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

großes Glück.

6.7.17

grand bonheur

Er hatte außer Leib und Seele eine fast zolldicke Maske von Speck über sich gezogen, die die Bewegung seiner Gesichtsmuskeln so verhüllte, als der Körper bei andern Leuten die Gedanken. Er konnte unter dieser Hülle lachen und Gesichter schneiden, ohne daß die Umstehenden das mindeste davon merkten.

Oder so: Es soll in einem Buch weiter nichts stehen, als was grade hineingehört. Kein Gedanke und kein Wort? Nonsense. Besteht denn der Mensch auch bloß aus Leib und Seele? Oder hat er nicht auch Speck, der weder zum einen noch zum andern gehört? (Lichtenberg)

 

Jan Hofer

Vor dem G20-Gipfel: Merkel empfängt Chinas Präsidenten Xi, sie sucht Schulterschluß, Xi: China ist gerne bereit, die deutsche Position zu unterstützen.

 

Alternativgipfel in Hamburg: Kritik an der Politik der G20-Staaten,

V. Shiva: wir leben in einer Gesellschaft der Gier.

Metapher für verkrustete Gesellschaft von heute.

 

Sicherheitsmaßnahmen für G20-Treffen, Antiterroreinheiten halten sich bereit, in 38-qkm-Zone herrscht Versammlungsverbot; zu viele Menschen auf einer öffentlichen Straße.

 

SPD: Papier zu Außenpolitik und Treffen der G20.

Schulz: zentrale Themen.

Michael Stempfle: internationale Cyberangriffe werden nicht thematisiert.

 

Erdogan übt Kritik an Bundesregierung.

 

Verschärfter Konflikt mit Nordkorea.

 

Parlament in Venezuela gestürmt, Opposition will Madura des Amtes entheben.

 

Kabinett berät über Wohngeld und Mieten. 250.000 neue Wohnungen, sozialer Wohnungsbau muss gefördert werden.

K. Kipping: Spekulation mit Wohnen ist kein soziales Recht.

 

streitbarer ökomenischer Erzbischof.

 

in die Zange nehmen.

 

Realität geschieht stets vorwärts.

 

Burn Out ist die Schwester der Depression.

 

geheime Romantiker.

 

Wolfgang Welsch:

„Just diesen Schritt tat Kant, indem er die bei Baumgarten noch empirisch-anthropologisch gebliebene Auszeichnung der Ästhetik als transzendentale faßte. Das Ästhetische ist Kant zufolge mehr als ein anthropologisches Ideal, es ist konstitutiv für unser Welterkennen und Weltverhalten überhaupt.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 81)

 

Glasheber tunen.

 

zu viele Defizite.

 

unter Umständen unangenehm riechen.

 

soziale Rechte.

 

Ich suche ein Pflegepferd (eBay-Kleinanzeige)

 

Ronald D. Laing:

„…Anna Freud verweist auf ein Kind in When we were Very Young von A. A. Milne:

„In der Kinderstube dieses Dreijährigen stehen vier Stühle. Auf dem ersten dieser Stühle ist ein Abenteurer, der den Amazonas in nächtlichen Fahrten hinauffährt. Auf dem zweiten ist er ein brüllender Löwe, der seine Kinderfrau erschreckt, auf dem dritten ein Kapitän, der sein Schiff durch das Meer lenkt. Auf dem vierten aber, einem hohen Kinderstühlchen, versucht er sich einzubilden, daß er nur er selber, nämlich ein kleiner Junge, ist.“

Falls oder wenn „ihm“ die Einbildung gelingt, „nur“ er selbst zu sein, wird sein Gesicht eine Maske werden, und er wird denken, daß er jedesmal, wenn er so tut, als sei er nicht „nur ein kleiner Junge“, sich einbildet, nicht einfach er selbst zu sein. Mein Eindruck ist, daß die meisten Dreijährigen, unterstützt von ihren Eltern und solchen Autoritäten wie Anna Freud, längst angefangen haben, sich erfolgreich einzubilden, sie seie nur kleine Jungen und Mädchen. Genau dann legt das Kind seine Ekstase ab und vergißt, daß es sich einbildet, nur ein kleiner Junge zu sein. Es wird nur ein kleiner Junge. Aber es ist genausowenig nur deshalb einfach es selbst, weil es jetzt nur ein kleiner Junge ist, wie der Mann nur deshalb er selbst ist, weil er Kaffeehauskellner ist. „Nur ein kleiner Junge“, das ist nur, was ein Dreijähriger nach Meinung vieler Kinderexperten ist.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und  die Anderen, S. 34)

 

Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern. (Konfuzius)

 

Langfristig ist man nur erfolgreich, wenn man weiß, warum man erfolgreich ist. (Rupert Lay)

 

 

Postskriptum

 

Du denkst nicht daran,

daß niemand gut ist zu meinen Händen,

daß niemand meine Bäume verehrt,

niemand meine Stimme vermißt.

 

Fällt dir nichts Liebes, ich meine,

etwas Verbindliches, Wirkliches ein?

Verweise mich nicht auf bewährte Werte,

versteck mich nicht (um mich nicht mehr zu sehn)

in die Falte des Lichts, das du rühmst.

 

Erstaunlich

ist mir der Gedanke,

daß Menschen sich interessieren

für Aktien, Fußball oder Automobile.

 

Durch den bellenden,

gestikulierenden Bildschirm des Lebens

möcht ich, verstehst du,

hinübergreifen, – die Hand

an Schläfe und Lende des Lebens legen

und wissen, weshalb

die Menschen so gut und so schlecht sind.

Das Miserere möchte ich singen

der verratnen, in Verruf geratenen Schönheit,

und, in Augenhöhe des Mörders,

die Arglosigkeit

seiner nackten Füße vor Gott.

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

zwei Hände.

Medizin (91)

5.7.17

deux mains

Es gibt Leute, die so fette Gesichter haben, daß sie unter dem Speck lachen können, daß der größte physiognomische Zauberer nichts davon gewahr wird, da wir arme winddürre Geschöpfe, denen die Seele unmittelbar unter der Epdermis sitzt, immer die Sprache sprechen, worin man nicht lügen kann. (Lichtenberg)

 

Thorsten Schröder

Verfassungsschutzbericht für 2016, etwa 12.000 Rechtsradikale, Rußland könnte auch die Bundestagswahl beeinflußen.

 

Innenminister zu erwarteten Protesten, De Maizière sieht sich für die Sicherheitsherausforderung gut vorbereitet, gerechnet werden mit bis zu 8.000 Gewalttätige.

 

Vor dem G20-Gipfel: Experten für mehr Klimaschutz.

 

Gabriel ruft Golfländer zu mehr Dialog auf. Katar leidet unter den Sanktionen.

Gabriel: Finanzierungsströme besser überwachen, Finanzierung durch Einzelpersonen unterbinden.

 

Konflikt um Nordkoreas Raketenprogramm, Treffen Rußland – China in Moskau.

 

Neue Regeln zur Steurtransparenz, Ziel: verbessertes Vorgehen gegen Steuervermeidung. Steuern sollen da gemacht werden, wo der Gewinn entsteht.

Fabio De Masi, die Linke: dehnbar wie Kaugummi.

 

Entlastung für Italien: EU-Kommision legt Aktionsplan vor.

 

Wolfgang Welsch:

„Zwar versteht Baumgarten das Ästhetische noch nicht als transzendental, aber er begreift es bereits als unverzichtbar. Er betont, daß für uns Mnenchen jede Wahrheit – nicht etwas bloß sensualistisch-anfänglich, sondern bleibend – einen ästhetischen Anteil oder Einschluß besitzt. Damit hat er ein Motiv eingeführt, das sich sukzessiv Geltung verschaffen sollte. Die Ästhetik – von Baumgarten gleichsam als eine Art Trojanisches Pferd in die Festung der Wissenschaften eingeschleust – führt schon in diesem ersten Entwurf zu einer Veränderung des Konzepts von Wissenschaft und Erkenntnis: Wahrhafte Erkenntnis muß fortan ästhetiko-logische Erkenntnis sein, und wahrhafte Wissenschaft wird ihre ästhetischen Determinanten nicht ignorieren dürfen, sondern ihnen gerecht werden müssen. Von hier aus ist es nicht mehr weit zu dem Ansinnen, die Wissenschaft müsse sich im ganzen ästhetisch reorganisieren.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 81)

 

Prof. Dr. Hartmut Rosa, Soziologe, „Resonanz: Eine Soziologie der Weltbeziehung“, „Beschleinigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne“, „Weltbeziehungen im Zeitalter der Beschleunigung: Umrisse einer neuen Gesellschaftskritik“. (ARD alpha, Forum)

 

Meerschweinchen gesucht

Katzen 2 Stück

Segelkenntnisse auffrischen

Regenumhang für Kinder

(eBay Kleinanzeigen)

 

soziale Mietsituation in Schwerin: wer nicht zahlen kann, muss leiden. (Frontal 21)

 

PMSG und Tierquälerei.

 

Gleichgewicht

 

(…bleibt die Suppe brav.)

 

iniuria dolere

 

Trumpel

 

Wird heruntergefahren (Windows 10)

 

der Paranoide ist Schauspieler und kein Schauspieler zugleich.

 

…und ob er (der Chef) Cholerik studiert hat. (Bayern 3)

 

Ich suche ein Verlasspferd zum reiten, putzen und Bodenarbeit!

Kiste voller Bücher

(eBay Kleinanzeigen)

 

Ronald D. Laing:

„Unsere Wahrnehmung der „Realität“ ist die perfekte Erfüllung unserer Zivilisation. Realität wahrzunehmen! Wann hörten die Leute auf zu fühlen, daß das, was sie wahrnahmen, nicht real war? Vielleicht sind das Gefühl und die Liebe, daß das, was wir wahrnehmen, real ist, ziemlich neu in der Geschichte.

Man setze sich in ein Zimmer. Dann stelle man sich vor, das Zimmer sei nicht real, sondern herbeigezaubert: (A -> B). Nachdem man sich das bis zur Einbildung eingebildet hat, daß das Zimmer imaginär ist, beginne man sich einzubilden, es sei real und keineswegs imaginär: (B -> A 1). Am Ende steht also die Einbildung, das Zimmer sei real, und nicht die Perzeption, daß es real ist.

Ausweichen ist eine Beziehung, in der man sich vom ursprünglichen Selbst wegtäuscht; dann täuscht man sich zurück, so daß es wie Rückkehr zum Anfang aussieht. Eine doppelte Einbildung gibt vor, keine Einbildung zu sein. Will man den ursprünglichen Zustand „realisieren“, muß man auf die erste Einbildung verzichten, doch wenn ich ihr eine zweite Einbildung hinzufüge, sind, soweit ich sehe, der Reihe möglicher Einbildungen keine Grenzen gesetzt. Ich bin. Ich bilde mir ein, ich bin nicht. Ich bilde mir ein, ich bin. Ich bilde mir ein, ich bin nicht, indem ich mir einbilde, daß ich mir einbilde…“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 33)

 

20.15: Münchner Runde (BR)

20.15: Ware Mädchen – Prostitution unter Zwang (3sat)

21.45: Plusminus (ARD)

22.15: Dunja Hayali (ZDF)

 

Lingam, Yoni (Kamasutram)

 

8 x 8 = 64

 

Mit Mühe und Beschwerden wird man allein fertig. Aber die Freude muss man teilen. (Henrik Ibsen)

 

Das Glück läuft niemand nach. Man muss es aufsuchen. (Adolph Kolping)

 

 

Die Liebe

 

Die Liebe war eine scharfe

herzzerreißende heiße Freude,

wie Kinder sie haben,

wenn es zum erstenmal schneit.

Ein Eingel an Wesensgewalt und gewaltloser Stärke,

mit Augen,

gewachsen in Feuerland oder Ceylon,

wo sie Blumen anbeten und Schlangen verehren.

 

Schwach und blind sei die Liebe.

Ich vertraute auf Kräfte und Hellsicht.

Eine Welle zog die andere nach,

Schatten legten sich übereinander

und waren zusammen dunkel genug,

Sterne sichtbar zu machen.

 

Solange ich sie glaubte, sah ich die Sterne,

denn ich wußte nicht, daß das Fleisch

Amok läuft, daß die Liebe

Pensionskassen beitritt, sich heiraten läßt,

Absichten hat und Verträge eingeht,

Stellunegn annimmt und Kinder erzeugt.

 

Leere Larven fand ich am Fluß

und am Rand einer Landschaft

aus Untergangsröte und Gras

verwundete Wurzeln und Flügelskelette.

 

Endlich weiß ich, die Liebe

ist eine Sache für Bettler,

die ihre Schale zerschlugen

und den ungeteilten Mantel verschenkten.

Im zerschlißnen Lilienbanner der Nacht

entschlafen sie zu sich selbst.

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

Auto.

4.7.17

voiture

Daß man seine Gegner mit gedruckten Gründen überzeugen kann, habe ich schon seit dem Jahr 1764 nicht mehr geglaubt. Ich habe auch deswegen die Feder gar nicht angestzt, sondern bloß um sie zu ärgern, und denen von unserer Seite Mut und Stärke zu geben und den andern zu erkennen zu geben, daß sie uns nicht überzeugt haben. (Lichtenberg)

 

Susanne Daubner

A 9 bei Münchberg

 

Unionsspitzen billigen Konzept, Steurentlastung 15 Mrd. €.

 

Macron kündigt Reformen an, Politik der schnellen Entscheidungen; stärkeres, neueres Europa.

 

Zusage aus der EU: Unterstützung für Italien in Flüchtlingskrise.

 

Merkel dämpft Erwartungen an Trump.

 

Streit um Zeltlager in Hamburg, Kritik an Einsatz, Übernachtungsstellen bleiben verboten.

 

Energiekonzerne zahlen Millirdenbetrag, spätestens 2022 sollen alle AKWs vom Netz gehen.

 

Ultimatum an Katar um 48 Stunden verlängert.

 

moderne Notbremssysteme für LKWs.

 

Alexander Dobrindt, CSU, Bundesverkehrsminister: Bußgelder deutlich erhöhen (für „Gaffer“).

 

Lakritz und fruchtige Masse (Haribo).

 

Wolfgag Welsch:

„Gegen Ende der Aesthetica aber schlägt Baumgarten plötzlich andere Töne an. Die neue Ästhetik begehrt nun offen gegen das neue Erkenntnisideal auf. Die begriffliche Wahrheit sei abstrakt und arm und könne der Wirklichkeit, die immer individuell sei, nicht gerecht werden. Für das Individuelle brauche es ein anders Organ: eben die Ästhetik, die nunmehr zum Anwalt des Individuellen wird. Da uns Menschen als sinnlich-logischen Wesen die rein logische Wahrheit ohnehin verschlossen sei, müssten wir uns zudem im Fall eines Konflikts zwischen dem tradidionellen Ideal logischer, abstarkt-allgemeiner Wahrheit und dem neuen Ideal ästhetiko-logischer Wahrheit für das letztere entscheiden – also für ein Ideal, das ästhetische Momente im Namen der Wirklchkeit und unter Berufung auf die Conditio humana in den Vordergrund rückt. Und da es immer wieder zu solchen Konflikten kommt, ist weithin der ästhetisch geprägten Erkenntnis der Vorzug vor der bloß logischen zu geben. – Das ist eine bemerkenswerte Veränderung gegenüber dem Anfang der Schrift und gegenüber der traditionellen Vorstellung von Wahrheit, Erkenntnis und Wissenschaft.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 80)

 

Erzieherin als Babysitterin sucht Kinder (eBay-Kleinanzeige)

 

Seehofer: Bayernplan, Obergrenze.

 

Versailles – das Schloß des Sonnenkönigs, republikanischer Monarch (Macron)

 

Italien: Asylbewerber sollen rascher vermittelt werden, die Küstenwache soll mehr Mittel bekommen.

 

Katar Krise: Gabriel traf in Saudi-Arabien ein.

 

Wutbürger weit rechts und weit links. (M. Slomka) „Wellcome to Hell“ – ihre Kritik an G20 ist radikal, „Rote Flora“ – es droht heiß zu werden in Hamburg.

 

…verantwortlich genauso für die Verpackung des Atommülls (Frank Bethmann)

 

„Du kannst nicht immer 17 sein…“

 

etwas falsch verstehen.

 

als erster stieg Kapitän Draxler aus dem Flugzeug.

 

Lichtblicke in schweren Zeiten, Ihre beste Stunde, ab 6. Juli im Kino.

 

mit einer Perspektive, die normalerweise den Vögeln vorbehalten ist. (Wolkenkratzer in London)

 

Geschlossenheit demonstrieren.

 

Nürnberger Spezialklinik für Brandunfälle.

 

Seehofer: starker Gemeinschaftsgeist, Vollbeschäftigung bis 2025.

 

CNN – FCN

 

Ronald D. Laing:

„3 Einbildung und Ausweichen

„Betrachten wir diesen Kaffeehauskellner. Er hat rasche und sichere Bewegungen, ein wenig allzu bestimmte und ein wenig allzu schnelle, er kommt ein wenig zu rasch auf die Gäste zu, er verbeugt sich mit ein wenig zu viel Beflissenheit, seine Stimme und seine Blicke drücken Interessiertheit aus, die ein wenig zu sehr von Besorgnis um die Bestellung des Kunden in Anspruch genommen ist; dort kommt er zurück und versucht durch seine Art zu gehen die unbeugsame Härte irgendeines Automaten nachzumachen, während er gleichzeitig sein Tablett mit einer Art Seiltänzerkühnheit trägt, wobei er es einem fortwährend labilen und fortwährend gestörten Gleichgewicht hält, das er mit einer Bewegung des Armes oder der Hand fortwährend wiederherstellt. Seine ganze Verhaltensweise sieht wie ein Spiel aus. Er läßt es sich angelegen sein, seine Bewegungen aneinanderzureihen, als wären sie Mechanismen, die sich gegenseitig antreiben, auch sein Gesichtsausdruck und seine Stimme wirken mechanisch; er legt sich die erbarmungslose Behendigkeit und Schnelligkeit einer Sache bei. Er spielt, er unterhält sich dabei. Aber wem spielt er etwas vor? Man braucht ihn icht lange zu beobachten, um sich darüber klar zu werden: er spielt, Kaffeehauskellner zu sein.““ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 33)

 

Betonschirmständer

Regenumhang für Kinder (eBay-Kleinanzeigen)

 

idyllisch gelegene Stadtteile Nürnbergs.

 

dem Spuk ein Ende machen.

 

Das Glück ist ein Wie, kein Was, ein Talent, kein Objekt. (Hermann Hesse)

 

Das Glück des Lebens besteht nicht darin, wenig oder keine Schwierigkeiten zu haben, sondern sie alle siegreich und glorreich zu überwinden. (Carl Hilty)

 

 

Der Schmerz

 

Der satanische Schmerz, – dann der Friede

von morgens drei Uhr, – salziger Mund,

kahle Augen, geschundene Stirn: das Luzide,

dem nichts Gewisses entsteigt,

doch Gewißheit, es habe ein Grund,

es habe der Grund sich gezeigt.

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

erstens (so denken).

Schloss & Schlüssel (10)

3.7.17

Tout d’abord (penser)

Ich kann nicht unterlassen den Lesern oder vielmehr den Verlegern zu melden, daß ich endlich nach einer fast 15jährigen Lektüre des größten Schriftstellers, den wir haben, ich meine Jakob Böhmes, einige Paragraphen in ihm so verstehe, als wenn ich sie heute selbst geschrieben hätte. Es sind offenbar Weissagungen, und wer sich nur etwas im Künftigen umgesehen hat, wird eingestehn müssen, daß sie auf die fürchterlichen drei 7 gehen, die wir fast in tausend Jahren nicht in unserer Jahrzahl gehabt und die grade im tausendsten Jahr wieder kommen. War nicht 1555 der Religions-Friede und brannte nicht 1666 London ab? Ich werde die letzte Hand nicht eher an das Werk legen, bis sich die Begebenheiten selbst ereignet haben. (Lichtenberg)

 

Jan Hofer

Demonstranten gegen G20-Politik in Hamburg, zahlreiche weitere Kundgebungen, ein enges Bündnis aus Umweltorganisationen, Gewerkschaften, Kirchen, Politiker appellieren an G20-Gegner.

H. Maas: Straftaten werden konsequent verfolgt.

20.000 Polizisten weden gegenwärtig sein, provisorisches Gefängnis für 400 Personen, Behörden fürchten auch gezielte Anschläge, G20-Gipfel zielt auf nachhaltiges Wachstum (Merkel).

 

Beratungen in Berlin: Wahlprogramm der Union, bis 2025 Vollbeschäftigng zu erreichen.

Seehofer: zusätzliche Anstrengungen; sich um die Langzeitarbeitslosen kümmern.

Arbeitslosigkeit auf 3% senken.

Tom Schneider, Berlin: Wohlstand für alle.

 

Treffen in Paris: Beratungen über Flüchtlingskrise.
Damaskus

 

Irakische Armee rückt in Mossul vor, war lange Zeit Hochburg des IS, Armee viel Gelände zurückerobert, IS leistet Gegenwehr, „sie (IS) kämpfen einfach weiter“.

 

Israels Ex-Premier Olmert nach 16 Monaten wieder frei.

 

Kanada feiert 150 Jahre Unabhängigkeit, Verfassung am 1. Juli 1867 in Karft getreten, überall auf der Welt wird Kanada bewundert, „alle sind uns willkommen in Kanda“. Kanada, das Land, das alles anders machen will.

 

Europameister Potugal wird Dritter.

 

Wolfgang Welsch:

„Am Anfang, als Baumgarten sein Ästhetik-Projekt vorstellte, war von solch hochfliegenden Impulsen freilich noch kaum etwas zu bemerken. Im Gegenteil: Baumgarten führte die Ästhetik mit dem Versprechen reiner Nützlichkeit und im Gestus der Servilität ein. Die neue Wissenschaft werde, indem sie das bislang vernachlässigte sinnenhafte Erkenntnisvermögen kultiviere, unserem Erkennen im ganzen einen willkommenen Dienst erweisen. Die Ästhetik werde Stoff beibringen, Anschaulichkeit garantieren, Darstellung und Faßlichkeit verbessern. Zunächst scheint die Ästhetik also keine Eigenansprüche zu erheben, sondern nur der Verbesserung der Erkenntnis im ganzen zu dienen. Baumgarten führt sie als dienstbereite Zofe am Hof der Herrin Wissenschaft ein.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 80)

 

Der Wusch eines Mannes nach ewigem Leben (vor 2000 Jahren v.Chr.). Für seine Grabstätte wurde die größte Pyramide geschaffen, die die Menschheit je gesehen hat. Cheops, auf einem Klaksteinplateau, Unfälle gehörten zum Alltag des Pyramidenbaus, allein 700 Männer, die die Steine zogen, 300 Männer waren damit beschäftigt, die Steine zu positionieren. 2000 Männer täglich um die Pyramide in 20 Jahren fertig zu stellen, heute: logistischer Albtraum. Schächte als Startrampe ins Jenseits.

 

Claus Peymann, prägte das Theater im deutschsprachigen Bereich, „Thaeter ist doch Waffe“ – Funktion von Kunst.

 

21 – 40

 

Muttermilchbank (in Indien)

 

untere – unsere

 

solitäre Existenz.

 

nicht nehmen.

 

Besser heute ein Kupferstück als ein für morgen versprochenes Goldstück.

 

Ganika (Titel einer Hetäre)

 

offensichtlichen Machtstrukturen aus dem Wege gehen.

 

Ronald D. Laing:

„Der Weg nach draußen führt durch die Tür. Doch zu gehen bedeutet in der Phatasie des Nexus Undankbarkeit oder Grausamkeit, Selbstmord oder Mord. Erste Schritte müssen noch in der Phantasie unternommen werden, bevor das apperzipiert werden kann. Darin liegt das Risiko der Niederlage und des Verrücktwerdens.

Manche „Psychotiker“ betrachten die Psychoanalyse als einen relativ sicheren Ort, wo man jemandem erzählen kann, was man wirklich denkt. Sie können Patient spielen und die Scharade durch Bezahlung des Analytikers sogar fortsetzen – vorausgesetzt, er „kuriert“ sie nicht. Sie können sogar vortäuschen, kuriert worden zu sein, wenn es für den Analytiker einmal schlecht aussieht, weil er fast nur Leute hat, die sich nicht zu bessern scheinen.

Das ist kein unvernünftiger Vertrag.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 32)

 

Collyriumtöpfe, Zitronenbaumrinde, Betel.

 

Garten – Gatten

 

wenig reden.

 

verschworene Freunde – verstorbene Freund

 

Wer Alltours hat, hat´s gut. (Werbung Bayern 3)

 

Schwer ist zu tragen das Unglück, aber schwererer das Glück. (Friedrich Hölderlin)

 

Wer sich heiter zu erhalten sucht, der sorgt nicht nur für sein Glück, sondern er übt wirklich eine Tugend. (Wilhelm von Humboldt)

 

 

Innen

 

Wo dich das Dunkel berührt,

bsit du ein Schatten so zart,

daß die Hand, die dich spürt,

Unfaßbares bewahrt.

 

Über den Leib sinkt das Lid,

innen liegen wir bloß.

Vor der Geburt, die uns schied,

tauschen wir Sterne und Moos.

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

Zwillinge.

2.7.16

Gémeaux

Die Katholiken und die anderen Menschen. (Lichtenberg)

 

Linda Zervakis

einer von dreien Ehrenbürger Europas, eine Pause vom Streß der Weltpolitik, Karl-Heinz Wiesemann, Bischof von Speyer.

 

Asylentscheidungen für Afghanistan ausgesetzt.

 

ÖVP in Österreich: Außenminister Kurz zum Parteichef gewählt, „Zeit für Neues“.

 

Proteste und Feiern in Hongkong, 20. Jahrestag der Rückgabe an China.

 

Bund hat Anteile an belgischen AKW, (tausende von Mikrorissen).

 

Deutsche U21-Auswahl ist Europameister, Stefan Kuntz: Teamgeist.

 

manche Städte sind künstlerisches Niemandsland.

 

Wolfgang Welsch:

„Im Zuge diese epistemologischen Projekts kam es dann erstmals dazu, daß ästhetische Prädikate in grundsätzlicher Weise als wahrheitsrelevant angesehen wurden. Die neu begründete Ästhetik zielte letztlich auf eine ästhetische Uminterpretation des Erkennens. Genau durch diesen Zündstoff wurde sie denn auch zur neuen Karrieredisziplin der Philosophie und rückte innerhalb weniger Jahrzehnte vom Aschenputtel zur Herrin der Epistomologie auf. Der deutlichste Beleg dafür ist das Älsteste Systemprogramm des deutschen Idealismus (von circa 1796), wo es heißt, daß der „höchste Akt der Vernunft“ eine „ästhetische Philosophie“ sei. Die Ästhetik, die zunächst nur das untere Erkenntnisvermögen betreffen sollte, hat in einer Blitzkarriere die Spitzenposition der Philosophie erobert.“ (Wolfgang Welsch, in Grentgänge der Ästehtik, S. 79)

 

Frostfutter für Aquarienfische zu verschenken.

Wellensittisch Beratung vor dem Kauf/Umgang Handicap.

Zwergseidenhahn

(eBay-Kleinanzeigen)

 

…schwer demenzkrank, kann nicht sprechen… (Vermisstenmeldung Bayern 3)

 

ward ihr dabei? (Bayern 3)

 

es gibt arme Leute, die definieren sich über ihren Besitz.

 

Ronald D. Laing:

„Die Wahl, die einem die Phantasie läßt, ist, weder innen langsam zu ersticken, oder zu riskieren, daß Selbst jedem Terror auszusetzen, der außen zu erwarten ist. Sobald man jedoch durch eine Tür einen Raum verläßt, der jetzt innen ist, ist man erst recht im Innern des Innern, das man von außen nach innen nahm, um außen das zu werden, was man innen war. Sobald man als in der Richtung durch diese Tür geht, ist man umso mehr innen, je mehr man meint, außen zu sein.

Wenn Innen und Außen sich verkehren, wenn innen-außen für A also außen-innen für B ist und beide „absolut“ denken, dann haben wir die extremste Trennung in der Inter-Erfahrung in unserer Kultur: Psychiater, geisrtig Gesunde gegen Patienten, Psychotiker. Der Psychiater hat in diesem Fall keine Zweifel an der Diagnose: der Patient ist psychotisch, ohne Einsicht. Der Patient glaubt, der Psychiater sei psychotisch und ohne Einsicht, weil er glaubt, Psychiater seien gefährliche Irre, die zu ihrer eigenen Sicherheit eingesperrt gehörten, und wenn andere Leute für eine solche Erkenntnis zu sehr unter dem Bann der Gedankenpolizei stünden, müsse er etwas dagegen unternehmen.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 32)

 

Halte das Glück wie den Vogel: so leise und lose wie möglich! Dünkt er sich selber nur frei, bleibt er dir gern in der Hand. (Friedrich Hebbel)

 

Heiterkeit ist weder Tändelei noch Selbstgefälligkeit, sie ist höhere Erkenntnis und Liebe, ist Bejahung aller Wirklichkeiten, Wachsein am Rand aller Tiefen und Abgründe. (Hermann Hesse)

 

 

Schwebendes

 

Die Biene, die in weitem Bogen

in ein noch offenes Fenster fährt.

Kristall und Aster, sternbezogen,

ihr Spiegelbild, von Schein genährt.

 

Ein Licht das endet, eines das beginnt.

Die Zeit dazwischen. Herzschlagzeit.

Der Schatten, der ein Wasser überspinnt,

die Schattenbrandung, wenn die Stille schneit.

 

Ein Blütenblatt nimmt meinen Atem wahr.

Gedachte Stimme, die mich rief.

Zu Mähnen aufgelöstes Sonnenhaar,

Bläue, äonentief.

 

Der weiße Pilz im Spätgespinst,

die Felder vor-geweiht.

Die Scholle rinnt. Es rinnt. Du rinnst.

Unfaßbar alles: Wirklichkeit.

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

am Anfang war…

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1.7.17

au commencement était

Der Engländer tut für den Schall: Liberty so viel als mancher ehrliche Mann in Deutschland für das Ding: Freiheit. (Lichtenberg)

 

Bundestagsbeschluß „Ehe für alle“, Fraktionszwang aufgehoben.

Oppermann: das ist in einer offenen, toleranten Gesellschaft möglich.

D. Bartsch: wir werden nicht die CDU-Vorsitzende um Erlaubnis fragen …

Das Nein zur Ehe (für alle) gilt für die konservative Bastion.

Volker Beck: Beitrag für Einigkeit und Recht und Freiheit.

Merkel: Ehe im Grundgesetz ist Ehe von Mann und Frau.

Tina Hassel: Nicht i.d. Debatte, sondern danach hat Merkel ihr Nein bekundet, SPD, Grüne und Linke freuen sich, kein Armutszeugnis, sondern ein erfolgrecher Tag.

bisher: lediglich Stiefkindadoption möglich, 94.000 gleichgeschlechtliche Paare.

 

Gesetz gegen Hasskommentare, Kritiker befürchten eine Einschränkung der Meinungsfreiheit.

Petra Sitte, die Linke: Macht Privater wollen wir doch einschränken.

 

Zahl der Arbeitslosen gesunken, 2.473.000 Arbietslose, Quote bei 5,5%.

 

Fukushima-Manager stehen vor Gericht, Vorwurf fahrlässige Tötung, Feindbild Tepco, drei ehemalige Topmanager; Jahre vorher war bewußt, dass ein Tsunamie die Mauer zerstören kann, es drohen mehere Jahre Haft.

 

trockenen Fußes war nicht mehr durch die Hauptstadt zu kommen.

 

gestern: Simone Veil, Frauenrechtlerin, t (89).

 

Minirock – Minirente

 

Wolfgang Welsch:

„2. Rückblick auf Baumgarten: Erkenntnisansprüche schon des ursprünglichen Projekts der Ästhetik

Rückblickend mag in diesem Zusammenhang eine nochmalige Erinnerung daran hilfreich sein, daß schon Baumgarten diese neue Disziplin namens „Ästhetik“ nicht etwas artistisch, sondern epistemologisch angesetzt hatte. Bereits Baumgartens Ansatz zielte auf eine Erkenntnisbedeutung des Ästhetischen.

Baumgarten hat die Ästhetik wie gesagt, als „Wissenschaft vom sinenhaften Erkennen“ definiert. Aufgabe der neuen Wissenschaft sollte die Verbesserung unserer Erkenntnis durch systematische Ausbildung des bislang vernachlässigten unteren, des sinnenhaften Erkenntnisvermögens sein. Baumgartens Konzept von Ästhetik war von vornherein wissensbezogen angesetzt.“ (Wolfgang Welsch, in Grenzgänge der Ästhetik, S. 79)

 

Überfälliger Schritt, falscher Weg – Dass die „Ehe für alle“ kommt, ist gut – aber nicht, wie sie kommt. (Alexander Jungkunz, NN)

 

Schulter-Sprechstunde (Ärztetafel, NN)

 

beeinflußbar wie ein Ping-Pong-Ball.

 

Spielerisch – Begeisterungsfähig – Überzeugend, Spielzeugberater/in, www.my-merlin.com (Stellenangebot NN)

 

psychotischer Selbstbezug.

 

Fahrer/in für Nürnberger Bimmelbahn… (Stellenangebot, NN)

 

Rauchen verursacht Herzanfälle. (Aufdruck Pfeifentabak)

 

Ronald D. Laing:

„Die Qualität der Realtät, die innerhalb des Nexus der Phantasie erfahren wird, mag reizvoll sein. Außerhalb ist sie kalt, leer, sinnlos, unreal. Es ist nicht wünschneswert und Gott sei Dank auch gar nicht möglich, wegzudenken.

Es ist sicher nicht leicht. Doch für manche Leute ist das Phantasiesystem des Nexus die reinste Hölle und keineswegs reizvoll; sie wollen raus. Doch Rauswollen ist unanständig und beweist Undankbarkeit. Es ist verrückt, aussteiegen zu wollen, es beweist, daß du verrückt bist. Im übrigen ist es unmöglich, auszusteigen, es gibt da Abgründe und Raubtiere. Mach dir im übrigen keine Sorgen, trotz deiner Undankbarkeit und deiner Perversität kannst du uns noch dankbar sein, daß wir dich nicht aussteigen lassen. Der Doktor wird dir beweisen, daß du in Wirklichkeit gar nicht aussteigen willst. Du rennst nur rückwärts von uns davon, weil du Angst hast, ein Messer in den Rücken zu bekommen. Du weißt, daß wir dies nicht tun würden.“ (Ronald D. Laing, Das Selbst und die Anderen, S. 31)

 

Raubschnecken abzugeben. (eBay-Kleinanzeige)

 

Humor ist Erkenntnis der Grenze, verbunden mit grenzenloser Erkenntnis. (Gerhart Hauptmann)

 

Wer Humor hat, der lacht über das, was nicht so ist, wie es sein soll; wer spottet, der lacht über das, was nicht so sein kann, wie es sein soll. (Ernst Hauschka)

 

 

Altfarben

 

Verwesungsgold über falbem Farn,

Scheunentore: die Latten

zu schwarzen Sonnenaufgängen gefügt,

nach Jod riecht der Nebel. Kein Schatten.

 

Im Rabenfeld keimt ein Feuer. Das blinkt.

Der Brettersarg fährt geköpfte Rüben.

Mit offener Hand winkt das Blatt und sinkt

als stieg es, entzündet der Blick sich im Trüben.

 

Vieles ist erst heute zu sehn,

es dauert nicht lang und man kann es nicht sagen.

Ein blaues Licht blieb im Wasser stehn.

Wir leben von dem, was wir nicht erfragen.

 

Die letzte Sonne wird ausgeteilt,

Ungrund durch leere Bäume geschaut,

nun Tod der Knospenstimme in mir

Horizonte aus Stille baut.

 

Es dauert nicht lang und man kann es nicht sagen.

Vieles ist niemals zu sehn.

Das saugende Licht. Der Nebel. Das Nagen.

Niemand kann es verstehn.

 

(Erika Burkart, „Ich lebe“)

 

letztendlich kein Sieg.